Die besondere Pfarre Mariahilf
Nach 25 Jahren übergibt Pfarrer Röck sein Amt
Die landschaftliche Pfarre Mariahilf in Innsbruck reicht von der Innstraße im Osten bis zur Höttinger Au/Speckweg im Westen. Das seelsorgerisch betreute Gebiet zählt rund 4.500 Einwohnerinnen und Einwohner. Das Land Tirol hat das Patronat über die Pfarre. Pfarrer Röck übergibt sein Amt.
INNSBRUCK. Die Gründung der Mariahilfkirche geht zurück auf den Dank des Landes für die abgewandte Gefahr des Dreißigjährigen Krieges, der in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts weite Teile Europas verwüstete. Als 1646/47 die feindlichen Heere in Tirol einzufallen drohten, vertrauten sich die Tiroler Stände (auch Landschaft genannt) der Hilfe der Gottesmutter Maria an und gelobten, ihr zu Ehren eine Kirche zu bauen. Im Stiftsbrief vom 1. Februar 1647, der im Original in der Kunstkammer Mariahilf zu besichtigen ist, sind die Verbindlichkeiten, die das Land Tirol damit übernahm, im Detail festgeschrieben. In Treue zu diesem Gelöbnis hält das Land Tirol diese Stiftung nun seit 375 Jahren aufrecht.
Erhaltung
Die Stiftung beinhaltet die Erhaltung der Kirche, der pfarrlichen Gebäude und der seit 1786 bestehenden dazugehörigen Seelsorge sowie die Besoldung des Pfarrers bzw. Kaplans und des Mesners. Der Landschaftliche Pfarrer ist auch für die Messen des Tiroler Landtages in der Georgskapelle im Alten Landhaus zuständig. Zur Pfarre Mariahilf gehört zudem der 1883 geweihte Tiroler Landesfriedhof, der etwas oberhalb der Kirche gelegen ist (Kreuzung Frau-Hitt-Straße und Kaspar-Weyrer-Straße).
Aus dem Archiv: Mariahilf-Platzerl wartet auf Umsetzung, BezirksBlätter Innsbruck
Die Pfarre
Seit 1998 steht Monsignore Hermann Röck der Landschaftlichen Pfarre Mariahilf vor. In seiner Arbeit wird er unterstützt von Norbert Brugger als Pastoralassistent, Vincenz Krulis als Pfarrhelfer, Karin Obererlacher als Sekretärin sowie Klaus Falkner als Mesner. Der langjährige Pfarrer Monsignore Hermann Röck übergibt sein Amt an Anno Schulte-Herbrüggen, bisher Dekan des Seelsorgeraums Hochpustertal in Osttirol. Schulte-Herbrüggen ist auch Landesfeuerwehrkurat in Tirol.
Pfarrer Msgr. Hermann Röck hat für Ostern 2023 seinen Rücktritt als Pfarrer der Landschaftlichen Pfarre Mariahilf in Innsbruck bekanntgegeben und wird nach einer Sabbatzeit als Landschaftlicher Pfarrer in Pension gehen. Nachfolger mit 1. September 2023 wird der jetzige Dekan von Sillian und Landesfeuerwehrkurat von Tirol Anno Schulte-Herbrüggen. In der Übergangszeit wird der Innsbrucker Dekan Bernhard Kranebitter als Pfarradministrator die Leitung wahrnehmen.
Pfarrprovisor
Hermann Röck war auch als Pfarrprovisor St. Nikolaus tätig. Im Mai 2017 hat er die Frage "Was hat den Ausschlag gegeben, diese Aufgabe zu übernehmen?" geantwortet.
Hermann Röck: Im Frühjahr 2009 gab es von Seiten der Diözesanleitung die Überlegung, auch die Landschaftliche Pfarre Mariahilf in einen der in Innsbruck geplanten Seelsorgeräume einzubinden. Im Gespräch zwischen Bischof Manfred und Landtagspräsident Herwig van Staa, Generalvikar Jakob Bürgler, Personalreferent Franz Heidegger und mir wurde geklärt, dass das in diesem Fall nicht möglich ist, da die Pfarre Mariahilf eine Stiftung des Landes ist und die Arbeitskraft ihres Pfarrers zu 100 % der Landschaftlichen Pfarre zusteht. Auch im Pfarrgemeinderat wurde über das Anliegen der Diözese und die Stiftungsinteressen des Landes beraten. Hier signalisierte man grundsätzlich Offenheit, sich über die Pfarre hinaus in der Stadtseelsorge einzubringen. Am Ende einigte man sich darauf – die jährlich notwendige Genehmigung des Landes für die Nebentätigkeit des Pfarrers vorausgesetzt – dass der Mariahilfer Pfarrer als Pfarrprovisor die Pfarre St. Nikolaus mitbetreut. Bis dahin beschränkte sich das pfarrliche Miteinander auf die jährliche Fronleichnamsprozession und die Kooperation mit den Vereinen vor Ort."
Das Buch "Die Landschaftliche Pfarre Mariahilf in Innsbruck" von Reinhold Rampold ist 2020 im Tyrolia-Verlag erschienen. Es kann im Fachhandel, in der Pfarrkanzlei sowie am Schriftenstand der Mariahilfkirche um 8 Euro erworben werden.
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