Konfliktpotential
Schmale Promenade bietet keinen Platz für Radfahrer
Das Radwegenetz der Landeshauptstadt bietet mehr als 100 Kilometer Radwege. Mit dem Masterplan Radverkehr 2030 hat die Stadt Innsbruck viele Millionen in die Hand genommen, um den Radverkehr auf 20 Prozent im ganzen Jahresverlauf zu steigern. Trotzdem gibt es immer wieder Konfliktpotential. Wie auf der Hans-Flöckinger-Promenade.
INNSBRUCK. Die Promenade entlang des Inn ist ein beliebter Spazierweg. Familien mit Kinderwägen, Hundebesitzer und Jogger teilen sich den schmalen Weg. Immer öfter kommt es zu Konfliktsituationen mit Radfahrern. Generell ist die Promenade den Fußgängern vorbehalten, beim Haus Uferstraße 102 wird mit einem Verkehrsschild "Gehweg" nochmals darauf hingewiesen.
Radweg
Die Beschilderung des Radweges ab der Karwendelbrücke ist definitiv nicht übersichtlich. Der Radweg würde eigentlich direkt über die Dr.-Stumpf-Straße führen. 2020 wurde die Straße im Zuge einer Umleitung als Fahrradstraße geführt. Radfahrer nutzen jedoch gerne die Uferstraße. Diese endet jedoch als Sackgasse. Ein Schleichweg an der Gärtnerei Jägerbauer vorbei führt zur Dr.-Stumpf-Straße. Aber immer öfter wird die schmale Hans-Flöckinger-Promenade benützt, obwohl diese deutlich als Gehweg ausgeschildert ist.
Konflikte
Betroffene Anrainerinnen und Anrainer berichten von erhöhtem Konfliktpotential. "Die schmale Promenade eignet sich nun einmal nicht für die Nutzung von Fußgängern und Radfahrern", berichtet eine Spaziergängerin. "Selbst wenn sich zwei Kinderwägen kreuzen, muss man schon vorsichtig sein", ergänzt ein Hundebesitzer: "Das Gefahrenpotential durch die Radfahrer in diesem engen Abschnitt ist brutal." Rücksichtnahme und Respekt von den Radfahrern wird dabei häufig vermisst. "Erst vor kurzen wurde mir eine Radflasche nachgeworfen", zeigt sich die Anrainerin immer noch erschüttert und auch das Verhalten gegenüber Menschen mit Behinderung lässt mehr als zu wünschen übrig. "Es kann doch nicht sein, dass ich ohne Begleitung nicht mehr sicher den Weg entlang spazieren kann", erklärt eine blinde Dame.
Gegenmaßnahmen
Die Gründe für die Nutzung der schmalen Promenade durch die Radfahrer sind naheliegend. "Bereits an der Karwendelbrücke lässt die Beschilderung und Straßenmarkierung zu wünschen übrig", meint GR Tom Mayer (Liste Fritz). "Einmal in der Uferstraße gelandet, gibt es zwar ein "Sackgasse"-Schild, aber die Rampe vor der Uferstraße 102 führt zu Irritationen bei den Radfahrern." Abgesehen von entsprechenden Markierungen wünschen sich die Anrainer bauliche Maßnahmen bei der Rampe. "Einige Meter weiter vorne ist das Problem sehr gut gelöst, warum kann das nicht auch hier umgesetzt werden?", fragt die Anrainerin. GR Mayer will in der nächsten Gemeinderatssitzung aktiv werden. "Hier muss die Stadt dringend Maßnahmen für die Sicherheit der Fußgänger ergreifen."
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