Promenadenkonzert

Sinfonische Blasorchester Tirol: Musik vom Feinsten

Gänsehautmomente: Die feinen und klaren Klänge des Sinfonischen Blasorchesters Tirol, unter der Leitung des Dirigenten Bernhard Schlögl, begeisterten am Samstag Abend das Innsbrucker Publikum.

INNSBRUCK. "Ich könnte sagen, ich bin in dieses Orchester verliebt.", schwärmt der Intendant der Innsbrucker Promenadenkonzerte und Dirigent des Abends Bernhard Schlögl. Ein Gefühl, dem das Publikum nur beipflichten kann, stieß das Konzert des Sinfonischen Blasorchesters Tirol nicht nur auf ein volles "Haus", sondern auch auf große Begeisterung. Mit einem gut durchdachten und stimmigen Programm zeigte das Orchester, das aus allen Teilen Nord-, Süd- und Osttirols zusammengesetzt ist, was in ihm steckt.

Traumhafte Klänge

Zwischen Anmoderation und Dirigieren umher switchend, entführte Bernhard Schlögel das Publikum in eine Welt der Klänge. Mit den Stücken "Leichte Kavallerie" von Franz von Suppé und "Ballsirenen" von Franz Lehár wurde eine beschwingte und fröhliche Stimmung hervorgerufen, die den ganzen Abend nicht verflogen ist. Stimmung ist das Stichwort des Konzerts, denn dem Orchester gelang es, mit seinen sauberen und feinen Klängen Bilder und Emotionen hervorzurufen und so einen genussvollen Konzertabend zu schaffen.

Meister am Saxophon

Besonders das Konzert "Birds" von Oshio Mashima ist hierbei hervorzuheben. Das von Vögeln inspirierte Konzert lässt der Fantasie des Publikums großen Raum und erweckt Fernweh. Dieses unglaublich angenehme und träumerische Gefühl ist dabei dem jungen Saxophonisten Alex Designori zu verdanken. Sein Spiel war eine Meisterleistung, die so häufig nicht gesehen und gehört wird. Die Leidenschaft und Disziplin, sowie die Liebe, die er in das Saxophon legt, ist bis in die letzten Reihen zu spüren und wird mit tosendem Applaus belohnt.

Zeitgenössisch aufgespielt

Das Aufregendste für das Orchester selbst war vermutlich das Stück "Bereit für Innsbruck", dessen Titel aus der Abkürzung für die Berufsfeuerwehr Innsbruck, BFI, entstanden ist. Das zeitgenössische Stück wurde von Hans Zimmermann komponiert, der sich selbst im Publikum des Abends befand. Dementsprechend zeigte sich das Orchester auch hier von seiner besten Seite und konnte mit einer Meisterleistung das Publikum und hoffentlich auch den Schöpfer des Werks überzeugen.

Startschuss für Musik

Der Konzertabend des Sinfonischen Blasorchesters Tirol bot dem Publikum aber nicht nur musikalische Schmankerln. Wer hätte gedacht, dass Musikerinnen und Musiker auch so gut schauspielern können. Die Vorführung der Dutch Masters Suite war filmreif. Beginnend mit einem Pistolenschuss bis hin zum Wirtshausspektakel war alles was das Zuschauerherz begehrt vertreten. Dabei moderierte der Dirigent die Geschichten dahinter äußerst humorvoll und wohlwollend.

Funfact

Apropos Humor: Hier ein kleiner Funfact zum Orchester. Haben Sie schon mal ein Basssaxophon gesehen? Das selten gespielte und in einem Orchester vorkommende Instrument wurde von dem Dirigenten hervorgehoben und zauberte der Musikerin und dem Publikum ein Lachen ins Gesicht.

Zur Geschichte

Das Sinfonische Blasorchester Tirol wurde 2016 gegründet und zählt trotz der kurzen Schaffenszeit mittlerweile zu den herausragendsten Blasorchestern in Österreich und Europa. Die 80 Musikerinnen und Musiker kommen aus allen Landesteilen sowie aus Südtirol und sind zum Großteil Studierende der Musik. Nachdem das Orchester bereits beim 1. Nationalen Blasorchesterwettbewerb der höchsten Spielklasse 2019 in Grafenegg mit 95 Punkten glänzen konnte, erreichten die Tiroler beim World Music Contest 2022 in Kerkrade (WMC) mit 93,50 Punkten in der 1. Division ein bemerkenswertes Ergebnis auf internationaler Bühne. Angetrieben von der Leidenschaft, bedeutende Werke der zeitgenössischen Blasmusik in höchster Qualität zu pflegen, werden pro Jahr bis zu 3 Projekte realisiert. Nach einem Auftritt im Congress Innsbruck/Saal Tirol, bei dem u.a. die 7. Symphony von David Maslanka zu hören war, blickt das SBT bereits auf zwei besondere Kirchenkonzerte im Dezember 2023, wo neben The Frozen Cathedral von John Mackey oder Liberation von David Maslanka auch Tiento del primer tono y batalle imperial von Cristóbal Halffter in den Domen Innsbruck und Brixen zu hören sein werden.

Innsbrucker Promenadenkonzerte 2023

Programm und Informationen: www.promenadenkonzerte.at
Tickets: Einheitspreis € 7 / Abo für Sitz- und Stehplätze € 140
Online: www.eventjet.at
Vorverkaufsstellen: Innsbruck Information, Burggraben 3 & Tourismusinformation Igls, Hilberstraße 15
Abendkassa: Direkt vor der Hofburg / ab 2 Stunden vor Veranstaltungsbeginn
Spontanbesuch: Über 400 Zählkarten für freie Sitz- und Stehplätze für spontanen Musikgenuss
Hinweis: Das Zählkarten-Kontingent ist unabhängig von den Sitzplätzen im System (eventjet) verfügbar
Konzerte: Abendkonzerte 19:30 Uhr / bei jeder Witterung!

Heute Abend um 19:30 wird der Begriff Heimat musikalisch untermalen. Die Blasmusik der Münchner Philharmoniker begrüßt sie zu ihrem Konzertabend mit dem Titel "Heimat!? Verloren, nie vergessen!".

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