Grüne Kritik am Tarifkonzept der öffentlichen Verkehrsmittel

Stadträtin Sonja Pitscheider und Völs-Grün-Gr Martin Amann fordern eine Neukonzipierung des Wabensystems. | Foto: Grüne
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Die Tarife des öffentlichen Verkehrs in Tirol richten sich nach einer Zoneneinteilung, den sogenannten Waben. Innsbruck-Stadt ist eine Wabe und daher ist nur eine Zone zu bezahlen. Kaum fährt man aber über die Stadtgrenze hinaus, wird es oft kurios und teuer, kritisieren die Grünen.

„Eine neue Kuriosität ist die Haltestelle ‚Völs Ziegelei‘ – vormals als Grenzhaltestelle geführt, gilt diese seit 1. Mai 2011 nur mehr für Innsbruck“, erklärt der Völser Grün-Gemeinderat Martin Amann. Grenzhaltestellen liegen an Schnittpunkten zur nächsten Zone. Dadurch wird es möglich, eine vorhandene Fahrkarte für eine Zone – z.B. eine Jahreskarte – für eine Fahrt in die Nach-
barzone mit zu verwenden.

Im vorliegenden Fall ist das nun nicht mehr möglich. Für die bereits bezahlte Kernzone muss nochmals bezahlt werden. Aber es geht noch viel schlimmer: Wenn man nun mit dem Bus von Völs in die daneben liegende Zone Götzens möchte ist ein Umsteigen beim Ziegelstadel angesagt. „Weil diese Haltestelle aber seit Mai 2011 nur mehr Innsbruck zugeordnet ist, werden für das Umsteigen auf der Stadtgrenze zwei zusätzliche Zonen fällig. Soviel kassiert der VVT für das Durchfahren der Kernzone“, schüttelt Amann den Kopf.

Zusätzliche Einnahmen
„Offensichtlich wittert man durch diese Maßnahme zusätzliche Einnahmen“, so die Einschätzung von Stadträtin Sonja Pitscheider. Dass dabei gleichzeitig die Attraktivität des öffentlichen Verkehrs darunter leidet, scheine den Verantwortlichen egal zu sein. Dies sei umso fragwürdiger, als die tarifliche Verlegung der Haltestelle laut VVT mit Stadt und Land abgestimmt waren. „Dieser kleine Anlassfall zeigt, dass das Zonenmodell neu konzipiert werden muss“, appelliert Pitscheider. „Es mag betriebswirtschaftlich für den VVT schon Sinn machen – je kleiner die Zonen, desto mehr Einkünfte. Für die Mobilität der Zukunft ist das komplizierte und ungerechte System ein Hemmschuh!“

Schnelles, kostengünstiges Vorankommen werde immer wichtiger und das Auto als immenser Kostenfaktor und Platzverbraucher sei speziell im städtischen Ballungsraum unwirtschaftlich. „Es ist an der Zeit, in Sachen Mobilität über die Zonengrenzen hinaus zu denken und zB. den Großraum Innsbruck mit seinen Nachbargemeinden als eine einzige Zone zu konzipieren“, ist sich Sonja Pitscheider sicher, dass damit den Wünschen der Benutzerinnen und Benutzer des öffentlichen Verkehrs mehr entsprochen werde.

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