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Serie "Yuca" – Ölfarben, Schattierungen und Reflexionen

Lorenz Helfer's erstes Bild von 50 Werken aus seiner Serie "Yuca". | Foto: Anna Wieser
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  • Lorenz Helfer's erstes Bild von 50 Werken aus seiner Serie "Yuca".
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INNSBRUCK. Das "artdepot" in der Altstadt hat wieder eine interessante und ausdrucksstarke Ausstellung zu bieten. Die harmonischen, aussagekräftigen Ölfarben mit den hineingearbeiteten Schattierungen und  Spiegelungen werden jeden Künstler und kunstinteressierten Besucher faszinieren. Die Serie "Yuca" vom Künstler Lorenz Helfer steht am Ende einer langen und intensiven Schaffensperiode.

Der Vorarlberger Lorenz Helfer erzählt von seiner Kunst, wie er sie sieht, welche Eingebungen ihn bewegen, das zu malen, dass ihn inspiriert. Obwohl er keinen Hund besitzt, auch in seiner näheren Umgebung keine Vierbeiner sich vorfinden lassen, malte er Hunde. "Vielleicht gerade deshalb hat man einen natürlichen und fast naiven Zugang, wenn man sich davor nie mit gewissen Tieren, Personen oder Gegenständen beschäftigt hat. Das Gemalte wird intensiver."

"Ein Stuhl kann zärtlich wirken"

Helfer spricht auch von seinen Eindrücken, die er spürt, wenn er Gegenstände oder Menschen, Tiere malt. "Das Gesicht einer Person ist für mich nicht wichtig, das Ausschlaggebende ist für mich, wie bewegt sich der Mensch, welche Gesten gehen von ihm aus? Wie ist ein Gegenstand platziert – ist ein Stuhl an der Wand angelehnt oder ist er freistehend? Man kann sagen, dass ein Stuhl eine Zärtlichkeit aussendet. Ich spüre diese Eigenschaften und Aussendungen, daher beziehe ich diese Inspirationen in meiner Kunstmalerei ein."

Hunde sind in der Serie "Yuca", Helfer's Thema. | Foto: Anna Wieser
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Bilder sind nummeriert

Alles hat damit begonnen, dass Lorenz Helfer in sein "Kosmos Atelier" in Bregenz im Jänner 2020 eingezogen war: Nach Monaten des Ankommens und Zurechtfindens, nach unzählig gescheiterten Bildern, begann er, im Gleichschritt mit einem noch nie dagewesenen Frühling, gute Bilder zu malen. Seine Figuren bewegten sich freier, frühere Genauigkeiten verschwanden und ließen eine Malerei zurück, die nur noch sich selbst diente. Er beschloss, seinen Werken keine Titel mehr zu geben, stattdessen wurden sie nur noch fortlaufend nummeriert. Keine Idee durfte mehr am Anfang des Malens stehen, er vertraute seinem Arm und der Farbe.

Durch die Wischtechnik kann sich wieder Neues auftun und das Bild bekommt eine andere Wirkung. | Foto: Anna Wieser
  • Durch die Wischtechnik kann sich wieder Neues auftun und das Bild bekommt eine andere Wirkung.
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Das Schauen ist das Entscheidendste

In der Malerei beansprucht das Schauen die meiste Zeit. Es müssen Entscheidungen getroffen werden:

  • Braucht es mehr von einer Farbe?
  • Stört ein ganzer Teil und muss weggewischt werden?
  • Das Bild wird gedreht, ist es so vielleicht besser?
  • Zurück zur Leinwand, alles entsprechend ändern und wieder schauen.
  • Drei Meter zurück oder fünf Meter?

Der Ablauf wird solange wiederholt, bis Lorenz Helfer zufrieden ist und falls es misslingt, stellt er es zur Seite und übermalt es in ein paar Monaten.

Auch ein Elefant fand in dieser Malerei seinen Platz. | Foto: Anna Wieser
  • Auch ein Elefant fand in dieser Malerei seinen Platz.
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50 Bilder

Helfer fand einen Rhythmus, ohne Anstrengung, ohne sich selbst zu zwingen, ging er sechs Tage in der Woche ins Atelier. War er nicht dort, dachte er an seine Bilder, sie fehlten ihm, er malte sie im Kopf weiter. Sie wurden dunkler, dann ganz hell, die Formate wurden größer. Noch immer stellte er sich gegen jede Idee, er wollte den Bildern ihre Freiheit lassen. Doch immer wieder stieß er auf Motive, denen er sich nicht entziehen konnte. Sie waren auf einmal da und ein Bild allein konnte ihnen nicht mehr gerecht werden. So passierte es dann, im Gleichschritt mit einem noch nie da gewesenen Winter, dass er einem Sujet vollkommen verfallen war. Es brauchte schlussendlich 50 Bilder, um ihn zufrieden zu stellen.

Die Farbe Gelb harmoniert besonders gut mit den anderen Ölfarben. | Foto: Anna Wieser
  • Die Farbe Gelb harmoniert besonders gut mit den anderen Ölfarben.
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Biographie

Lorenz Helfer wurde 1984 in Hohenems geboren. Er studierte zwischen 2002 und 2007 auf der Universität für Angewandte Kunst in Wien, Malerei bei Wolfgang Herzig und Johanna Kandl. Es folgten Atelieraufenthalte in Paliano (2009), in Lissabon (2010), in Sao Paulo (2014) und in Bilbao (2016). Seit 2007 hatte er zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland und illustrierte einige Bücher. 2015 erhielt er den Förderungspreis des Landes Vorarlberg, 2019 den Hubert-Berchtold-Kunstpreis, 2021 das Kunststipendium der Stadt Bregenz. Der Künstler Lorenz Helfer lebt und arbeitet in Bregenz.

Der Künstler Lorenz Helfer, geboren 1984 in Hohenems. | Foto: meinbezirk.at
  • Der Künstler Lorenz Helfer, geboren 1984 in Hohenems.
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Ausstellung

"Yuca": von 16. Februar – 25. März 2022
Di. – Fr.: 11:00 – 18:00 Uhr
Sa.: 10:00 – 15:00 Uhr
nach telefonischer Vereinbarung
Eintritt frei

Galerie artdepot
Birgit Fraisl
Riesengasse 8
6020 Innsbruck
Tel.: +43 (0)650 553 1985
office@artdepot.co.at
https://artdepot.co.at/

https://kuenstlerhaus-bregenz.at/db/helfer/
https://www.lorenzhelfer.at/
https://www.meinbezirk.at/

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