NHT-Geschäftsführung im Kreuzfeuer
Der GF der NHT steht unter Beschuss: Seine Gegner wittern einen unrechtmäßigen Wohnungskauf.
ABSAM. "Ich habe ein völlig reines Gewissen", startet Hannes Gschwentner das Gespräch mit den BEZIRKSBLÄTTERN. Der Geschäftsführer des gemeinnützigen Bauträgers Neue Heimat Tirol (NHT) steht seit Tagen – seitdem der Kaufvertrag auf dietiwag.org veröffentlicht wurde – unter Beschuss. Seine Frau erwarb 2014 eine Wohnung in einem Wohnprojekt der NHT in Absam – kürzlich zog das Ehepaar ein. Es handelt sich um eine 113 qm großen Wohnung in einem Passivhaus: Zum Zeitpunkt des Kaufes kostete diese knapp 480.000 Euro. Im Preis ist auch eine Dachterrasse enthalten (76 qm), ein Dachgarten (52 qm), zwei Autoabstellplätze und ein Kellerraum (36 qm). Ein wahres Schnäppchen – behaupten böse Zungen. Brigitta Gschwentner – die eigentliche Eigentümerin der Wohnung – erklärt in einer Aussendung: "Der Kaufpreis für meine Wohnung wurde von der kaufmännischen Abteilung der Neuen Heimat Tirol unter Federführung des langjährigen erfahrenen Immobilienexperten Geschäftsführers Prof. Dr. Klaus Lugger in Anlehnungen an den Immobilienpreisspiegel der Wirtschaftskammer im Jahr 2014 für alle frei finanzierten Wohnungen gleich kalkuliert." Auch ihr Mann fügt hinzu: "Auf den errechneten Kaufwert wurden noch 12 Prozent draufgelegt. Meine Wohnung ist in dieser Anlage nicht die größte und trotzdem die teuerste." Im Gebäude befinden sich vier Wohnungen, die nicht gefördert, sondern frei finanziert sind. Durch die frei finanzierten Wohnungen konnten die subventionierten quer finanziert und dadurch günstiger vergeben werden.
Grünes Licht
Grünes Licht
"Alles ist ganz sauber abgelaufen", so Gschwentner. Die unterschiedlichen Aufsichtsbehörden – Justiziariat des Amtes der Tiroler Landesregierung und der Revisionsverband des Verbandes Gemeinnütziger Österreichischer Bauvereinigungen – haben keinen Einspruch gegen diesen Kauf erhoben.
Heute 600.000 wert
Heute 600.000 wert
Laut einer aktuellen Preiserhebung würde die Wohnung 600.000 Euro wert sein. "Die Immobilienpreise sind seit dem Kauf jährlich um sechs Prozent gestiegen", entschärft Gschwentner die Kritik an einem zu billigen Kauf. Er wittert Hetze und Rufmord gegen sich selbst. "Es wird schon jemandem nicht gefallen, dass ich sie gekauft habe", meint er. Vermehrt wird er auch von unterschiedlichen Parteien aufgefordert sein Amt niederzulegen. Seine Antwort: "Ich will gar nicht Stellung dazu nehmen. Ich habe den Kauf nie verheimlicht. Schließlich habe ich die Immobilie nicht als Anleger- oder Spekulationswohnung gekauft, sondern lebe mit Hauptwohnsitz darin."
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