Union sagt "Ciao" zur Fenner
Busparkplatzproblem weiter ungelöst

Die Union macht ihre Abschiedstour vom Fenner-Heimatplatz, die Zukunft der Busparkplätze ist weiter ungewiss. | Foto: BezirksBlätter Innsbruck
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  • Die Union macht ihre Abschiedstour vom Fenner-Heimatplatz, die Zukunft der Busparkplätze ist weiter ungewiss.
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Die Union-Fußballfamilie verabschiedet sich von der Fenner. Am 29.10. findet das letzte Heimspiel statt, dann zieht die Union aus dem legendären Containerdorf aus. Bis zum neuen Fennerplatz wird die Union in einem Ausweichquartier spielen. Ein "Ausweichquartier" für den Busparkplatz ist immer noch nicht gefunden. Die WK fordert eine rasche Lösung.

INNSBRUCK. Innsbruck freut sich. Der Reisebus-Tourismus ist zurückgekehrt. Der Busparkplatz am Fenner wieder gefüllt und zahlreiche Touristinnen und Touristen strömen durch den Hofgarten in die Altstadt. Mit dem geplanten Baubeginn der neuen MCI-Tiefgarage wird ein neues Konzept für den Reisebus-Tourismus benötigt. Eine "Übergangslösung" wurde im Gemeinderat, dem drei Varianten vorgelegt wurden, nicht getroffen. Der Akt wurde nach einer Diskussion, u. a. mit neuen Gestaltungsideen, wieder von der Tagesordnung genommen.

Geplante Busausstiege der 10 Plattformen im sogenannten "Busleitsystem". | Foto: Für Innsbruck/Machbarkeitsstudie J. Schmidt
  • Geplante Busausstiege der 10 Plattformen im sogenannten "Busleitsystem".
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Das ungelöste Problem

Der ab 1992 am ehemaligen Areal der Fenner-Kaserne eingerichtete Busparkplatz (im Bestand für bis zu 45 Busse) steht durch den geplanten Neubau des MCI ab voraussichtlich Dezember 2023 nicht mehr zur Verfügung. Es sind daher Ersatzlösungen für das Abstellen von Reisebussen für den Tourismus zu finden. Als längerfristige Ersatzlösung wurde ein  Reisebusleitsystem mit dezentralen Ein- und Aussteigepositionen und verschiedenen  Parkplatznutzungen dem Stadtsenat zum 16.06.2021 vorgeschlagen und mit Abänderungen  beschlossen, dem Gemeinderat zugewiesen, von diesem jedoch der Akt seit 13.10.2021 zurückgestellt.

Rätselraten über neues Reisebus-Leitsystem

Notlösungen

"Die Magistratsabteilung IV führt unter Einbeziehung des Innsbruck Tourismus Gespräche mit dem zuständigen BMAW Abteilung VII/4 Bundesimmobilien – Portfolio über einen temporären Verbleib der Reisebusparkplätze am Areal der Gärtnerei des Hofgartens. Ein Ergebnis liegt derzeit nicht vor und kann auch eine Prognose nicht abgeben werden", wird vom Amt den Gemeinderätinnen und Gemeinderäten mitgeteilt. "Es ist daher vorsorglich eine Lösung im öffentlichen Straßenraum vorzubereiten, um Reisebussen eine  Mindestlösung anzubieten.
Dabei sind vorsorglich folgende zwei Szenarien zu berücksichtigen", wird dem Gemeinderat eine Lösung vorgeschlagen.

