Pilotprojekt
Innsbruck geht neue "Müllwege"

Neue Wege in der Abfallentsorgung geht die IKB mit der Errichtung von Unterflursystemen (v.re.): Bürgermeister Georg Willi inspiziert mit Franz Danler (IIG), Hanno Vogl-Fernheim (Architektenkammer), Markus Pollo (NHT) und IKB-Vorstandsdirektor Thomas Pühringer den ersten Standort im Pradler Saggen. | Foto: IKB/Vandory
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  • Neue Wege in der Abfallentsorgung geht die IKB mit der Errichtung von Unterflursystemen (v.re.): Bürgermeister Georg Willi inspiziert mit Franz Danler (IIG), Hanno Vogl-Fernheim (Architektenkammer), Markus Pollo (NHT) und IKB-Vorstandsdirektor Thomas Pühringer den ersten Standort im Pradler Saggen.
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Im Rahmen eines Pilotprojekts realisierten die Innsbrucker Kommunalbetriebe (IKB) in Zusammenarbeit mit der NHT das erste Unterflursystem Tirols.

INNSBRUCK. Die neue Anlage wurde in der Wohnanlage Prinz-Eugen-Straße 63-77 und Ecke Oswald-Redlich-Straße 1 direkt bei der neu sanierten Südtiroler Siedlung errichtet. Ein weiterer Standort ist bei einem Wohnobjekt der Innsbrucker Immobiliengesellschaft (IIG) in der Kajetan-Sweth-Straße 1 geplant. 

Das System schluckt 20-Mal mehr Abfall als herkömmliche Mülltonnen

„Unterflursysteme haben gleich mehrere Vorteile: Die unterirdischen Container können nicht nur bis zu 20 Mal mehr Abfall als eine herkömmliche Mülltonne aufnehmen. Die neuen Systeme tragen auch zu einem sauberen Wohnumfeld bei und steigern damit insgesamt die Lebensqualität in unserer Landeshauptstadt“, weiß Bürgermeister Georg Willi. „Wir orientieren uns damit an innovativen europäischen Städten wie Hamburg oder Stockholm, welche das System bereits erfolgreich nutzen, und nehmen zugleich eine Vorreiterrolle in Österreich ein“, erklärt IKB-Vorstandsvorsitzender Helmuth Müller.

Reduktion von Lärm und Schmutz

Das geplante Sammelsystem in der Prinz Eugen-Straße besteht aus insgesamt acht in die Erde eingelassenen Containern mit je einem Fassungsvermögen von bis zu fünf Kubikmetern Abfall. Das entspricht dem Volumen von 20 herkömmlichen Mülltonnen (240L-Zweiradbehälter). Der Einwurf erfolgt über einen oberirdischen Schacht mit einfach zu öffnender Klappe. Die moderne Entsorgungsanlage ist durch die einfache und barrierefreie Nutzung behinderten- und altersgerecht.

„Auch für uns als Abfallentsorger bietet das neue System viele Vorteile. Durch das größere Fassungsvermögen sind weniger Entleerungen notwendig. Damit können auch unsere Sammeltouren und der damit verbundene Lärm und Verkehr reduziert werden. Die Anwohner sind unabhängig vom Abfuhrkalender und müssen ihre Tonnen nicht mehr auf die Straße schieben“, erläutert der zuständige IKB-Vorstandsdirektor Thomas Pühringer.

Positive Signale von Hausverwaltern

Im Bereich der Hausverwaltung sieht NHT-Geschäftsführer Markus Pollo erhebliche Einsparpotentiale bei den Betriebskosten durch den reduzierten Reinigungs- und Instandsetzungsaufwand: „Die alten Müllhäuser und Sammelstellen können einer neuen Nutzung für die Allgemeinheit zugeführt werden. Das gibt uns ganz neue Gestaltungs- und Entwicklungsmöglichkeiten der Innenhöfe.“ Für Franz Danler, Geschäftsführer der IIG steht fest: „Die neuen Systeme sind ein wirksamer Beitrag zur Steigerung der Lebensqualität und des Hausfriedens in den großen Wohnanlagen. Verschmutzte Müllhäuser, Geruchsbelästigung sowie nächtlicher Entsorgungslärm sollen damit der Vergangenheit angehören.“

So funktioniert das neue System

Die neuen Müllentsorgungsanlagen sind mit einem eigenen Schließsystem ausgestattet. Nur die Bewohnerinnen und Bewohner der betroffenen Wohnanlagen verfügen über einen entsprechenden Zugang. Die Entleerung erfolgt durch ein Spezialfahrzeug. Mittels eines Krans wird die gesamte Einheit ausgehoben und anschließend der Container entleert. Bis zum Jahresende sollen die beiden Pilotanlagen im Pradler Saggen und O-Dorf eingerichtet werden. Die IKB greift dabei auf die Erfahrungen von zwei unterschiedlichen Anbietern zurück. Anschließend ist eine umfassende Testphase vorgesehen. Bereits 2021 könnte der Startschuss für weitere Standorte im Stadtgebiet folgen.

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