Paragility
Wenn der Vizeweltmeister bellt

Der Telfer Günther Dullnig und Livi gewannen gemeinsam den Vizetitel bei der Para-Agility 2022 in Foghera/Italien. | Foto: Dullnig
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  • Der Telfer Günther Dullnig und Livi gewannen gemeinsam den Vizetitel bei der Para-Agility 2022 in Foghera/Italien.
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Günther Dullnig hat mit Hündin Livi den Preis seines Lebens gewonnen: Bei der Para-Weltmeisterschaft für Agility – eine Sportart, bei dem Hund und Mensch zusammen starten – in Italien wurden sie Vizeweltmeister.

INNSBRUCK/TELFS/HALL/SCHÖNBERG. Der gebürtige Stubaier Günther Dullnig ist bereits zweimal nach einem Herzstillstand und einer Herz-OP knapp dem Tod entkommen. Der ehemalige Biologie-, Sport- und Englischlehrer der Innsbrucker Football Akademie lebt mit einem Schrittmacher und einem eingebauten Defi im Körper ein relativ normales Leben. Er ist zwar in Frühpension und gilt als Person mit Behinderung, schonen tut er sich aber nur bedingt: Er ist freiwilliger Helfer beim Roten Kreuz in Innsbruck, Schönberg und Hall, aber vor allem ist er mit seinen zwei HündInnen Livi (4,5 Jahre) und Lee (2 Jahre) bei sportlichen Geschicklichkeitsveranstaltungen in Agility am Start.

Was ist Agility eigentlich?

Die Sportart, die in Tirol wohl kaum jemand kennt, nennt sich Agility und die Hunde müssen dabei gemeinsam mit dem Besitzer/der Besitzerin einen Parcours so schnell und fehlerfrei wie möglich absolvieren. Dullnig hat die Sportart in den 90ern für sich entdeckt, als er seinen übereifrigen Hund beschäftigen wollte. Zum Schluss ist es zu einer lebenslangen Leidenschaft geworden.
Mit Livi – oder, wie die weiße Schäferhündin im Stammbuch mit ganzem Namen heißt: Livinia of White Finess – und dem Border-Mischling Lee ist Dullnig täglich am Trainieren. Entweder auf der Hundewiese oder in seinem Garten in Telfs, wo er einen kleinen Hindernis-Parcours aufgebaut hat. Mit dem Österreichischen Rassehundeverein (ÖRV) und dem Spiel- und Sporthundeverein (SSHV) in Innsbruck trainiert er mit seinen Lieblingen ebenfalls regelmäßig. Dass er einmal mit seiner Hündin Vizeweltmeister in Agility wird, hätte er aber nie gedacht.

Dullnig im WM-Fieber

Immer wieder hat Dullnig bei Wettbewerben mitgemacht, wie auch dieses Jahr bei der Staatsmeisterschaft im Niederösterreichischen Tulln, wo er beim Para-Agility gleich zwei Podestplätze abräumte. Mit Livi wurde er Staatsmeister, mit Lee Dritter.  Damit war er für die Weltmeisterschaft in Voghera/Italien für August 2022 quaifiziert.
Er erzählt von den Erlebnissen in der lombardischen Stadt. Von der Aufregung, die sein Herz etwas aus dem Takt brachte, davon, wie er wieder die Fassung erlangte und nach drei Durchläufen mit Livi plötzlich Vizeweltmeister war.
Es überraschte ihn sehr, schließlich waren viele Nationen mit hunderten TeilnehmerInnen vor Ort. Die Engländer – in ihrem Land hat sich die Sportart entwickelt – kamen zum Beispiel mit mehreren umgebauten Doppeldecker-Bussen voller Hunde. Trotzdem konnte sich Dullnig und Livi unter mehr als 60 Teams durchsetzen.
Bei der Sportart geht es vor allem darum, wie die Kommunikation zwischen Mensch und Hund funktioniert. Dullnig gibt Anweisungen via Handzeichen und Augenkontakt, Livi setzt sie um und gemeinsam laufen sie durch den Parcours – die Hündin über Wippen, Stege, durch Reifen und Hürden, das Herrchen nebenher. Mit einem kulinarischen Abschiedsfest, Burger für Dullnig und große Knochen für Livi, wurde der Titel schlussendlich gebührend gefeiert.

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