Baur präsentiert die Ergebnisse des Gleichstellungsberichts 2016

Frauenlandesrätin Christine Baur präsentiert den Gleichstellungsbericht Tirol 2016. | Foto: Land Tirol/Reichkendler
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Der Tiroler Gleichstellungsbericht 2016

TIROL. Im Tiroler Gleichstellungsbericht werden die Situationen von Frauen in Tirol in den unterschiedlichsten Bereichen untersucht. „Das Geschlecht ist immer noch maßgeblich für die Lebenssituation der Menschen in Tirol bestimmend“, zeigt Frauenlandesrätin Christine Baur auf. Der Tiroler Gleichstellungsbericht wurde an die Abgeordneten zum Tiroler Landtag übergeben. Der Bericht kommt zu dem Ergebnis, dass das Geschlecht, Bildung, soziale und regionale Herkunft, kulturelle oder religiöse Zugehörigkeit, Wohnort und Familienformen die Lebensumstände der TirolerInnen prägen.

Große Unterschiede bei Einkommen

Bei den Einkommen gibt es große Unterschiede zwischen Männern und Frauen. Je nach Einkommenskategorie verdienen Frauen zwischen 21 und 46 Prozent weniger.

  • Die Hälfte der Tirolerinnen verdient im Monat weniger als 1.000 Euro.
  • Das mittlere Nettomonatseinkommen von Frauen liegt bei 990 Euro.
  • In ländlichen Bezirken (Landeck, Reutte, Lienz, Imst) liegt der Einkommensunterschied bei 40%.
  • Bei selbstständig Erwerbstätigen betragen die Einkommensunterschiede vor Abzug der Steuern 49 Prozent.
  • Unterschiede gibt es auch bei den Pensionen - diese sind im Schnitt um 41 Prozent niedriger.

Gründe für die Einkommensunterschiede

Ein Grund für diese Unterschiede ist, dass vor allem Frauen in Teilzeit arbeiten. Immerhin arbeiten 52 Prozent der Frauen in Teilzeit. Sie arbeiten wöchentlich weniger als 36 Stunden. Nur 10 Prozent der Männer sind teilzeitbeschäftigt. „Weniger als ein Drittel der Frauen ist ganzjährig vollzeitbeschäftigt“, berichtet LRin Christine Baur.
Neben der Teilzeitbeschäftigung arbeiten viele Frauen nur einen Teil des Jahres (Saisonarbeit). Erwerbsbeteiligung hängt allerdings relativ oft von Bildung, Staatsangehörigkeit und Region ab, so Christine Baur.

Betreuungsarbeit und Hausarbeit

Frauen verbringen fast doppelt so viel Zeit mit Hausarbeit als Männer. Zusätzlich arbeiten sie - jedoch ohne Bezahlung - im Durchschnitt um 7 Stunden und 43 Minuten mehr als Männer. Unbezahlte Arbeit ist vor allem Frauensache.

Neun Prozent der Tirolerinnen - aber nur vier Prozent der Tiroler - kümmern sich um betreuungsbedürftige Angehörige. Auch die Betreuung von Kindern wird vor allem von Frauen übernommen. Auch wenn 14 Prozent der Väter nach der Geburt eines Kindes Kinderbetreuungsgeld beziehen, wird dieses nur kurz beansprucht.

Bei der Bildung liegen Frauen vorne

Mädchen besuchen häufiger eine AHS als Burschen. Auch studieren Mädchen häufiger als Buben. „Bei der Berufswahl sind Mädchen allerdings noch stärker als Burschen auf geschlechtstypische Berufe wie Einzelhandelskauffrau, Bürokauffrau und Friseurin konzentriert.", so LRin Baur. Um hier eine Trendwende zu erreichen, gibt es zahlreiche Projekte. Diese sollen den Mädchen die Möglichkeit geben, auch andere Berufe kennenzulernen. Beispiele sind hier der Girls‘ Day oder ‚mut - Mädchen und Technik‘.

Politische Teilhabe steigt

In der Tiroler Landesregierung sind vier der acht Regierungsmitglieder weiblich. Allerdings ist das Geschlechterverhältnis im Tiroler Landtag und bei den Tiroler Mitgliedern im Nationalrat nicht ausgeglichen. Hier gibt es um ein Drittel weniger Frauen. Im Bundesrat sind von den TirolerInnen 60 Prozent Frauen.
Seit den Gemeinderatswahlen gibt es 16 Bürgermeisterinnen in Tirol. „Mit den Kompetenzlehrgängen ‚Nüsse knacken – Früchte ernten‘ wollten wir mehr Frauen in Entscheidungsgremien bringen und ihnen das nötige Know-how, aber auch Möglichkeiten zur Vernetzung und zum Austausch bieten“, informiert LRin Baur.

Fazit des Gleichstellungsberichtes

Das Ergebnis des Gleichstellungsberichtes 2016 für Tirol zeigt, dass noch Handlungsbedarf besteht. In Tirol wurden bereits - ressortübergreifende - Massnahmen in Bezug auf Chancengleichheit und Gleichstellung ergriffen, allerdings muss noch mehr getan werden. „Die Ergebnisse des Gleichstellungsberichts sind eine wichtige Grundlage für die Formulierung von politischen Gleichstellungszielen“, betont LRin Baur.

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