Neue Stadtbibliothek: Vom Schlusslicht ins Mittelfeld
Endlich ist es fix: Die neue Stadtbibliothek wird sich im Sockel des Pema II (noch in Bau) befinden. Für den Ankauf nimmt die Stadt 16,6 Mio. Euro in die Hand.
INNSBRUCK. Bisher war Innsbrucks Stadtbibliothek – die Größe gesehen – Schlusslicht im Österreichvergleich, ab 2017 soll ein großer Sprung ins "Mittelfeld" gemacht werden. Der Gemeinderat stimmte heute früh den Plan einer neuen Stadtbibliothek im Pema II (Amraserstraße 2-4) mit 24 Für-Stimmen, 15 Gegenstimmen und einer Stimmenthaltung zu. Verträge und Nutzungskonzepte werden dem Gemeinderat gesondert vorgelegt. Für die Detailplanung wird eine Projektgruppe eingerichtet. Die Innsbrucker Immobiliengesellschaft wird die Flächen ankaufen, die Stadt Innsbruck tritt als Mieterin auf. Zusätzlich fallen rund 770.000 Euro für baulichen Mehrkosten im Vergleich zu einfachen Büroflächen an.
Aus 700 werden 4.060
Diese Entscheidung bedeutet, dass sich ab 2017 (das Datum für die geplante Fertigstellung) die Fläche der Innsbrucker Stadtbibliothek beinahe versechsfacht: Heute sind es 700 Quadrameter, die der Bibliothek in der Colingasse zur Verfügung stehen, 2017 soll es über 4.000 Quadratmeter sein. Die Bibliothek soll dabei die Funktion eines "öffentlichen Wohnzimmers" gerecht werden und neben den klassischen Bibliothekstätigkeiten auch als Drehscheibe für Integration und lebenslangem Lernen funktionieren.
1,5 Mio. Euro für Erstausstattung
Für die Erstausstattung der Bibliothek wird mit einem Sachaufwand von 1,5 Mio. Euro (Regale, Aufenthaltsmöbel, Büroausstattung) gerechnet und auch der Medienbestand wird sukzessive von derzeit 43.000 Stück auf rund 150.000 Medien ausgebaut.
Erweiterung der Öffnungszeiten
Das vorliegende Konzept sieht darüber hinaus eine Erweiterung der Öffnungszeiten von aktuell 33 Öffnungsstunden an sechs Tagen auf insgesamt 47 Öffnungsstunden vor. Dies geht Hand in Hand mit einer Personalaufstockung: Von aktuell 6,6 Stellen soll auf rund 24 Vollzeitstellen plus vier Teilzeitstellen ausgebaut werden. „Damit reiht sich die Innsbrucker Stadtbücherei österreichweit in das Mittelfeld ein“, sagt Bürgermeisterin Christine Öppitz-Plörer dazu.
Entwicklung der Stadtbücherei
Die Geschichte der Innsbrucker Stadtbücherei geht bis ins Jahr 1941 zurück. 1945 wurde sie vorübergehend für ein Jahr geschlossen und 1946 am Standort Burggraben 3 wieder eröffnet. Seit 01. Oktober 1999 hat die Innsbrucker Stadtbücherei ihre Heimat im Innenhof Colingasse 5a. Das Angebot wurde mit der damaligen Übersiedlung verdoppelt. Begonnen wurde am neuen Standort mit einem Medienbestand von 35.000 Stück. Bereits nach fünf Jahren in der Colingasse konnte die BesucherInnenzahlen um 100 Prozent gesteigert werden. Heute finden sich hier rund 43.000 Medien von Büchern über CD-Roms bis zu Ebooks. Seit März 2015 ist die städtische Bibliothek auch samstags von 10:00 bis 16:00 Uhr geöffnet. Ende November 2015 konnte die Bücherei in der Colingasse mit 1.122 Entlehnungen einen neuen Rekord verbuchen.
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