Unerwünschte Verlegung
Ukraine-Hilfe in Innsbruck auf dem Prüfstand

- Die Flüchtlingehilfe für Menschen aus der Ukraine steht auf dem Prüfstand. Die Betroffenen wehren sich gegen die TSD-Pläne der Umsiedelung nach Fiecht.
- Foto: BezirksBlätter
- hochgeladen von Georg Herrmann
Die Hilfe für geflüchtete Menschen aus der Ukraine steht immer mehr unter kritischer Beobachtung. Neben Kritik an diversen Vorfällen in der Flüchtlingsbetreuung stößt insbesondere die von der TSD angeordnete Verlegung der Flüchtlinge in Stift Fiecht auf Widerstand. Auch die ukrainischen Flüchtlinge aus dem Containerdorf in der Trientlgasse wollen nicht verlegt werden.
INNSBRUCK. "Die UkrainerInnen sind fest entschlossen, in diesen Bus nicht einzusteigen." wird in den sozialen Medien zur geplanten Umsiedlung von rund 60 ukrainischer Flüchtlinge aus dem Containerdorf in der Trientlgasse ins Stief Fiecht festgehalten. Ebenso wehren sich die rund 110 ukrainischen Flüchtlinge, die im Hotel Europa untergebracht sind, gegen die Pläne der Tiroler Sozialen Dienste (TSD). Die geplante Umsiedelung von 30 ukrainischen Flüchtlinge aus Jenbach in das Stift musste abgebrochen werden.
Umsiedelungspläne
Die Kritik an der geplanten Übersiedelungsaktion ist vielfältig.
Die Flüchtlinge in Innsbruck gehen den rechtlichen Möglichkeiten entsprechend einer Arbeit nach, Kinder sind eingeschult sowie in Betreuungseinrichtungen untergebracht und haben durch die Initiativen zahlreiche Innsbrucker Vereine, vor allem aus dem Sportbereich, bereits Anschluss gefunden. Die Übersiedelung in Stift Fiecht löst diesen Alltag in Luft auf.
Während die ukranische Flüchtlinge und vor allem ihre Helfer in der Notlage die Sinnhaftigkeit der TSD-Pläne mehr als nur infrage stellen, argumentiert die TSD mit der bevorstehenden Entwicklung bei den Flüchtlingen, "man brauche den Platz für andere Flüchtlinge." Die ukrainischen Flüchtlinge in der Trientlgasse wollen sich gegen die Übersiedelung wehren und hoffen auf Unterstützung der Innsbruckerinnen und Innsbrucker. Ein wichtiger Aspekt für die Flüchtlinge, die geänderten Rahmenbedingungen im Stift Fiecht: "Eine verzweifelte Nachricht von einer Mutter, die am Montag nach Fiecht umsiedeln muss: Im Stift Fiecht gibt es keine Küche, deshalb wird die TSD das Essen für uns organisieren.", teilt eine Betroffene einer Helferin auf Twitter mit. Bei ihrem Ruf nach Hilfe sind die Betroffenen rasch an ihre Grenzen gelangt: "Die Ukrainerinnen und Ukrainer waren heute bei der Landesregierung. Ein Herr ist zu ihnen hinausgekommen und hat mitgeteilt (er hat sich nicht vorgestellt), dass die Container für Asylanten sind und die Ukrainer sind keine", berichtet die Helferin weiter.
Hotel Europa als Ankunftszentrum, BezirksBlätter Innsbruck Artikel

- Unterkunft für ukrainische Flüchtlinge im Hotel Europa.
- Foto: die Fotografen
- hochgeladen von Georg Herrmann
Kritik
Kritik gibt es aber nicht nur am geplanten TSD-Übersiedelungswunsch. Auch das Hotel Europa taucht immer wieder bei negativen Bemerkungen und Aufzeigen diverser Umstände in den sozialen Medien auf. Im Mai wurde das Hotel Europa als Ankunftszentrum für ukrainische Flüchtlinge eröffnet. Tägliche 24 Stunden Betreuung für ankommende Flüchtlinge sowie die Registrierung, der Gesundheitscheck und die Unterkunftsverteilung waren der ursprüngliche Plan. Eine längerfristige Unterbringung war nicht geplant. Stattdessen sind derzeit über 110 ukranische Flüchtlinge im Hotel Europa untergebracht. Vor allem in Sachen Essen gibt es seit längerem Kritik: "Das Essen im Hotel "Europa" hat sich in letzter Zeit sehr verschlechtert. Keiner kann es essen. Eine Frau hat mir erzählt, dass sie ihren goldenen Ehering verkaufen musste, damit sie ihren Kindern das Essen kaufen kann." Bereits im Juli hat die BezirksBlätter Redaktion Innsbruck über Kritik an Flüchtlingsmanagement im Hotel Europa berichtet. Damals erklärte die TSD: "
Da sich die Vertriebenen aus der Ukraine nur sehr kurze Zeit im Ankunftszentrum Hotel Europa befinden, ist individuelles Kochen nicht möglich. Deshalb wird die Tiefkühlkost eines Unternehmens verwendet. Zusätzlich werden frisches Brot, Obst und Gemüse bzw. Getränke (heiß und kalt) angeboten. Die Speisen werden tiefgefroren geliefert und in bereitgestellten Konvektomaten aufgetaut und erhitzt.
In den letzten Jahren sind zehntausende solcher Portionen in Tiroler Flüchtlingsheimen oder Notschlafstelle in Innsbruck ausgegeben worden. Sollte ein Gericht einmal nicht die gewünschte Temperatur aufweisen, kann dies selbstverständlich einer Mitarbeiterin oder Mitarbeiter" mitgeteilt werden und es wird behoben."


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