Innsbruck
Studierenden-Infektkette im Visier

Am 12. März wurden in einem Studentenheime positive Fälle festgestellt. Jetzt folgen weitere Flächenuntersuchungen. | Foto: zeitungsfoto.at
  • Am 12. März wurden in einem Studentenheime positive Fälle festgestellt. Jetzt folgen weitere Flächenuntersuchungen.
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INNSBRUCK. Innsbruck baut neben den Vorbeuge- und Schutzmaßnahmen auf eine möglichst rasche und breite Untersuchung von möglichen Zielgruppen. Im besonderen Mittelpunkt steht die Unterbrechung der Studierenden-Infektkette.

Flächenuntersuchungen

Sowohl in einem Studentenheim als auch bei Studentenveranstaltungen, wie einer Erasmusparty, haben sich Studenten mit den Corona-Virus infiziert. Mittels Flächenuntersuchungen will die Stadt Innsbruck schwerpunktmäßig die aktuelle Situation analysieren. 31 Studentenheime stehen in Innsbruck mehr als 1.000 Studenten zur Verfügung. Gemeinschaftsküchen- und Sanitäreinrichtungen gelten dabei als besonders gefährlicher Infektionsherde. Kritik gab es vor allem zu Beginn der Maßnahmen durch das fehlenden "sozialen Distanz"-Verhalten einiger Studierende, Stichwort: Sonnendeck, Innpromenade. Eine "Erasmusfeier" und ein Studentenheim war Mtte März besonders im Mittelpunkt.

Fast 10 Prozent positiv

Aktuell gibt es in Innsbruck 247 positive Testungen (24.3., 18 Uhr). Laut Medienberichten hat die Stadt in drei Studenetenheimen 171 Personen getestet. 16 Studenten waren positiv und sind unter Quarantäne gestellt worden. Die enorme Zahl der positiv getesteten in der Altersgruppe 20-29 Jahre deutet darauf hin, dass speziell bei Studenten das Virus massiv verbreitet wird. Anzengrubers Ziel ist es, die Infektionsherde schnell zu finden und die Personen sofort abzukapseln, um eine weitere Virus-Verbreitung im Keim zu ersticken. Anzengruber möchte hier viel mehr Tests durchführen, aber auch speziell das medizinische sowie Pflegepersonal präventiv testen: „Diese präventiven Tests ermöglichen einerseits das Verhindern von Ansteckungen sowie Quarantänen in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen und sind andererseits ein weiterer Schutz für die Risikogruppe Senioren.“

Studierenden-Infektkette

Am 9. März wurde ein Mann positiv getestet, der an einer Erasmus-StudentInnen-Feier teilnahm. Diese fand am Montag, 2. März, in der „Claudiana“ in der Innsbrucker Altstadt statt. Auch eine erkrankte Norwegerin nahm an der Feier teil. „Personen, die das Erasmus-Fest besucht haben, wurden vonseiten der Universität umgehend bereits am Wochenende informiert, dass eine am Coronavirus erkrankte Person am Fest teilnahm", teilte das Land damals mit. An der Universität Innsbruck wurden zu diesem Zeitpunkt Maßnahmen zur bestmöglichen Unterbindung einer Virusverbreitung getroffen: "Die am Coronavirus erkrankte Studentin aus Norwegen besuchte auch Lehrveranstaltungen an der Universität Innsbruck. In Abstimmung mit der Landessanitätsdirektion und der Universität wurden die jeweiligen LehrveranstaltungsleiterInnen sowie Studierende der betroffenen Lehrveranstaltungen umgehend informiert. Die Durchführung der betroffenen Lehrveranstaltungen vor Ort wurde abgesagt." Drei Tage später wurden sechs Erkrankten positiv getestet. Davon sind zumindest drei Personen StudentInnen. Ein Zusammenhang zu jener Studierenden-Infektkette, die sich bis zu einer Erasmus-StudentInnenparty zurückverfolgen lässt, ist wahrscheinlich. Am 10. März hat die Universität mit ersten Maßnahme reagiert: "Ab sofort werden alle Lehrveranstaltungen an der Universität Innsbruck von Präsenzlehre auf Fernlehre (distant learning) umgestellt. Das bedeutet, dass ab 10. März keinerlei Lehrveranstaltungen mehr in den Universitätsräumlichkeiten stattfinden, sondern soweit möglich mittels digitaler Mittel durchgeführt werden."

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