Erklärung der Wirtschaftskammern soll Änderung im Transitverkehr bringen

Präs. Michl Ebner und Präs. Jürgen Bodenseer
„Die Zukunft des Güterverkehrs über die Alpen liegt im kombinierten Transport auf Straße und Schiene“, halten der Tiroler WK-Präsident Jürgen Bodenseer und der Präsident der Südtiroler Handelskammer, Michl Ebner, fest. | Foto: WKT
  • Präs. Michl Ebner und Präs. Jürgen Bodenseer
    „Die Zukunft des Güterverkehrs über die Alpen liegt im kombinierten Transport auf Straße und Schiene“, halten der Tiroler WK-Präsident Jürgen Bodenseer und der Präsident der Südtiroler Handelskammer, Michl Ebner, fest.
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TIROL. Am Dienstag, 12. Juni 2018, findet das zweite Brenner Meeting in Bozen zum Verkehr auf der Brennerachse statt. Zu diesem Brennergipbel nehmen die alpenländischen Wirtschaftskammern - unter ihnen die Wirtschaftskammer Tirol - Stellung.

Gemeinsame Erklärung der alpenländischen Wirtschaftskammern

Anlässlich des zweiten Brennergipfels haben die sieben Präsidenten der alpenländischen Wirtschaftskammern eine gemeinsame Erklärung zum Brennertransit unterzeichnet. Diese wurde bereits an die politischen Vertreter der Euregio Tirol-Südtirol-Trentino, von Bayern und dem Veneto. Weiters ging die Erklärung auch an die Verkehrsminister von Deutschland, Österreich und Italien. In dieser Stellungnahme rufen die Wirtschaftskammern zu einer gemeinsamen Strategie und Lösung gegen den zunehmenden Güterverkehr - vor allem auf der Nord-Süd-Verbindung über den Brenner - auf.

Brennerachse hat große Bedeutung für die Wirtschaft

Das hohe Transitaufkommen auf der Brennerachse ist einerseits ein Zeichen für den gemeinsamen Wirtschaftsraum. Weites zeigt es auch den Erfolg der engen Handelsbeziehungen, so die Vertreter der alpenländischen Wirtschaftskammern. Jedoch liege die Zukunft des Güterverkehrs über die Alpen in einem Transport auf der Straße und der Schiene. Aus diesem Grund müsse die Bahninfrastruktur rasch ausgebaut werden. Dazu müssten sich die politischen Mandatsträger verpflichten. Weiters müsse der Güterverkehr auf der Schiene wettbewerbsfähig gemacht werden. Dazu müssten die Verlade- und Transportzeiten, Zuverlässigkeit und Kosten berücksichtigt werden.

So soll die Schiene wettbewerbsfähig gemacht werden

  • ambitionierter Ausbau der Zuläufe im Norden und im Süden des Brenners;
  • Ausbau und Modernisierung von Umschlagterminalkapazitäten auf beiden Seiten – insbesondere auch in den Verlade- und Empfängerstaaten;
  • Definition und Einführung eines Korridorstandards im Bahnbetrieb, damit Güterzüge ohne Aufenthalte an den Grenzen durchfahren können.


Weitere Maßnahmen

  • Die Möglichkeiten einer kurzfristigen Entlastung der Straße, beispielsweise durch die Reaktivierung der „Rollenden Landstraße“ zwischen Regensburg und Trient, müssen beherzt ergriffen werden.
  • Zusätzliche Rola-Verbindungen über den Alpenbogen müssen geprüft, eingerichtet und genutzt werden.
  • Die bestehende Verkehrsinfrastruktur – Schiene und Straße – muss in der Auslastung optimiert, laufend verbessert, saniert und auf einem hohen Standard funktionsfähig gehalten werden, damit der alpenquerende Personen- und Güterverkehr bewältigt werden kann.
  • Benachteiligungen eines Verkehrsträgers durch rechtliche, monetäre oder verkehrsorganisatorische Maßnahmen müssen vermieden werden. Verkehrspolitische Maßnahmen bedürfen der Berücksichtigung aller Nachbarregionen und müssen den regionalen Besonderheiten der Wirtschaft im Alpenraum Rechnung tragen. Dies gilt sowohl für die wirtschaftlichen Erfordernisse als auch für Maßnahmen zum Schutz der Umwelt und der Erhaltung der Gesundheit der in der im Alpenraum lebenden Bevölkerung.


Gemeinsame Verkehrspolitik gefordert

Die Verschiedenen Wirtschaftskammern entlang der Brennerachse fordern nun eine abgestimmte Verkehrspolitik der angrenzenden Bundes-und Landesregierungen. Diese Verkehrspolitik müsste die Verlagerung des Langstrecken-Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene zum Ziel haben.

Unterzeichner der Erklärung

Unterzeichnet wurde die Erklärung zum Brennertransit von Eberhard Sasse, Präsident der IHK für München und Oberbayern, Jürgen Bodenseer, Präsident der Wirtschaftskammer Tirol, Michl Ebner, Präsident der Handelskammer Bozen, Giovanni Bort, Präsident der Handelskammer Trient, Giuseppe Riello, Präsident der Handelskammer Verona, Hans Peter Metzler, Präsident der Wirtschaftskammer Vorarlberg und Konrad Steindl, Präsident der Wirtschaftskammer Salzburg.

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