Pro Silva & Tiroler Forstdienst
Tirols Schutzwälder auf den Klimawandel vorbereiten

FachexpertInnen aus ganz Österreich nahmen an der Pro Silva Exkursion teil. | Foto:  Abt. Forstplanung
2Bilder
  • FachexpertInnen aus ganz Österreich nahmen an der Pro Silva Exkursion teil.
  • Foto: Abt. Forstplanung
  • hochgeladen von Laura Sternagel

TIROL. Pro Silva zeigte gestern bei einer Exkursion kompetente Wege auf, wie die Wälder Tirols auf den Klimawandel vorbereitet werden können. Begleitet wurden sie dabei vom Leiter der Forstplanung Tirol DI Kurt Ziegner, dem Leiter der Bezirksforstinspektion Innsbruck DI Günther Brenner sowie engagierten Förstern und Waldaufsehern.

Der Klimawandel und seine Folgen sind nicht nur in der eigenen Wahrnehmung spürbar, sondern wirken sich zunehmend auf den Wald im Alpenraum aus. Wochenlange Trockenheit und heftige Stürme machen dem Tiroler Schutzwald immer mehr zu schaffen. Zudem beeinflussen die veränderten Klimabedingungen auch die Tier-und Pflanzenwelt. Erhöhtes Borkenkäfer-Aufkommen aber auch der Wildeinfluss stellen die Wälder zusätzlich auf eine Belastungsprobe. Um auch künftigen Generationen ein intaktes „Schutzschild“ gegen Naturgefahren zu hinterlassen, müssen die Anpassungsmaßnahmen in den Bergwäldern jetzt in Angriff genommen werden.



Maßnahmen im Schutzwald besonders wichtig

Die Pro Silva Fachexkursion in Kooperation mit dem Tiroler Forstdienst besuchten drei Standorte im Bezirk Innsbruck-Land. Über dreißig FachexpertInnen aus ganz Österreich nahmen an dieser Fortbildung teil. Die Exkursionspunkte in Wildermieming, Pettnau und Kematen zeigten besondere, auf den Klimawandel abgestimmte Waldbehandlungsmaßnahmen. Auf allen drei Standorten steht die aktive Einbringung von natürlich vorkommenden Laubbaumarten, wie Eiche, Buche, Linde, Bergahorn als Ersatz für die zunehmend unter Druck kommende Fichte und Kiefer im Vordergrund. Vor allem Fichten-Reinbestände unterhalb 1000 Meter Seehöhe sollten in Mischwald-Bestände umgewandelt werden. Damit erhöht sich die Widerstandskraft gegen Klimaextreme und sichert die Schutzfunktion der Wälder auf Dauer. Immerhin sind knapp 70 Prozent der Gesamtwaldfläche Tirols als Schutzwald ausgewiesen und stellen die Grundlage für die Naturgefahrensicherheit im Tiroler Lebensraum dar.
Pro Silva Austria empfiehlt, dass besonders in Gebieten, die vom Klimawandel schon heute unmittelbar betroffen sind, aktiv Laubbäume eingebracht werden und die Abschüsse verbindlich so weit erhöht werden, damit das Aufkommen der Waldverjüngung gewährleitet ist.

Über Pro Silva Austria

Pro Silva Austria ist ein Verein zur Förderung naturnaher Waldbewirtschaftung. Pro Silva sieht den Wald als ganzheitliches Ökosystem und propagiert einen respektvollen Umgang damit. Ziel ist es, den Wald als Kulturlandschaft zu erhalten und naturnahe Lebens- und Erholungsräume zu schaffen.
Weitere Informationen: www.prosilvaaustria.at

Mehr zum Thema
Unser Wald leidet unter dem Klima
"Esche ist nicht zu retten"

FachexpertInnen aus ganz Österreich nahmen an der Pro Silva Exkursion teil. | Foto:  Abt. Forstplanung
Waldaufseher Karl Krug (Bildmitte) erläutert die Klimaanpassungsmaßnahmen in Wildermieming | Foto:  Abt. Forstplanung
Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.