Alpenzoo
Wolf, Bär und Co. bekommen regionales Fleisch - keine Haustiere

Der Bartgeier im Alpenzoo beim Mittagessen. Sie bekommen regionales Fleisch von lokalen Landwirten - keine Haustiere. | Foto: Martina Wallner
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  • Der Bartgeier im Alpenzoo beim Mittagessen. Sie bekommen regionales Fleisch von lokalen Landwirten - keine Haustiere.
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Zwei Zoo-Schlagzeilen machten vor Kurzem in den Medien die Runde. Einmal ging es um getötete Paviane in Nürnberg, ein andermal um dänische Eisbären, die Haustiere als Futter bekommen sollen. Was der Alpenzoo Innsbruck dazu sagt und wie die Raubtierfütterung von Wolf, Bär und Co. abläuft, hat MeinBezirk in Erfahrung gebracht. 

INNSBRUCK. Im Nürnberger Zoo wurden Paviane aufgrund von Platzmangel getötet. Sechs der zwölf aus Platzgründen getöteten Paviane seien an Löwen, Tiger, Mähnenwölfe und Buntmarder verfüttert worden. Von vier Tieren werden die Skelette für ein Museum präpariert, zwei Affen waren bereits bei der Narkose vor der Tötung gestorben. Sie wurden zur Klärung der Todesursache an die Pathologie übergeben und sollen nicht verfüttert werden.

Die Braunbären im Alpenzoo essen hier und da auch gerne eine Portion Fleisch. | Foto: Alpenzoo Innsbruck/Fritz Schmidt
  • Die Braunbären im Alpenzoo essen hier und da auch gerne eine Portion Fleisch.
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In Dänemark werden Haustiere gesucht - zum Fressen

Kurz nachdem "Pavian-Aufreger" machte ein Zoo im dänischen Aalborg Schlagzeilen.

"Wenn Sie ein gesundes Tier haben, das aus verschiedenen Gründen abgegeben werden muss, können Sie es uns gerne spenden.",

so der Facebook-Post des Zoos. Der Zoo würde die Haustiere als Futter verwenden.

"Hühner, Kaninchen und Meerschweinchen sind ein wichtiger Bestandteil der Ernährung unserer Raubtiere – insbesondere für den europäischen Luchs, der ganze Beutetiere benötigt, die denen ähneln, die er in der Natur jagen würde",

erklärt der Zoo weiter. Man brauche große Mengen Fleisch, um seine Raubtiere zu versorgen. Jedes Tier frisst etwa 20 Kilogramm Fleisch pro Woche, berichtet ein Zoologe. Im Aalborg Zoo betrifft das vor allem Löwen, Luchse, Eisbären und Tiger.

Wie seht ihr das? Sollten Zooeigene Tiere weiterverfüttert werden?

Wie schaut es mit den Raubtieren im Alpenzoo aus?

Nachgefragt beim Alpenzoo, wie Luchs, Wolf, Bär und Co. gefüttert werden, erfahren wir, dass die Fleischfresser vom lokalen Fleischhandel und Landwirten beliefert werden. Hier findet ein gezielt regionaler Einkauf statt, bei dem bisweilen auch Ziegenschenkel oder andere Fleischstücke am Knochen dabei sein können, wie Alpenzoo Direktor André Stadler im Interview erläutert.

Auch Luchse sind Fleischfresser. Woher bekommen die Alpenzoo-Luchse ihr Fleisch? | Foto: Alpenzoo Innsbruck
  • Auch Luchse sind Fleischfresser. Woher bekommen die Alpenzoo-Luchse ihr Fleisch?
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Haustiere, wie im dänischen Zoo werden definitiv nicht verfüttert und auch gar nicht erst angenommen. Schließlich wüsste man nichts über die "Vorgeschichte" der Haustier-Meerschweinchen und Co. und letztendlich möchte man die Alpenzootiere art- und tiergerecht sowie gesund ernähren. Eine kontrollierte Fütterung ist das Ziel. Eine sogenannte Ganzkörperfütterung wäre laut Stadler allerdings nicht verkehrt. Immerhin ist dies für Raubtiere eine natürliche Fütterung, oder wie Stadler es erläutert:

"Dem Geier macht das auch Spaß, eine Ziege zu öffnen."

Genauso ist es für die Tiere aber auch natürlich und gut, sich fortpflanzen zu können. Letztendlich müsse man in einem Zoo versuchen, die Waage zu halten. Dies hätte mit dem sogenannten Populationsmanagement zu tun.
Lebendtierfütterung ist im Übrigen in Österreich gesetzlich verboten. 

Zum Fall der getöteten Paviane in Nürnberg betont Stadler, dass die Tötung und Verfütterung von Zootieren die Ultima Ratio für alle Zoos ist. Sich aber auch kein Zoo freisprechen könne, diese Möglichkeit nie genutzt zu haben. In all den Jahren, in denen Stadler im Alpenzoo zuständig war, trat dieser Fall "keine Handvoll" ein. Was wiederum für das gute Populationsmanagement des Alpenzoo Innsbruck spricht. Bevor zur Tötung von Tieren und deren Verfütterung an zoointerne Raubtiere käme, gäbe es eine Reihe an anderen Maßnahmen, die genutzt werden können, wie Verhütung, Kastration, Junggesellengruppen, die Abgabe an andere Tierhalter und natürlich die Auswilderung.

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