IVB Fahrplan
Taktausdünnung darf nicht zum Dauerzustand werden

Der Personalmangelfahrplan der IVB hätte mit Ostern auslaufen sollen. | Foto: IVB
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Im Dezember wurde ein Personalmangelfahrplan bei den IVB eingeführt, obwohl der Antrag im Gemeinderat keine Mehrheit fand. Die geplante Beendigung mit Ende März kann nicht eingehalten werden. "Mit Ende der Osterferien war ursprünglich ein Ende der Taktausdünnungen geplant, dieses Ende rückt aufgrund der Untätigkeit in weite Ferne“, kritisiert GR Benjamin Plach.

INNSBRUCK. Im Dezember-Gemeinderat wurde das Thema IVB, Personalproblematik und Ferienfahrplan bis März 2024 heftig diskutiert. Nach einer intensiven Diskussion wurde der Antrag des Stadtsenats IVB-Personalmangelfahrplan abgelehnt. "Der Gemeinderat beschließt den Personalmangelfahrplan der IVB und nimmt den diesbezüglichen Bericht der ÖPNV-Steuerungsgruppe zur Kenntnis. Der Gemeinderat beschließt die vorübergehende Änderung der Anlage A des GuF entsprechend dem Personalmangelfahrplan." Der Personalmangelfahrplan geht mit Fahrplanwechsel am 10. Dezember 2023 in Betrieb und soll mit Ende März 2024 wieder in den gewohnten Normalfahrplan übergehen. GR Benjamin Plach kritisierte in der GR-Sitzung die Situation, die sich bei den Problemen der Doppelgarnitur-Traktion (Stau) und Linie R (Überfüllung) abzeichnen. StR Uschi Schwarzl erklärte die Maßnahmen als dringend notwendig, ein Schlechtreden der IVB habe keinen Sinn. Sie ortet viel Aufregung im Gemeinderat, aber nicht in der Bevölkerung. GR Andrea Dengg und Vizebgm. Markus Lassengerer sehen zahlreiche Fehler bei den IVB, die jetzt zur enormen Belastung der Busfahrerinnen und Busfahrer führen. GR Gerald Depaoli kritisiert die IVB-Geschäftsführung und erhielt von Vizebgm. Lassenberger einen Ordnungsruf. Bgm. Georg Willi fordert mehr Wertschätzung gegenüber den IVB-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeitern ein. GR Benjamin Plach fasst zusammen: „Der Innsbrucker Gemeinderat hat heute mehrheitlich die Verschlechterungen bei den Innsbrucker Öffis zurückgewiesen. Die Problematik kann dadurch zwar akut nicht verbessert werden, es ist aber ein starkes Zeichen an Bürgermeister Willi, Stadträtin Schwarzl und an die IVB-Führung“ und erklärt weiter: „Den massiven Taktausdünnungen, die mit dem Fahrplanwechsel Anfang Dezember gekommen sind, hat der heutige Gemeinderat mehrheitlich eine Abfuhr erteilt. Ebenso wurde der Finanzierungsvertrag, der die Änderungen im Fahrplan absegnen sollte, nicht angenommen. Damit wären die IVB immer noch vertraglich verpflichtet, den vollen Fahrplan wiederherzustellen.“

Ziel ist Normalbetrieb

Unsere Fahrgäste haben den neuen Fahrplan bisher gut angenommen“, erklärt IVB-Geschäftsführer Martin Baltes in einer aktuellen Presseaussendung der IVB. Mittlerweile ist an der Personalfront etwas Entspannung in Sicht: So konnten zuletzt zehn neue Fahrerinnen und Fahrer eingestellt werden. „Diese werden nach ihrer Einschulung schnellstmöglich im Linienverkehr eingesetzt. Für das Ende des Entlastungsfahrplans reicht es aber noch nicht“, betont der IVB-Geschäftsführer. So ist die Linie 5 seit März an Schultagen tagsüber mit einer Doppeltraktion mehr im Umlauf. Ebenso gibt es ab 2. April auf der Linie R einen zusätzlichen Gelenksbus. Baltes: „Unser vorrangiges Ziel ist natürlich, so schnell wie möglich in den Normalbetrieb zurückzukehren.“

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Untätigkeit

„Die Innsbruckerinnen und Innsbrucker haben sich auf diesen wichtigsten Linien einen anständigen Takt verdient, mit Ende der Osterferien wäre eine Rückkehr zum Normaltakt dringend notwendig. An eine Rückkehr zum Normalfahrplan ist aber aufgrund der weiterhin angespannten Personalsituation und unzähligen angehäuften Überstunden beim Personal nicht zu denken“, erklärt StR Elli Mayr. „Daher haben wir als SPÖ schon im Dezember 2023 ein umfassendes Personalpaket bei den IVB eingefordert, die diesbezügliche Beauftragung wurde auch vom Gemeinderat beschlossen – passiert ist bisher nichts“, so Mayr weiter.

Zehn neue Fahrerinnen und Fahrer wurden bei den IVB angestellt. | Foto: BezirksBlätter
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Dauerzustand

„Weder der politisch Verantwortliche, namentlich Bürgermeister Willi, noch die IVB-Geschäftsführung haben sinnvolle Maßnahmen zur Entlastung des bestehenden Personals und Gewinnung von neuen Fahrerinnen und Fahrern gesetzt. Anstatt mit der Belegschaftsvertretung über Verbesserungen und somit Attraktivierungen des Dienstes bei den IVB zu verhandeln, soll die Situation offenbar ausgesessen und die Taktkürzungen zum Dauerzustand werden“, schließt sich Plach der Bürgermeisterkandidatin an. „Wir fordern daher die Geschäftsführung sowie den Bürgermeister auf, endlich in die Gänge zu kommen! Die Vorschläge liegen bereits vom Gemeinderat beschlossen am Tisch und sind endlich in Umsetzung zu bringen“ so Plach abschließend.

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