Klage
Koschuh vom Ischgler Kitzloch verklagt

Kitzloch Betreiber aus Ischgl verklagt Markus Koschuh. | Foto: Kolp
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INNSBRUCK. Der Innsbrucker Markus Koschuh ist den Tirolerinnen und Tirolern bestens bekannt. Als Kabarettist sorgt er für Unterhaltung und gezielte Pointen gegen aussergewöhnliche Umstände. Koschuh, der wöchentlich in den BezirksBlätter Innsbruck seine Kolumne "Koschuhs Kastl" präsentiert, wurde jetzt vom Betreiber des Ischgler Kitzloch verklagt.

Facebook-Posting

"DAS BERÜHMTE (oder: BERÜCHTIGTE?) Après Ski Lokal KITZLOCH WILL MICH KLAGEN. Hintergrund ist ein Facebook-Posting vom 27. Dezember indem ich dieses hier schreibe: "Im Ischgler Corona-Superspreader-Hotspot "Kitzloch" schert man sich offenbar einen Dreck um die vorgeschriebene Gästeregistrierung. Anders ist ein öffentlicher Aufruf nach dem positiven Test eines Kellners (na? Wissts noch? Siehe März 2020?) nicht zu erklären. Danke, ihr Kitzlöcher", teilt Markus Koschuh auf Seiner Facebook-Seite mit.

BezirksBlätter Artikel zum öffentlichen Aufruf

Video Silvester 21/22

Ischgl und Corona ist nicht nur ein bekanntes sondern auch sensibles Thema. Umso erstaunlicher sind Aufnahmen aus dem berühmten Wintersportort von der Silvesternacht 2021/2022.

"Aber jetzt, Kitzloch, klage ruhig."

Markus Koschuh auf seiner FB-Seite weiter: "Was sollen sich Gastrobetriebe denken, die tun, was aktuell halt einfach getan werden muss? Gäste registrieren? Was sollen sich Gäste von Gastrobetriebe denken, die tun, was aktuell halt einfach getan werden muss? Sich registrieren lassen? Was denkt ihr Kitzöcher euch eigentlich dabei? Denkt ihr überhaupt manchmal an anderes außer Geld?" Zum Thema Abwendung der Klage meint Koschuh: "Mit knapp 1.500,- und der Löschung des Beitrags könnte die Klage abgewendet werden. Nix da. warum: Ich habe bei einer meiner Kabarettveranstaltungen selbst eine (nachträglich) Corona-positiv getestete Besucherin gehabt. Die zuständige Amtsärztin der Bezirkshauptmannschaft rief mich an, dass sie einen Öffentlichen Aufruf starten müsse. Als ich ihr gesagt habe, dass wir alle unsere Hausaufgaben gemacht haben und von ausnahmslos jedem Besucher Name, Telefonnummer und E-mail-Adresse haben und auch exakt wissen, wer wo gesessen ist und sie uns nur sagen müsse, welchen Umkreis der Besucher dies betreffe und sie die Daten umgehend erhält, brauchte es keinen öffentlichen Aufruf und einige Personen müssten in Quarantäne. Ich selbst nämlich auch. Außerdem antwortet ein Fb-User auf obigen Beitrag unter anderem, dass er am 22./23. Dez im Kitzloch war, der 2G-Nachweis nachgefragt, aber NICHT kontrolliert wurde.

Wertes Kitzloch, klage mich. Und falls die Gerichte festlegen, dass ich nicht rechtens gehandelt habe, entschuldige ich mich natürlich. Ich bin ja kein Politiker, der sich nicht entschuldigen kann.

Aber jetzt, Kitzloch, klage ruhig. Des schauen wir uns an (Erwähnung in diversen Programmen optional ...)"

Markus Koschuh ist wöchentlich mit "Koschuhs Kastl" in den BezirksBlätter Innsbruck. | Foto: Böhm
  • Markus Koschuh ist wöchentlich mit "Koschuhs Kastl" in den BezirksBlätter Innsbruck.
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Klage

Zangerls Rechtsvertreter verlangt in seinem Schreiben an den Kabarettisten die Löschung des Postings und die Unterlassung weiterer kreditschädigender Äußerungen wie "ihr Kitzlöcher". Zudem werden Koschuh knapp 1.500 Euro für die Tätigkeit des Anwalts in Rechnung gestellt, schreibt der Standard. Zangerl erklärt die juristischen Schritte damit, dass er sich "keine Unwahrheiten" unterstellen lasse. Er habe die Registrierung aller Gäste wie vorgeschrieben durchgeführt, das habe ihm die Polizei auch bestätigt. Das Land Tirol habe dennoch einen öffentlichen Aufruf gestartet, weil die Verantwortlichen der Meinung gewesen seien, dass dies schneller und effektiver sei. Seit Weihnachten wurden insgesamt fünf Mitarbeiter des Lokals positiv auf das Coronavirus getestet, davon waren vier geimpft. Weiters informiert der Standard: Diese Darstellung der Abläufe bestätigt auf Anfrage auch das Land Tirol. Die Gesundheitsbehörde habe in enger Abstimmung mit der Polizei umgehend Erhebungen vor Ort hinsichtlich der Registrierungslisten der Gäste durchgeführt. In der Folge seien alle rund 60 an den beiden gegenständlichen Tagen registrierten Gäste informiert worden. "Um aber keine unnötige Zeit zu verlieren und schnellstmöglich zu handeln, unternahm die Gesundheitsbehörde zusätzlich vorsorglich und sicherheitshalber den öffentlichen Aufruf", heißt es seitens des Landes.

Reaktionen

Die Kommentare in den sozialen Medien sind vielschichtig: "60 Gäste an 2 Tagen? Da müsste er eh zusperren. Die 60 werden sich wahrscheinlich via QR-Code am Tisch registriert haben, die anderen halt nicht … wie überall, nicht nur bei uns in Tirol." oder "Wenn in einem einzigen "Lokal" innerhalb einer Woche 5 positive Mitarbeiter auffallen ist die gesundheitspolizeiliche Schließung dieses Clusters eigentlich alternativlos. " Auf der FB-Seite von Koschuh ist zu lesen: "60 Gäste in zwei Tagen? Klingt sehr plausibel! Es kann auf keinen Fall sein, dass nicht alle Gäste registriert wurden und die Finanz sollte im Kitzloch auf keinen Fall vorbeischauen, alles sauber."

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Kitzloch Betreiber aus Ischgl verklagt Markus Koschuh. | Foto: Kolp
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