Schlachthof-Block
Petition “Rettet den Schlachthofblock vor dem Abriss“

Dieser Wohnblock von 1911 ist der älteste noch intakte und bewohnte soziale Wohnbau von Innsbruck, geplant vom bekannten Innsbrucker Architekten Theodor Prachensky.  | Foto: Mathoy
4Bilder
  • Dieser Wohnblock von 1911 ist der älteste noch intakte und bewohnte soziale Wohnbau von Innsbruck, geplant vom bekannten Innsbrucker Architekten Theodor Prachensky.
  • Foto: Mathoy
  • hochgeladen von Georg Herrmann

Vor kurzen hat die Stadt Innsbruck die künftigen Pläne für den Schlachthofblock präsentiert. Die Initiative Denkmalschutz hält dazu fest: "Ausgerechnet der älteste Teil von 1911 des historisch wertvollen Schlachthausblocks soll abgerissen und durch ein Monster mit 11 Stockwerken ersetzt werden. Das alles noch dazu ohne stichhaltige Begründung." und startet die Petition “Rettet den Schlachthofblock vor dem Abriss“.

INNSBRUCK. "Dieser Wohnblock von 1911 ist der älteste noch intakte und bewohnte soziale Wohnbau von Innsbruck, geplant vom bekannten Innsbrucker Architekten Theodor Prachensky. Ein Zeitzeugnis von Baukultur ersten Ranges, und daher stand das gesamte Ensemble bis 2009 unter Denkmalschutz. Nun soll ausgerechnet der älteste Teil abgerissen werden und durch einen 11-geschoßigen Neubaµ ersetzt werden", leitet die Initiative Denkmalschutz ihre Petition ein.

Das Projekt "Schlachthofblock neu", BezirksBlätter Innsbruck Artikel

Auswirkungen

Dadurch ist der wunderschöne Innenhof für die großen Bäumen und einem Kindergarten aus dieser Zeit völlig entwertet. Grund für diesen Abbruch sei eine dichtere Bebauung mit mehr Wohnungen und der Bau einer Tiefgarage mit Feuerwehrzufahrt. Das istaber nachweislich nicht richtig, denn es gibt bei Ausbau aller Dachgeschoße und Renovierung aller Bestandwohnungen etwa 250 hochwertige, barrierefreie Wohnungen mit großen Balkonen zum Hof. Das sind nur etwa 7 Prozent wenigerWohnungen als mit dem elfgeschoßigen Neubau erreicht werden. Dafür bliebe der Innenhof mit den Bäumen erhalten, eine Tiefgarage samt Feuerwehrzufahrt ist auch möglich. "Es gibt aber weitere große Vorteile bei einer Generalsanierung, wie in einer Machbarkeitsstudie nachgewiesen wird." Christoph Neuner, Klaus Mathoy, Siegfried Zenz, Michael Guggenberger und Matthias Loidl von der Initiative Denkmalschutz appellieren an den Gemeinderat, die Generalsanierung ohne Abriss zu beschließen. Informationen zur Petition finden Sie hier

Die des Projekts Schlachthofblock neu, BezirksBlätter Innsbruck Artikel

Gemeinsame Präsentation des Projektes Schlechthofblock neu, jetzt meldet sich eine Initiative zu Wort. | Foto: IKM
  • Gemeinsame Präsentation des Projektes Schlechthofblock neu, jetzt meldet sich eine Initiative zu Wort.
  • Foto: IKM
  • hochgeladen von Georg Herrmann

Gründe für die Erhaltung

Warum kein Abbruch, sondern Generalsanierung auch des ältesten Bauteiles?
Klimaschutz: Ersparnis von 4,25 Tonnen CO2 klimarelevantes Treibhausgas (25 000 m3 x 170 kg CO2 )
Kosten: durch das Beibehalten der Grundstruktur Ersparnis von etwa 25% der vergleichbaren Neubaukosten., das sind etwa € 800,- pro m2 WNFL. 6600 m2 sind das eine weitere Ersparnis von etwa € 5,0 Mio. Der geplante Abbruch würde bei aktuellen Preisen etwa € 1,0Mio kosten. (25 000m3x €40,-/m3) )
Wohnfläche: die gewünschte Fläche von 7100 m2 wird mit etwa 6600 bis 7200m2, je nach
Dachausbau, erreicht. Wohnungen über 100 m2 können mit einer Einliegerwohnung für
Großeltern oder erwachsene Kinder geteilt werden. Aber durch die Ersparnis von € 6,0
Mio kann man an anderer Stelle mindestens 40 neue zusätzliche Wohnungen bauen!
Wohnqualität: Die Gesamtqualität aller Wohnungen bleibt ohne Neubau höher: Ziegelbau, Holzdachstuhl, barrierefreie Erschließung, denkmalgeschützte Wohnanlage.
Kindergarten: Der gewünschte Ausbau des Kindergartens ist ohne Abstriche möglich.
Tiefgarage: Die gewünschte Tiefgarage und die Feuerwehrzufahrt ist bei Erhalt der Bäume möglich. Und zwar unter Benutzung des erweiterten Durchganges von der Schlachthausgasse.

