Kleines Projekt mit langer Wartezeit

Ein Kommentar von Agnes Czingulszki | Foto: Gstraunthaler

INNSBRUCK. Es ist erstaunlich, was der Wille bewegen kann. Will man ein Haus der Musik, geht es schnell zur Sache. Prestigeprojekte, vor denen man sich als Politiker und Politikerin fotografieren lassen kann, die sogar über die Grenzen hinaus Schlagzeilen machen können, stecken nicht ewig in der Schublade. Projekte hingegen, die bitter notwendig sind – wie der Neubau des Frauenhauses – entwickeln sich im Schneckentempo: 15 Jahre und viele Debatten dauerte es bis zum Spatenstich. Und das ist fast noch erstaunlicher. Geht es doch um Leib und Leben: Mit mehr Plätzen kann mehr Frauen und Kindern schnell geholfen werden. Nur: Sich vor einem Frauenhaus in Pose und damit gleichzeitig sich selbst ein Denkmal zu setzen, ist schwierig. Es ist eine Institution, die davon profitiert, wenn wenig über sie gesprochen wird. Umso sicherer können sich die Frauen, die aus Gewaltbeziehungen flüchten, fühlen. Oft bleiben dringend notwendige Bauten aus "Vermarktungsgründen" länger auf der Strecke: Eine untragbare Situation!

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