Kuhattacke-Urteil
Erste Reaktionen von LK-Präsident Hechenberger

LK-Präsident Josef Hechenberger äußert sich über die Abschwächung des extrem harten Urteils. | Foto: Die Fotografen
  • LK-Präsident Josef Hechenberger äußert sich über die Abschwächung des extrem harten Urteils.
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TIROL. Wie gestern berichtet, wurde das Urteil zum tödlichen Unfall im Pinnistal teilweise aufgehoben. Für LK-Präsident Hechenberger zwar eine positive Entwicklung, dennoch noch nicht zufriedenstellend.

Das Oberlandesgericht Innsbruck schrieb gestern, entgegen dem erstinstanzlichen Urteil, der ums Leben gekommenen Urlauberin ein Verschulden zu. Das Gericht kam zum Schluss, dass auch die Wanderin als Tierhalterin ihre Pflichten verletzt hat. Sie hätte über die Gefahren, die von ihrem Hund ausgingen, Bescheid wissen müssen. Außerdem habe sie die vom Bauern aufgestellten Hinweisschilder nicht beachtet.

Änderungen im ABGB und im Almschutzgesetz waren wichtig

Über die Abschwächung des extrem harten Urteils des Landesgerichts, äußert sich LK-Präsident Josef Hechenberger in einer ersten Reaktion so: „Dass dem Bauern nicht erneut die alleinige Schuld zugesprochen wurde, ist sicherlich positiv zu sehen. Damit bestätigt sich für mich der fehlende Realitätsbezug des ersten Urteils! Aber auch das Berufungsurteil des OLG ist immer noch nicht zufriedenstellend, weil es für die Almbauern immer noch keine Rechtssicherheit gibt.“  Die bisher erreichten rechtlichen Änderungen und Klarstellungen seien aber absolut wichtig und notwendig, so Hechenberger.

Hechenberger fordert Klarheit

Aus Sicht der Landwirtschaft lässt das Urteil mehrere wichtige Fragen weiter unbeantwortet. Vor allem jene, wann ein, wie im Urteil immer wieder erwähnter, „stark frequentierter Ort“ vorliegt und wann nicht.
„Fakt ist, dass unsere Bäuerinnen und Bauern wissen müssen, was zu beachten ist, wenn sie ihr Vieh auf die Alm bringen!“, stellt sich LK-Präsident Hechenberger erneut hinter die Almbäuerinnen und Almbauern. Bereits vor dem heurigen Almsommer wurden von der LK und dem Almwirtschaftsverein Informationsveranstaltungen, neue Schilder sowie Schulungen rund um das Thema „Almsicherheit“ angeboten. „Dennoch kann man nicht jeden Weg abzäunen und jeden Besucher an der Hand nehmen. Wir können unsere Almen nicht in Watte packen! Immer wieder tauchen Videos und Bilder auf, die absolutes Fehlverhalten im Umgang mit Weidevieh dokumentieren. Wenn ein solches Fehlverhalten vorliegt, kann es nicht sein, dass der Bauer zum Schluss der Dumme ist!“

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