Vorschlag für Übergangslösungen der Busparkplätze. | Foto: Stadt Innsbruck
  • Vorschlag für Übergangslösungen der Busparkplätze.
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Szenario 1: Busparkplatz mit 20 Stellplätzen am Areal Gärtnerei Hofgarten sowie Kapazitätsverstärkung mit neun Stellplätzen in der Karl-Kapferer-Straße und am Rennweg. 
Sind die Verhandlungen mit den Bundesgärten zeitgerecht erfolgreich, so werden zur Abdeckung von Kapazitätsspitzen zusätzlich weitere Stellplätze im öffentlichen Straßenraum benötigt. Dazu werden in der östlichen Karl-Kapferer-Straße fünf Stellplätze inklusive der notwendigen Manövrierflächen eingerichtet. Am Rennweg bei der Station Löwenhaus der Hungerburgbahn wird die bestehende, lange Busbucht für zwei Stellplätze verwendet.  Weitere zwei Stellplätze werden auf der gegenüberliegenden Straßenseite angeordnet.
Szenario 2: Am Areal der Gärtnerei des Hofgartens stehen keine Stellplätze mehr zur Verfügung. Es werden 35 Stellplätze im öffentlichen Straßenraum benötigt. Neun Stellplätze werden in der Karl-Kapferer-Straße und am Rennweg eingerichtet, sowie eine Aus- und Einstiegsstelle in der Kapuzinergasse. Sind die Verhandlungen mit den Bundesgärten nicht zeitgerecht abschließbar oder nicht erfolgreich, so werden die Stellplätze in der Karl-Kapferer-Straße und am Rennweg für Busse mit sog. Driver-Guides – hier ist Busfahrerin und Busfahrer sowie gleichzeitig Reiseleiterin und Reiseleiter – benötigt. Alle anderen Busse fahren die Kapuzinergasse beim Sicherheitszentrum an, dort wird eine Aus- und Einstiegsstelle  eingerichtet, das Verkehrskonzept des früher bereits erfolgreich umgesetzten Advent-Provisoriums wird zur Leitung der Busse herangezogen. Die leeren Busse müssen dezentral  auf einer anderen Fläche, beispielsweise im Gewerbegebiet Mühlau oder auf einem nicht  ausgelasteten Parkplatz (noch zu abzuklären z.B. mit Flughafen, Messe, Olympiaworld)  abgestellt werden.
Szenario 3: Busparken am Parkplatz Messe in der Siebererstraße / Ecke Falkstraße mit Ein- und Ausstiegsstelle Kapuzinergasse. Wenn der Freiflächenparkplatz der Messe in der Siebererstraße für das Abstellen von Bussen genutzt werden kann, bietet sich die in der Adventzeit bereits bewährte Ein- und Ausstiegsmöglichkeit Kapuzinergasse an. Die leeren  Busse fahren dann den Busparkplatz Messe an. Dieses Szenario ist auch kombinierbar mit  dem Szenario 1 / Busparken am Areal der Bundesgärten. Es wird dann weniger Straßenraum  beansprucht.

Aktuelles aus der Stadtpolitik finden Sie im Polit-Ticker der BezirksBlätter

GR-Diskussion

StR Uschi Schwarzl plädiert im Gemeinderat für „temporäre Zwischenlösungen“. GR Markus Stoll fordert eine zentrale Busgarage und verweist auf die Bedeutung des Reisebus-Tourismus. GR Christoph Appler fordert eine dauerhafte Lösung und bringt als Denkvariante eine Busgarage mit dem Fußballplatz auf dem Garagendach ein. StR Rudi Federspiel zeigt sich über den jahrelangen Stillstand verärgert und fordert rasche Gespräche mit dem TVB und dem Stadtsenat, um eine längst überfällige, sinnvolle Lösung zu erarbeiten. Auf seinen Antrag wird der Akt von der GR-Tagesordnung genommen. Franz Jirka, WK-Bezirksobmann für Innsbruck-Stadt, fordert ein lukratives Gesamtkonzept für einen Busparkplatz in Innsbruck, mit dem alle Seiten leben können. „Es ist für uns dabei nicht entscheidend, ob es eine oberirdische oder unterirdische Lösung gibt, aber wichtig ist, dass die Rahmenbedingungen auch berücksichtigt werden, weil nur dann weiterhin ein Bustourismus betrieben werden kann“, so Jirka. Auch die Fachgruppe der Autobusunternehmungen erklärt, dass die Gefahr besteht, dass viele Firmen Innsbruck gar nicht mehr anfahren, sondern in andere Orte weiterfahren. „Es geht uns darum, eine Infrastruktur zu schaffen, die auch die Busfahrerinnen und Busfahrer mit einbindet, damit sie sich während des Aufenthaltes wohl fühlen und die Zeit sinnvoll nutzen können, um zum Beispiel ihren Bus zu waschen oder den Innenraum zu saugen“, so Gabriel Klammer, Geschäftsführer der Sparte Transport und Verkehr in der WK Tirol.

Das Dossier zum Thema Bustourismus auf MeinBezirk finden Sie hier

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