Demokratie in Aktion
Diskussion über Kinderrechte an der Ferrarischule
Um mit Schülerinnen und Schülern über das Thema Kinderrechte zu sprechen, besuchte Landesrätin Eva Pawlata vor Kurzem die Ferrarischule Innsbruck. Bei der Diskussionsveranstaltung war außerdem Kinder- und Jugendanwältin Elisabeth Harasser dabei und informierte zu Kinder- und Jugendanwaltschaft.
INNSBRUCK. Nicht alltäglich war der Besuch von Landesrätin Eva Pawlata in der Ferrarischule Innsbruck. Das Ziel war es, sich mit den Schülerinnen und Schülern über Kinderrechte auszutauschen. Auch Kinder- und Jugendanwältin Elisabeth Harasser nahm an der Veranstaltung teil, und es entstand eine lebhafte Diskussion mit den rund 90 Schülerinnen und Schülern. Im Fokus standen dabei Informations- und Meinungsfreiheit sowie Beteiligung – Rechte, die unmittelbar mit einer funktionierenden Demokratie verknüpft sind, wie LRin Pawlata darlegte.
Die Wünsche der Schülerinnen und Schüler
Bei der Diskussion kam zur Sprache, wie die Schülerinnen und Schüler im Alltag ihre Informationen bekommen und dass sie sich wünschen würden, im Rahmen des Schulunterrichts mehr über Politik zu lernen. Zudem wurde über die verschiedenen Möglichkeiten, sich zu in der Gesellschaft und Politik zu beteiligen, gesprochen. Ganz wichtige Themen sind für die jungen Menschen Klimaschutz und sozialer Frieden.
Die Rechte der Kinder
„Kinder und Jugendliche haben universelle Rechte, zu denen etwa das Recht auf elterliche Fürsorge, auf eine gewaltfreie Erziehung oder auf Bildung zählen. Für eine demokratische Gesellschaft sind darüber hinaus die Rechte auf Informationszugang, freie Meinungsäußerung und Beteiligung zentral. Kinder und Jugendliche haben ein Recht darauf, sich an politischen, rechtlichen und gesellschaftlichen Entscheidungen zu beteiligen. Damit einher geht das Recht darauf, dass diese Meinungen und Standpunkte in allen Angelegenheiten, die Kinder und Jugendliche berühren, auch berücksichtigt werden“,
sagt LRin Eva Pawlata.
Neben der Kinderrechtskonvention ist das Recht auf Partizipation auch in der österreichischen Bundesverfassung verankert. Angesichts der wichtigen Rolle, die digitale Medien dabei spielen können, sind alle Kinderrechte seit dem Jahr 2021 auch im digitalen Raum gültig.
Ein Sprachrohr für Kinder und Jugendliche
Kinder- und Jugendanwältin Harasser informierte im Rahmen der Diskussionsveranstaltung über die Aufgaben und Tätigkeiten der Kinder- und Jugendanwaltschaft (Kija). Die Kinder- und Jugendanwaltschaft ist eine weisungsfreie Einrichtung des Landes Tirol. Sie setzt sich für die Rechte und Interessen von Kindern und Jugendlichen ein. Als Beratungs- und Ombudsstelle behandelt sie alle Fragen, Anliegen und Probleme, die Kinder und Jugendliche betreffen. Die Angebote können vertraulich, kostenlos und anonym in Anspruch genommen werden.
„Es ist wichtig, die eigenen Rechte zu kennen. Daher gilt es, junge Menschen immer wieder dahingehend zu sensibilisieren. Die Kija unterstützt hierbei durch ihr Angebot an Workshops. Diese werden kostenlos in Kindergärten, Schulen, Horten oder Jugendzentren angeboten. Nur wer die eigenen Rechte kennt, kann sich im Anlassfall auch darauf berufen“,
sagt Kinder- und Jugendanwältin Harasser. Neben Kinderrechten behandelt die Kija in ihren Workshops auch die Themen Mobbing, Jugendschutz und Jugendstrafrecht.
Recht auf Privatsphäre
Im Vorfeld der Veranstaltung setzten sich die Schülerinnen und Schüler im Unterricht mit Kinderrechten und Partizipation auseinander. Als ein besonders bedeutsames Recht, das gerade in den sozialen Medien eine zentrale Rolle spielt, identifizierten sie dabei das Recht auf Privatsphäre inklusive dem Recht am eigenen Bild.
Was ist richtig, was ist falsch?
Klassensprecherin Nina Huber (Klasse 2EHW) berichtete gemeinsam mit Yannick Falch und Sarah Ascher (Klasse 2BHW) darüber, wie sie als Schülerinnen und Schüler Teilhabe und Partizipation erleben. So sei es in der Flut an Nachrichten nicht immer einfach, wichtige Informationen herauszufiltern und sich eine eigene Meinung zu bilden. Das betreffe vor allem auch die heuer anstehenden Wahlen, bei denen viele Schülerinnen und Schüler zum ersten Mal von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen können. Um sich zu informieren, setzen die sie dabei vorrangig auf Gespräche mit Eltern und weiteren Bezugspersonen sowie soziale Medien. Doch auch im Schulunterricht würden sie gerne in allen Schulstufen mehr über Politik lernen.
Kinder und Jugendliche im Einsatz
Neben Wahlen gibt es weitere Wege, wie sich Kinder und Jugendliche in verschiedenen Lebens- und Alltagswelten beteiligen können. Eigene Erfahrungen haben die SchülerInnen dabei zum Beispiel mit der Unterstützung gemeinnütziger Organisationen oder der Teilnahme an Demonstrationen gemacht. Wichtig sind ihnen hierbei etwa die Themen Klimaschutz und sozialer Frieden.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.