Gastroszene Innsbruck
Über 2 Mio. Euro Kommunalsteuer
Innsbrucks Gastronomie trägt mit über 2 Mio. Euro Kommunalsteuer seinen Teil zur Einnahmenseite der Stadt Innsbruck bei, Details siehe Faktenbox. "Baustellen" gibt es aber in der Szene ausreichend, das Paradebeispiel ist der "Pavillon" beim Landestheater.
INNSBRUCK (hege). 2005 wurde der Pavillon als eines der Lieblingsprojekte von Hilde Zach eröffnet. Mit Koch Mansour Memarian einst Aushängeschild der Innsbrucker Gastroszene, ist die Erfolgsgeschichte des "Pavillons" schnell beendet. Jetzt scheint die gastronomische Nutzung ad acta gelegt, stattdessen stehen ein TVB-Projekt oder eine kulturelle Nutzung im Raum.
Rascher Sturzflug
Rund 240 m² Nutzfläche und 125 m² Garten stehen beim "Pavillon" zur Verfügung. Starkoch Mansour Memarian sorgte zu Beginn mit seinen Küchenkreationen für entsprechenden Hochbetrieb im Lokal. 2010 ging Memarian nach Dubai und leitete damit auch ungewollt den Abstieg des "Pavillons" ein. Negativer Höhepunkt war die mediale Diskussion im Jahr 2015. Der Stadtsenat wollte die damalige Pächtergesellschaft kündigen. Anlass waren verschiedenste Streitpunkte. Seit Feber 2018 gibt es keinen Betrieb mehr.
Schwierige Lage
Zwar wirkt die Lage in unmittelbarer Nähe zum Landestheater interessant, wirtschaftlich stehen aber vor allem die Mitbewerber im Mittelpunkt. Nur rund 80 Meter ist das Fischerhäusl, 100 Meter die Kulturgastronomie "Das Brahms", 160 Meter der Stiftskeller sowie das Café Sacher und 200 Meter die Vielzahl an Gastrobetrieben bei der Sowi entfernt. Diese sind daher durchaus Konkurrenten mit bekannten Namen. Im Feber 2019 schien ein Betreiber gefunden: "Der Stadtsenat befürwortet die Vermietung des „Pavillon“ beim Tiroler Landestheater am Rennweg an Michael Klemenc und die Edinger Tourismusberatung GmbH mehrheitlich. Gleichzeitig wird auch der einvernehmlichen Auflösung des Bestandsvertrages mit dem Betreiber der dortigen Tabaktrafik zugestimmt. Um ausreichende Umsätze erzielen zu können, wird die Gastgartenfläche nach Süden und Osten erweitert. Der Gastgarten kann darüber hinaus ganzjährig genutzt werden. Außerdem wird die Innsbrucker Immobiliengesellschaft (IIG) mit der Durchführung eines Architekturwettbewerbs für die Fassadengestaltung beauftragt." Der Vertrag kam aber dann doch nicht zustande. Die gastronomische Nutzung steht derzeit nicht zur Diskussion. Vielmehr soll es ein Konzept des TVB geben, aber auch ein Kunstprojekt hat Interesse am "Pavillon" gezeigt und alternativ wurde ein Konzept für eine Fahrrad-IT-Variante vorgeschlagen.
Faktenbox
Rund 780 aktive Gastronomiebetriebe gibt es laut der Wirtschaftskammer-Fachgruppe Gastronomie in Innsbruck aktuell. Unter anderem: 21 Gasthäuser, 206 Restaurants, 194 Kaffeehäuser, 42 Kaffeerestaurants und Kaffeekonditoreien, 101 Bars, Tanzlokale, Diskotheken und Clubbinglounges. Im Feber 2018 sprach man noch von 876 Gastronomiebetrieben in der Stadt.
2 Mio. Kommunalsteuer
Insgesamt nimmt die Stadt Innsbruck rund 60 Mio. Euro an Kommunalsteuer ein. Für rund 400 Restaurants, Kaffeehäuser, Gasthöfe sowie Bars und Diskotheken kann die Stadt Innsbruck einen Kommunalsteueranteil von 2 Mio. Euro errechnen.
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