"Mehr Fluss" für Innsbruck

Ploner beschäftigt sich seit vielen Jahren mit den Möglichkeiten, die der Inn für das Stadtleben zu bieten hätte.
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  • hochgeladen von Agnes Czingulszki (acz)

INNSBRUCK. Wenige Orte gibt es in Innsbruck, an denen am Abend noch die Sonne hinscheint. Dabei hat die Stadt gewaltiges Potential. Nur schafft sie es nicht, dieses auszuschöpfen. Der Inn entzweit die Stadt und wird meistens als "böse Naturgewalt", die Hochwasser verursacht, angesehen, außerdem ist er auch immer "im Weg", wenn man von einer Seite auf die andere muss. Beispiele in ähnlichen Städten – wie auch die Grazer Murinsel – beweisen jedoch, dass es auch anders gehen könnte.

Unterschiedliche Meinungen

Gunnar Ploner ist Architekt und beschäftigt sich seit vielen Jahren mit den Möglichkeiten, die der Inn für das Stadtleben zu bieten hätte. Seiner Meinung nach könnte man mit sehr wenig schon sehr viel erreichen: "Es würde genügen, wenn der Zugang zum Inn nicht erschwert würde." Abgesperrte Zäune, über die man hinüberklettern muss, sieht er als Hemmschwelle für all jene, die gerne den Fluss in ihr Leben einbinden würden. "Das Thema 'Inn' gibt es schon seit 15 Jahren", erklärt Ploner, "die vielen Ideen und Projekte versanden schlussendlich immer in der Schublade."

Gesetzliche Auflagen verhindern "Kreativität"

Stadtplanungsstadtrat Gerhard Fritz ist da anderer Meinung: "Die Einbindung des Inns funktioniert gut. Nehmen wir als Beispiel die Promenade oder den neuen Hutterpark. Letztere hat eine große Aufwertung erlebt. Früher war es eine Hundewiese." Er weist auch auf die Sillmündung in der Reichenau hin: "Die Liegewellen beispielsweise werden sehr gut angenommen." In den Inn hineinzubauen ist jedoch "hochschwierig", meint Fritz. Es gäbe etliche gesetzliche Regelungen, der Hochwasserschutz habe Vorrang.

Einfacheren Zugang ermöglichen

Ploner kennt jedoch Beispiele aus Basel oder Graz: "Da sind die Flüsse teilweise wilder als in Innsbruck und trotzdem sind sie Teil der Stadt." Ein paar Plätze gibt es, an denen der Zugang zum Inn möglich ist. Zum Beispiel bei der Markthalle: "Die Sandbucht dort ist ein Lieblingsplatz von mir", aber auch in dieser Gegend sieht er Aufholbedarf. "Der Marktplatz sieht aus, als ob gleich die Bagger auffahren würden." Stadtrat Fritz sagt dazu: "Das Gelände zwischen Uni und Marktplatz gehört beinahe zur Gänze der Stadt. Wie sich das entwickelt, wird eine wichtige Diskussion in der Zukunft sein." Bis zu dem Zeitpunkt müssen jene, die direkt an den Inn wollen, über Zäune und Ketten klettern.

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