Hacklerregelung
Abschaffung für FPÖ ein „schwerer Anschlag auf den Sozialstaat"

Die Abschaffung der Hacklerregelung sorgt für Gesprächsstoff in der Politik | Foto: pixabay (Symbolfoto)
  • Die Abschaffung der Hacklerregelung sorgt für Gesprächsstoff in der Politik
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TIROL. Der FP-Arbeitnehmersprecher im Tiroler Landtag Patrick Haslwanter zeigte sich entsetzt von der forcierten Abschaffung der Hacklerregelung. Für ihn sei nicht verständlich, dass „dieser sozialpolitische Meilenstein" wieder Geschichte sein soll.

Frauen sind auch betroffen

Für Haslwanter sei die Behauptung, dass nur Männer von der aktuellen Hacklerregelung profitieren würden, ist schlichtweg falsch. „Denn spätestens mit der schrittweisen Angleichung des Regelpensionsalter der Frauen an das der Männer, beginnend mit 2024, sind auch Frauen von der Abschaffung der Hacklerregelung betroffen. Aktuell liegt das Regelpensionsalter der Frauen noch bei 60 Jahren, weshalb auch nur wenige von der Hacklerregelung profitieren können“, erläutert er.

Den Grund für die niedrigen Pensionen von Frauen sieht er in erster Linie bei den niedrigen Löhnen, in von Frauen dominierten Berufen und den viel zu geringen Anrechnungszeiten für die Kindererziehung sieht.


Wirtschaftskrise wird sich verschärfen


„Durch die Abschaffung der Hacklerregelung wird die Situation am Arbeitsmarkt, inmitten der schwersten Wirtschafts- und Arbeitsmarktkrise seit Ende des II Weltkrieges, sich enorm verschärfen, da zigtausende Menschen, welche mit Hacklerregelung ohne Abschläge in Pension gehen könnten, ab dem kommenden Jahre den Arbeitsmarkt zusätzlich belasten“, so Haslwanter abschließend.

AK Tirol warnt

„Zuerst hieß es, die Hacklerregelung sei unfinanzierbar, dann stellt man ein Frühstartermodell vor, das teurer und nicht durchdacht ist. 60 Euro im Monat werden die Abschläge nicht abfedern, der Frühstarterbonus ist ein reiner Marketing-Gag auf Kosten der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer“, mahnt der Tiroler AK Präsident Zangerl

„In Wirklichkeit werden wieder Männer und Frauen gegeneinander ausgespielt. Den Frauen gebührt eine höhere Pension, keine Frage, aber dieses Modell ist ein Tropfen auf den heißen Stein. Die AK hat mehr als genug Vorschläge geliefert, wie sich die Situation von Frauen wirklich verbessern würde, nichts davon wurde umgesetzt“, so Zangerl.

„Wenn etwas ungerecht ist, dann der Frühstarterbonus: 60 Euro Bonus als große Errungenschaft zu sehen, während jährlich 4,2 % Abschläge nach 45 Jahren hackeln fällig werden, ist unverständlich. Das ist keine Reform, sondern ein Schlag ins Gesicht jener, die am längsten in die Pensionsversicherung eingezahlt haben“, sagt der AK Präsident abschließend.

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