Die Petition gegen den Abriss des Schlachthofblocks | Foto: Initiative Denkmalschutz
  • Die Petition gegen den Abriss des Schlachthofblocks
  • Foto: Initiative Denkmalschutz
  • hochgeladen von Georg Herrmann

Dachausbau: Nur auf der Nordseite wird ein Teilausbau mit einer 2 geschossiger Dachwohnung vorgeschlagen. Wenn man an den anderen 3 Seiten dies machen würde, gäbe es zwar mehr Wohnfläche als gefordert, jedoch wird der Sonneneinfall in den Hof und auf die Balkone verschlechtert.
Balkone: Alle !! Wohnungen haben einen großen Balkon zum Hof hin und durch das Abdrehen des Blockes von der Südausrichtung werden alle Balkone im Hof besonnt. Die Balkone werden als „Holz-Regale“ frei vor die Fassade gestellt.
Aufzüge: Alle Wohnungen werden durch innenliegende Aufzüge barrierefrei erschlossen. Dabei werden die Aufzugschächte von unten beginnend mit 20cm Betonschalsteinen gemauert und von der Bestanddecke schalltechnisch getrennt. Die Kosten sind unwesentlich höher als vorgestellte Aufzüge, die noch dazu nicht barrierefrei sind und den Hof und die Balkone stören. Im Erdgeschoss gibt es jeweils ein Rampe von den Müll- und Radstellplätzen, um barrierefrei zum Aufzug zu kommen. Wenn die Außentüren zu den Gehsteigen zu nieder liegen, also die Rampen über 6% Steigung haben, wird der Lift als Durchlader bis zum Ausgangsniveau geführt.
Fahrradstellplätze und Müllsammelstellen: Im Innenhof gibt es keine Müllsammelgebäude
mehr. Alle Müllräume liegen bei jedem Stiegenhaus auf der Ebene Gehsteig und so können die Müllcontainer direkt nach außen entsorgt werden. Dasselbe gilt für die Radstellplätze bei jedem Stiegenhaus mit direktem Anschluss zur Straße.
Energiesystem: Die vorhandenen Außenmauern aus 50 cm Ziegelmauerwerk ist als Dämmung ausreichend, wenn man die Fenster samt Einbau passivhaustauglich ausführt und Dach und Kellerdecke sehr gut dämmt. Es braucht also keinen Vollwärmeschutz sondern nur eine neue Färbelung nach Vorgaben des Denkmalamtes. Die Dachdeckung auf der bestehenden, neu gedämmten Holzkonstruktion erfolgt mittels Photovoltaik-Dachziegeln, z.B. mit Tesla Solardachplatten in grau, die kaum von Tondachziegeln unterscheidbar sind und daher aus Denkmalsicht möglich sind. Dadurch ergeben sich soviel PV Flächen(4300m2), dass nicht nur die Wärmepumpenheizung betrieben werden kann, sondern der gesamte zusätzliche Stromverbrauch inklusive Strom für die 50 Car-Sharing E-Autos. Jahresertrag bei 250 Wohnungen im Schnitt 4400 kWh pro Wohnung. Eine kontrollierte Wohnraumlüftung wird unter Verwendung der alten Kamine als dezentrales System installiert. Dies vor allem als Schallschutz gegen die äußeren Straßenfassade.
Parkgarage: Diese wird so eingebaut, dass alle großen Bäume erhalten werden. Alle Parkplätze erhalten eine E-Ladestation, sodass man für alle Wohnungen als Zusatzservice etwa 50 E-Autos anschaffen kann, welche allen Bewohnern gegen Leihgebühr zur Verfügung stehen. Eigene PKW sind daher für viele Bewohner nicht mehr nötig, da ja für die etwa 250 Wohnungen sowieso nicht genügend konventionelle Parkplätze zur Verfügung gestellt werden können.
Feuerwehrzufahrt: Die Einfahrt von der Schlachthofgasse ist zwischen Rohdecke und Rohwänden jetzt schon 350cm breit und 370cm hoch. Durch Absenken der Einfahrt um 20 bis 30cm bekommt man eine Höhe von 400cm. Die meisten Feuerwehr-Fahrzeuge sind unter 370cm hoch und 250cm breit. Daher kann diese Einfahrt sowohl für die Garage als auch für die Feuerwehr dienen.

Der Schlachthofblock sorgt seit Jahren für Diskussionen. | Foto: Stadt Innsbruck
  • Der Schlachthofblock sorgt seit Jahren für Diskussionen.
  • Foto: Stadt Innsbruck
  • hochgeladen von Georg Herrmann

Weitere Nachrichten aus Innsbruck finden Sie hier

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.