"Weiler wird's nicht zurückkaufen"
INNENSTADT (acz). Es wäre nicht der erste Fall in der Stadtgeschichte. Auch der Brunnen vom Osttiroler Künstler Jos Pirkner ist im Depot verschwunden. Der Brunnen stand vor der Neugestaltung am Sparkassenplatz. Drei harfenspielende Figuren schmückten ihn. Der Brunnen wurde 1980 am Sparkassenplatz aufgestellt. Damals schrieb man in "Innsbruck informiert" besonders lobend über den Brunnen, der den kleinen Pöhacker-Trinkbrunnen ersetzte. Damals bezahlte die Sparkassenbank 1 Millionen Schilling für das Kunstwerk. Als er dann stand, hieß es, er sei zu laut – die Anwohner beklagten sich –, bei der Neugestaltung des Sparkassenplatzes Anfang der 2000er Jahre hieß es, er würde renoviert und an einem anderen Ort aufgestellt. Letztendlich wurde der Künstler höchstpersönlich sauer, weil sein Werk für so lange Zeit in einem Lager verschwunden war. Er kaufte seinen Brunnen zurück, um ihn in seinem Garten in Tristach plätschern zu hören. Bei den ORF-Zeitzeugengesprächen erinnerte er sich an diesen Moment, wie an eine der wirklich traurigen Erfahrungen seiner sonst so erfolgreichen künstlerischen Laufbahn.
Es gibt keine Garantie
Die Weilerfriese und der Leopoldsbrunnen teilen sich derzeit das gleiche Schicksal wie der Brunnen vom Sparkassenplatz. Sie wurden abgebaut und zu einer "Erfrischungspause" geschickt. Nach der Renovierung sollen sie zwischengelagert werden, bis sich ein geeigneter Platz findet, um sie wieder aufzustellen. Beim Rudolfsbrunnen heißt es, er soll zwischen Landestheater und dem neuen Haus der Musik platziert werden. Der neue Aufstellungsort der Weilerfriese ist überhaupt nicht klar. Es gibt nicht einmal Vorschläge. Einst hieß es, sie sollen im neuen MCI-Gebäude ihren Platz kriegen, dann verwarf man die Idee.
Dass die zwei denkmalgeschützten Objekte sehr bald wieder einen würdigen Platz finden, hoffen viele Innsbrucker KunstliebhaberInnen. Die Stadtverwaltung hat zwar versprochen, dass die Denkmäler nicht in Vergessenheit geraten werden, eine Garantie gibt es aber nicht. Bei einem Pressegespräch meinte Bürgermeisterin Oppitz-Plörer, dass das "Brunnenschicksal" sie nicht ereilen könne, denn: "Zurückgekauft werden die Friese von Max Weiler nicht mehr".
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