Polizeimeldungen
Randale im Polizeiauto, Geister-Lkw für das Finanzamt

Tausende Lkws sind unterwegs. Eine Unternehmerin meldete dem Finanzamt gegenüber aber einen "Geister-Lkw". | Foto: Zapfl
  • Tausende Lkws sind unterwegs. Eine Unternehmerin meldete dem Finanzamt gegenüber aber einen "Geister-Lkw".
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  • hochgeladen von Georg Herrmann

Von 2012 bis 2020 hat eine Unternehmerin mit einem "Geister-Lkw" Einkommensteuer in Höhe von rund 254.000 Euro hinterzogen. Nach seiner Festnahme randalierte ein 23-jähriger im Polizeiauto.

INNSBRUCK. Am 27. Mai 2022 gegen 22:50 Uhr schlug in Innsbruck in einer öffentlichen Unterkunft ein 23-jährige Österreicher aus unbekannter Ursache einem 43-jährigen Österreicher mit der Faust auf den Kopf. Dabei erlitt der 43-Jährige Verletzungen unbestimmten Grades. Er wurde mit der Rettung in die Klinik Innsbruck eingeliefert. Als der 23-Jährige zur Vernehmung in die PI Pradl gebracht werden sollte, trat er mit den Füßen gegen die Scheibe des Streifenwagens, wodurch diese zerbrach.

Zeugenaufruf

Am 26.05.2022 gegen 14:45 Uhr lenkte ein 57-jähriger Österreicher sein Motorrad in Innsbruck auf der Andreas-Dipauli-Straße in südwestliche Richtung. Zeitgleich war ein unbekanntes silbernes Fahrzeug in der Hans-Untermüller-Straße in nordöstliche Richtung unterwegs und fuhr, ohne beim Vorschriftszeichen "Vorrang geben" stehen zu bleiben, in die Andreas-Dipauli-Straße ein. Aus diesem Grund musste der 57-Jährige sein Motorrad abbremsen und kam zu Sturz. Durch den Sturz wurde der Motorradfahrer leichten Grades verletzt. Der männliche Lenker des unbekannten silberfarbenen Fahrzeuges blieb kurz stehen und setzte dann seine Fahrt in südwestliche Richtung, ohne Datenaustausch und Erste-Hilfe-Maßnahmen, fort. Zeugen bzw. der Unfalllenker werden ersucht, sich unter der Telefonnummer 059133 / 7591 100 bei der Verkehrsinspektion Innsbruck zu melden.

Finanzbetrug

Durch eine EUROPOL-Meldung aus Kroatien im März 2022 wurden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Finanzamts Österreich, Dienststelle Innsbruck, auf einen besonderen internationalen Betrugsfall aufmerksam: Eine österreichische Unternehmerin hatte von 2016 bis 2021 Rechnungen für die Überlassung eines LKW in Höhe von rund 307.000 Euro an ein kroatisches Unternehmen gestellt. Die Krux an der Geschichte? Ermittlungen ergaben, dass die Existenz des Fahrzeugs frei erfunden war. Die Betroffene erstattete schließlich Selbstanzeige.

Fahrzeug frei erfunden

Über eine sogenannte "EUROPOL Siena Information Exchange message" informierten Kolleginnen und Kollegen aus Kroatien die österreichischen Behörden über den Verdacht, dass das Fahrzeug frei erfunden sei. Bei einem unangemeldeten Besuch bei der österreichischen Abgabenpflichtigen wurden zunächst sämtliche Fragen plausibel beantwortet und auch etwaige Unterlagen, wie etwa Vertrag, Rechnungen und Zahlungsnachweise vorgelegt. Ein Detail, das die anwesenden Mitarbeiter des Finanzamts allerdings hellhörig machte, war der Hinweis, dass das aus Kroatien angemietete Fahrzeug in Deutschland angemeldet sei. Eine rasche Abfrage bei der deutschen Bundespolizei und der deutschen Zulassungsdatenbank mit der übermittelten Fahrgestellnummer zeigte jedoch, dass das Fahrzeug auch hier nicht gemeldet war.

Geständnis

Nach weiteren Befragungen folgte ein Geständnis der Verdächtigten: die 47-jährige Frau gab zu, auch weitere Scheinrechnungen aufwandswirksam berücksichtigt zu haben. Im Prüfungszeitraum 2012 bis 2020 war so Einkommensteuer von rund 254.000 Euro verkürzt und somit hinterzogen worden. Der Fall wird derzeit auf der Rechtsgrundlage des Finanzstrafgesetzes geprüft. Der Unternehmerin drohen nun für ihren Betrug neben den Nachzahlungen auch hohe Geldstrafen. "Dieser Fall zeigt durch seine internationale Verstrickung und seine Dreistigkeit, dass Betrug weder geografische noch sonstige Grenzen kennt – ganz im Gegenteil. In den vergangenen Jahrzehnten beobachten wir immer mehr ausgeklügelte Betrugsmuster", hält Finanzminister Magnus Brunner fest.

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