Kriminalstatistik
Rekord an Aufklärungsquote

Obst Romed Giner BA, HR Edelbert Kohler und Obst Katja Tersch bei der Vorstellung der Kriminalstatistik. | Foto: LPD Tirol
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INNSBRUCK. Weiterer Rückgang der angezeigten Delikte und historische Steigerung der Aufklärungsquote in Tirol und Innsbruck. Die Kriminalstatistik fällt auch coronabedingt positiv aus.

Anstieg der Aufklärungsquote

Bei der Präsentation der Kriminalstatistik 2020 in der Landespolizeidirektion Tirol konnten sehr erfreuliche Zahlen zur Entwicklung der Kriminalität in Tirol und Innsbruck präsentiert werden. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie spiegeln sich teilweise auch in der Kriminalstatistik wider, wonach die angezeigten Delikte (35.067) im Vergleich zum Jahr 2019 (40.836) um 11,9 % deutlich zurückgingen. Dem gegenüber konnte die Aufklärungsquote gegenüber dem Jahr 2019 (59,0 %) in Tirol nochmals um drei Prozentpunkte erstmals über der 60 % Marke auf historische 62,0% gesteigert werden. Auch in der Landeshauptstadt Innsbruck gab es mit 64,9% Aufklärungsquote einen neuen historischen Höchststand.

 Edelbert Kohler bedankte sich bei den Polizistinnen und Polizisten für ihre kriminalistischen Leistungen. | Foto: LPD Tirol
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Anstieg bei Cybercrime

"Trotz vielfältiger, neu zu bewältigenden Aufgaben während der Corona-Pandemie gelang es uns durch konsequente Ermittlungsarbeit die Aufklärungsrate in Tirol neuerlich um drei Prozentpunkte auf noch nie da gewesene 62,0 % zu steigern, weshalb ich mich bei allen Polizistinnen und Polizisten für ihre kriminalistischen Leistungen aufrichtig bedanken möchte. Auch wenn wir im langjährigen Schnitt allgemein einen Abwärtstrend bei den angezeigten Delikten erkennen können, fällt dieser im Jahr 2020 mit -11,9% doch spürbar deutlicher aus", führte Landespolizeidirektor Edelbert Kohler aus. Die Leiterin des Landeskriminalamtes Obst Katja Tersch gab einen Überblick über die Entwicklung verschiedener Deliktsgruppen im Jahr 2020. "Im Bereich Cybercrime gab es gegenüber dem Jahr 2019 einen deutlichen Anstieg um 49,2% und auch bei den Anzeigen in Zusammenhang mit Gewalt in der Privatsphäre war eine Steigerung mit 16,3 % zu verzeichnen. Demgegenüber setzte sich im Jahr 2020 der erfreuliche Abwärtstrend mit minus 10,1% im Bereich der Einbruchsdelikte in Wohnungen und Wohnhäuser fort", sagte Tersch.

Katja Tersch gab einen Überblick über die Kriminalitätsentwicklung in Tirol. | Foto: LPD Tirol
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Entwicklungen

Die Top 5 Herkunftsländer der in Tirol angezeigten Fremden im Jahr 2020 sind Deutschland mit 2.534, Rumänien mit 750, die Türkei mit 716, Italien mit 581 und Serbien mit 410 Personen. 2020 war ein Rückgang der Gewaltkriminalität zu verzeichnen: Es wurden 5.795 Delikte angezeigt, was ein Minus von 8,9 Prozent zum Vorjahr bedeutet (2019: 6.361). Im Zehnjahresvergleich ist eine Abnahme von 3,8 Prozent zu erkennen (2011: 6.026). 5.264 Delikte konnten geklärt werden, was einer Aufklärungsquote von 90,8 Prozent entspricht (eine Steigerung von 3,2 Prozentpunkten im Vergleich zu 2019).

Video der Pressekonferenz

Bei 59,2 Prozent der begangenen Taten gab es ein Bekanntschaftsverhältnis zwischen Täter und Opfer (4.187 Täter-Opfer-Beziehungen). 87 Anzeigen wegen Vergewaltigung wurden 2020 erstattet, eine Zunahme von 11,5 Prozent (2019: 78). Von den 87 Straftaten konnten 80 geklärt werden, was einer Aufklärungsquote von 92 Prozent entspricht. Die Zahl der Körperverletzungen nach §§ 83 und 84 StGB sank 2020 gegenüber 2019 von 1.222 auf 1.103. Nötigungen nach §§ 105 und 106 StGB stiegen von 135 leicht auf 147 Delikte. Auch die gefährlichen Drohungen nach 107 StGB stiegen um 38 Delikte. Die Zahl der Raubdelikte nach §§ 142 und 143 StGB stieg um 8 Delikte. Insgesamt sanken strafbare Handlungen gegen Leib und Leben um 12,4 % was eine Reduktion um tatsächlich 267 Deliktsfälle bedeutet. Im Bereich der Betretungs- und Annäherungsverbote im Sinne des § 38a Sicherheitspolizeigesetz ist für das Jahr 2020 ein Anstieg zu verzeichnen, wobei der stärkste Anstieg im 2. Quartal festgestellt werden konnte. Diese Maßnahme zum Schutz von Gefährdeten musste im Jahr 2020 in 225 Fällen in Anspruch genommen werden.

Romed Giner zeigt sich erfreut über die Steigerung der Aufklärungsquote in Innsbruck. | Foto: LPD Tirol
  • Romed Giner zeigt sich erfreut über die Steigerung der Aufklärungsquote in Innsbruck.
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Zahlen für Innsbruck

Erfreuliche Zahlen für 2020 konnte auch der Innsbrucker Stadtpolizeikommandant Obst Romed Giner präsentieren. "Bei einem Rückgang der angezeigten 10.906 Delikte um 14,9% konnte gleichzeitig die Aufklärungsquote in Innsbruck gegenüber dem Jahr 2019 nochmals um 4%-Punkte auf 64,9% gesteigert werden. Damit weist Innsbruck vor Eisenstadt die höchste Aufklärungsquote unter den Landeshauptstädten Österreichs auf. Mein ausdrücklicher Dank gilt allen eingesetzten Polizistinnen und Polizisten in Innsbruck, die trotz der zahlreichen neuen Aufgaben nach wie vor hervorragende Arbeit leisten", so Giner.

Die Informationen zur gesamten, österreichweiten Kriminalstatistik 2020 sind unter angeführtem Link auf der Homepage des Bundeskriminalamtes abrufbar.

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