"Wir wollen das öffentliche Wohnzimmer der Stadt werden"

Direktorin Kathrin Mader-Walch und Mitarbeiterin Chrisitna Krenmayr von der Innsbrucker Stadtbücherei
  • Direktorin Kathrin Mader-Walch und Mitarbeiterin Chrisitna Krenmayr von der Innsbrucker Stadtbücherei
  • hochgeladen von Agnes Czingulszki (acz)

(acz). Der Traum von einer großen Stadtbibliothek, passend zur Einwohnerzahl (127.000), könnte bald Realität sein. In der Colingasse 5 im Innenhof befindet sich die Innsbrucker Stadtbücherei. Seit 1999 beherbergt das Gebäude einer ehemaligen Druckerei die Bibliothek. Hier weiter zu wachsen ist jedoch unmöglich, dabei wäre die Nachfrage gegeben. Von einem Leserschwund ist trotz des Wettlaufes mit den digitalen Medien nichts zu spüren. Außerdem wollen die Mitarbeiter zu einem konsumfreien "Hotspot" der Stadt werden: "Wir wollen uns als öffentliches Wohnzimmer der Stadt etablieren, als Treffpunkt für Familien und Freunde. Dafür benötigen wir aber mehr Platz, an einem gut sichtbaren und zentralen Ort."

Zu versteckt
Neben der Vielzahl der Angebote – 100 Zeitungs- und Magazinabos, Hörbücher, DVDs etc. – hat die Stadtbibliothek jedoch einen deutlichen Nachteil: Sie liegt in einem Innenhof. "Wenige Leute stolpern über uns", beschreibt die Leiterin die gegenwärtige Situation. Ein langgehegter Wunsch seitens der Leser und der Stadtbücherei wurde jedenfalls schon realisiert. Seit zirka einem Monat ist die Stadtbibliothek auch samstags geöffnet. "Viele Väter mit ihren Kindern kommen dann vorbei", freut sich die Direktorin über die neue Leserschaft.
Dass es in Zukunft nicht nur gute Öffnungszeiten, sondern auch Platz braucht, sieht sogar die Stadtregierung ein. GR Gerhard Fritz hat im Gespräch mit dem STADTBLATT verraten: "Es wird zurzeit intensiv geplant und in den nächsten zwei Jahren wird im Zuge eines großen Bauvorhabens die neue Bibliothek realisiert." Wo genau könne er wegen der laufenden Verhandlungen noch nicht verraten.

Zur Sache

Finanziert wird die Institution von der Stadt, jährlich 80.000 Euro stehen zur Verfügung. Daraus wird das Medienangebot ständig erneuert. Die Auswahl von Büchern, Hörbüchern und E-Books geschieht mit Hilfe von Rezensionsunterlagen, die für Bibliotheken zusammengestellt werden. Auch spielen Bestseller eine große Rolle bei der Auswahl. Außerdem haben die Leser selbst die Möglichkeit, ihr "Wunschbuch" einzubringen. Gemeinsam mit den Stadtteilbibliotheken gibt es über 9.000 Nutzer. "Neunzig Prozent der Wünsche sind auch realisierbar", so Mader-Walch. Der Ankauf geschieht in den städtischen Buchhandlungen, somit wird auch die heimische Wirtschaft unterstützt. Im Angebot der Bücherei stehen aber auch Literaturveranstaltungen, Schulprojekte und Workshops. Einer der Highlights im Veranstaltungskalender ist die Lesereihe "Grenzgänge". Dabei kommen am 21. Mai Franz Schuh und Walter Klier zu einer spannenden Lesung in die Bücherei.

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