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Manfred Schmidt (rechts) und seine Familie nutzen das "echte Familienrad" schon fast täglich und hoffen darauf, dass mal auch Weitere von der Idee profitieren.
Mit dem sogenannten "echten Familienrad" möchte der Innsbrucker Manfred Schmidt eine Möglichkeit schaffen, dass die ganze Familie mit nur einem Fahrrad in die Stadt fahren kann - Rollstuhl inklusive.
INNSBRUCK. Smog, Hitze und Co.: Die Umweltbelastungen in der Stadt sind zahlreich. Um ihnen entgegen zu treten gibt es von Seiten der Stadt bereits einige Maßnahmen, von grünen Parks über mehr Radwege bis hin zu PV-Anlagen auf öffentlichen Gebäuden. Ein Innsbrucker hat sich jedoch auch Überlegungen dazu gemacht, wie jeder und jede Einzelne etwas zum Stadtklima beitragen kann. Mit dem "echten Familienrad" von Manfred Schmidt soll das Autofahren eingeschränkt, Platz gespart und Menschen mit Gehbehinderungen mehr Freiheit gegeben werden.
Das Fahrrad für alle macht auch das Anhängen eines Rollstuhls möglich.
Als Grund dafür, dass viele Menschen lieber das Auto nutzen anstelle des Fahrrads sieht Manfred die Transportmöglichkeiten. Nicht nur, dass Einkäufe und Co. leicht in einem Auto Platz finden, man kann auch gemeinsam als Gruppe unterwegs sein. Das Fahrrad hingegen ist eher ein Gefährt für einzelne und auch nicht für große Lasten geeignet, es sei denn man nutzt ein eigens produziertes Lastenfahrrad, was wiederum sehr viel Platz einnimmt. Aus diesen Erkenntnissen heraus, stellte sich der Innsbrucker die Frage, wie man ein Fahrrad ohne großartige Umbaumaßnahmen universeller nutzen kann. Das Ergebnis: Ein Fahrrad, dass durch einen zweiten Sitz sowie einer Vorrichtung, um einen Rollstuhl, einen Gepäckwagen oder ähnliches anzuhängen, ergänzt wurde.
Der 2. Sitz kann durch ein Wechsel System ganz einfach durch einen Korb oder einen Kindersitz ausgetauscht werden.
"Ich hab mir angeschaut, womit die meisten Fahrräder eh schon ausgestattet sind und mir überlegt wo ich etwas ergänzen kann. So gibt es jetzt auf dem Gepäckträger ein WechselSystem durch das ich Korb, Kindersitz oder zweiten Sitz leicht austauschen kann. Weiters habe ich eine handelsübliche Anhängerkupplung um eine verstärkte Gepäckträgerausführung ergänzt, so dass auch schwerere Lasten mit großer Sicherheit gezogen werden können",
erzählt der Tüftler. Das große Highlight der neuen Ausstattung ist mit Sicherheit aber die Funktion der Rollstuhlrikscha.
Praktisch und Mobil
Der Vorteil der Rollstuhlrikscha gegenüber eines Rollstuhlzugeräts oder eines herkömmlichen Rollstuhlfahrrads ist, dass der Rollstuhl weiterhin unabhängig genutzt werden kann. Denn er kann ganz einfach an- und abmontiert werden. Dafür benötigt es nur einen Metallrahmen zum Verbinden mit der Kupplung, der erstens kostengünstiger als ein Zugerät ist und zweitens in der täglichen Handhabung des Rollstuhls nicht stört, sondern nur dann abgeschraubt werden muss, wenn der Rollstuhl zusammengeklappt wird. Somit ist sowohl das Fahrrad als auch der Rollstuhl weiterhin flexibel und können in Bus, Bahn oder Auto mitgenommen werden.
Der Rollstuhl kann ganz einfach an- und abmontiert werden und bleibt damit weiterhin eigenständig nutzbar.
Der Metallrahmen passt außerdem auf beinahe jeden herkömmlichen Rollstuhl, sodass auch hier keine zusätzlichen Anschaffungskosten entstehen. Weiters ist auch die Reichweite für Rollstuhlfahrende durch die Rikscha größer, da das Fahrzeug sowohl durch einen Motor als auch durch Tretleistung betrieben werden kann. Der einzige Nachtteil hierbei ist, dass der Rollstuhlfahrende eben eine zweite Person benötigt, der das Fahrrad fährt. Manfred Schmidt sieht darin jedoch eine Bereicherung.
Der Rahmen für die Anhängerkupplung passt auf fast alle Rollstühle.
Das "echte Familienrad" trägt seinen Namen auch wegen des Gedankens, dass Fahrradfahren zu einem Gruppenerlebnis werden soll. Ausflüge sollen wieder mit der ganzen Familie unternommen werden können, egal ob man eine Gehbehinderung hat oder noch zu jung zum selbst Fahrradfahren ist. Auch vorübergehende körperliche Veränderungen, wie ein Gipsfuß, sollen Gruppen künftig nicht mehr aufhalten.
"Die Idee ist es, dass wir wieder mehr gemeinsame Zeit mit unseren Liebsten verbringen. Sei es, dass man gemeinsam zur Schule fahren oder auch mal die Oma trotz ihres Hüftleiden mit zu einem Ausflug in die Eisdiele nehmen kann",
erzählt Manfred und ergänzt außerdem folgenden Vorteil des gemeinsamen Fahrens:
"Wenn mehrere Leute mit einem Fahrrad fahren, spart das Platz an den Fahrradständern in der Stadt, was weitere Fahrräder und damit weniger Autos ermöglichen würde."
Der zweite Sitz ermöglicht gemeinsame Ausflüge mit nur einem Fahrrad.
Bei der Planung des Fahrrads für alle hat Manfred Schmidt einiges bedacht. Neben dem Wechsel System am Gepäckträger gibt es außerdem Fußraster für den zweiten Sitz. Weiters sind am Rollstuhl Blinklichter angebracht, die vom Fahrradlenker aus beim Abbiegen bedient werden können. Der Metallrahmen am Rollstuhl ist so angebracht, dass nur die großen Hinterräder des Rollstuhls am Boden bleiben und die Vorderräder die Fahrt nicht blockieren. Damit während der Fahrt auch keine Zwangspause eingelegt werden muss, besitzt das Fahrrad des Weiteren einen E-Motor als Hilfsantrieb.
Die Anhängerkupplung kann neben der Verwendung für die Rollstuhlrikscha auch herkömmliche Gepäckwägen und Kinderanhänger mit sich ziehen. Manfred Schmidt hat außerdem eine rollende Liege für den Besuch am See oder Meer hergestellt.
Interessierte gesucht
Bisher gibt es von diesem Familienrad allerdings nur das eine Stück, dass von Familie Schmidt auch reichlich im Gebrauch ist. Doch der Tüftler Manfred sieht in seiner Idee ganz viel Potential, um auch andere Menschen zu unterstützen. Was fehlt , ist ein Partner oder eine Partnerin der/ die in die Idee unterstützt, in sie investiert und eine Massenproduktion startet. In eine Fahrradstadt wie Innsbruck würde das Fahrrad für alle in jeden Fall gut hineinpassen.
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