Nordkette: Rechtsstreit legt Skiabfahrt lahm
Keine Talabfahrt auf der Nordkette mehr! Ein eskalierender Streit zwischen Stadt und AK hat Folgen.
In der kommenden Wintersaison bleibt die Talabfahrt von der Nordkette gesperrt. Zumindest, wenn sich nicht bald eine Lösung findet. Wie das STADTBLATT berichtet hatte, schwelt derzeit ein heftiger Rechtsstreit zwischen Stadt und AK um das Gelände des Bildungszentrums Seehof auf der Hungerburg. Während die Stadt der AK strenge Bauvorschriften für etwaige Erweiterungen des Gebäudes auferlegen möchte, spricht die AK diesbezüglich von "Enteignung". Im Zuge der Auseinandersetzungen wurden auch alle bestehenden Verträge um das Seehof-Gelände durchleuchtet. Dabei kam ein Pachtvertrag ans Tageslicht: Um 32,50 Euro und zwei Einzeltickets pro Jahr verpachtet die AK nämlich ein etwa 200 Quadratmeter großes Areal an die Nordketten GmbH. Über diesen kleinen Fleck führen jedoch die beiden Talabfahrten "2" und "3" der Nordkettenbahn.
Vertrag gekündigt
"Aufgrund des niedrigen Pachtzinses sahen wir uns gezwungen, den Vertrag zu kündigen", erläutert AK-Präsident Erwin Zangerl. Seiner Darstellung nach habe es bislang keinerlei Versuche von Seiten der Stadt oder der Nordkettenbahnen gegeben, eine neue Vereinbarung zu treffen. Dieser Darstellung widerspricht Nordkettenbahnen-Geschäftsführer Thomas Schroll vehement. "Ich habe mehrfach den Kontakt mit der AK gesucht, um die Angelegenheit zu klären. Bislang wurde mir aber jedes Gespräch verweigert", betont Schroll. Aus seiner Sicht wird der Konflikt zwischen der Stadt und der AK auf dem Rücken der Nordkettenbahnen ausgetragen. "Ich kann nur meine Bitte wiederholen, diese Differenzen beizulegen bzw. nicht die Nordkettenbahnen hier hineinzuziehen", appelliert Schroll.
Rein wirtschaftlich wird die erwartete Sperre der Talabfahrten keinen großen Schaden für das Unternehmen (in Stadtbesitz) bedeuten. Die Skifahrer machen tatsächlich nur 12 bis 13 Prozent des Betriebsergebnisses aus. "Dennoch ist die Situation natürlich unangenehm – für uns und zahlreiche Innsbrucker SkifahrerInnen", betont Schroll.
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