LHStv. Georg Dornauer im Interview
"Ich verspreche nicht, was ich nicht halten kann."

LHStv. Georg Dornauer im Interview mit den BezirksBlättern Tirol. | Foto: die Fotografen
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Tirols Landeshauptmannstellvertreter Georg Dornauer ist in vielen Bereichen gefordert. Im BezirksBlätter-Interview nimmt Dornauer u. a. Stellung zur Situation der SPÖ, dem MCI-Neubau oder der Zukunft des Wohnbaus in Tirol.

BEZIRKSBLÄTTER: Die Bundespartei ist im Umbruch, in Innsbruck gibt es Unruhe. Wie ist der Zustand der SPÖ auf Landesebene?
GEORG DORNAUER:
Ausgezeichnet. Das darf ich mit Fug und Recht behaupten. In unserer Landespartei und unserem Regierungsteam leben wir vor, was ich mir für unsere Bewegung auf allen Ebenen wünsche: Geschlossenheit und Freude an der Arbeit! Gemeinsam mit LRin Eva Pawlata und LR Renè Zumtobel haben wir in den letzten zehn Monaten maßgebliche Verbesserungen für die Tirolerinnen und Tiroler erreicht: Vom Sozialen Schulticket über mehr Frauenhausplätze bis zu einem 56 Millionen-Wohnpaket. Unaufgeregt und verlässlich. In diesem Stil wollen wir weitermachen.

Dornauer zur Situation der SPÖ Innsbruck: "Wir werden uns im Rathaus nun rasch neu und gut aufstellen."  | Foto: SPÖ Tirol
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Wie funktioniert die Zusammenarbeit mit der neuen Spitze auf Bundesebene?
Nach dem organisatorischen Tiefpunkt für unsere Partei rund um das vertauschte Wahlergebnis am Parteitag geht es jetzt in gutem Tempo bergauf. Andreas Babler ist Bürgermeister, ich war Bürgermeister – da verbindet uns natürlich, dass wir den persönlichen, direkten Austausch bevorzugen. So halten wir das auch untereinander, das funktioniert bereits sehr gut.

Blick auf den MCI-Neubau. Wie ist der aktuelle Stand der Dinge?
Wir arbeiten mit Hochdruck an der Umsetzung eines durch und durch gelungenen Projektes. In den jüngsten Abstimmungen mit Bürgermeister, Stadtplanung und Bauausschuss konnten noch offene Fragen geklärt werden, jetzt hoffe ich auf einen raschen Baubescheid durch die Stadt, damit wir noch heuer den Spatenstich setzen können.

Die Details der überarbeiteten Variante des MCI Neu

In Sachen Investitionsbedarf und Baubeginn, werden Ihre Ankündigungen halten?
Ich verspreche nicht, was ich nicht halten kann.

Dornauer zum Thema Wohnbau: "NHT und Co. leisten nach wie vor einen wichtigen Beitrag." | Foto: die Fotografen
  • Dornauer zum Thema Wohnbau: "NHT und Co. leisten nach wie vor einen wichtigen Beitrag."
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Passend zu Wetterlage das Thema Schwimmen. Gibt es betreffend dem 50-Meter Hallenbad konkrete Details, wie und wo diese errichtet wird?
Was den Schwimmbereich betrifft, wird aktuell und schnellstmöglich eine umfassende Bäder-Studie erstellt. Auf diese fundierte Grundlage aufbauend werden weitere Schritte gesetzt. Neben dem Erhalt bestehender Infrastruktur steht in diesem Bereich jedenfalls das seit Jahren diskutierte 50-Meter-Becken auf der Agenda. Dafür laufen aktuell konkrete Gespräche einen geeigneten Standort betreffend. Es gibt derzeit mehrere potenzielle Möglichkeiten, die wir als politisch Verantwortliche jetzt auf Machbarkeit und Sinnhaftigkeit prüfen, um die beste Lösung zu finden. Ein Ergebnis erwarte ich mir im Herbst diesen Jahres.

Hat Tirol Bedarf an einem derartigen Becken?
Unser Bestreben ist es, die soziale Teilhabe und die Vielfalt der sportlichen Möglichkeiten zu erhalten und auszubauen. Grundvoraussetzung dafür ist eine gute Sportinfrastruktur. Die umfasst auch ein 50 Meter-Becken. Ich möchte das umsetzen und damit dem Titel „Sportland Tirol“ gerecht werden.

Ein weiteres viel diskutiertes Großvorhaben sind die Olympischen Winterspiele 2026. Wird Igls eine Außenstelle werden?
Die Sanierung des Eiskanals für internationale Bewerbe steht so oder so auf meiner Agenda. Was die Olympischen Spiele betrifft, so hatte ich dazu im Mai die letzte Videokonferenz mit Vertretern Italiens bzw. des Venetos. Zu Jahresbeginn wollte man dort noch eine neue Bobanlage bauen, im Frühjahr wieder nicht mehr. Man wird sehen, was die Zeit noch bringt. Wenn die Veranstalter an uns herantreten, sind wir bereit und im Stande als Austragungsort einen Teil der Olympischen Spiele durchzuführen – das wäre schon im Sinne der Nachhaltigkeit ein richtiger Schritt.

Gibt es konkrete Pläne, wie die Besucherinnen und Besucher, die Medien und die Sportlerinnen und Sportler in Igls und Umgebung untergebracht werden können?
Wir haben in Tirol bekanntlich Erfahrung mit der Organisation derartiger Sportereignisse - und würden diesmal im Falle auch beweisen, dass wir solche Bewerbe sparsam und effizient durchführen können.

Abschließend das Thema Wohnen in Tirol. Welche Schwerpunkte werden Sie in den nächsten Monaten setzen, um die Situation zu entspannen?
Seit 1. Juni greift ein 56 Millionen Euro schweres Wohnpaket und ich habe die Anhebung der Gesamtbaukosten für die gemeinnützigen Bauträger auf Schiene gebracht. Und es geht konsequent weiter: Mir ist die Baulandmobilisierung wichtig, die wir als sozialdemokratisches Kernthema im Regierungsprogramm verankert haben und ehestmöglich umsetzen werden. Gewidmetes Bauland soll nicht länger aus Spekulationszwecken gehortet werden. Es gehört bebaut, damit Menschen ein Zuhause haben Die im Landtag bereits beschlossene Baulandmobilisierungsabgabe samt Wohnbedarfsstudie wird ein weiterer wichtiger Schritt sein, um die Wohnkosten langfristig und flächendeckend zu senken.

Die NHT hat mehrfach auf die Finanzierungsfrage für den Wohnbau hingewiesen. Gibt es von Seiten des Landes konkrete Überlegungen in Sachen Wohnbauförderung?
Teil unserer 56 Millionen-Wohnpakets ist die Erhöhung der Einkommensgrenzen der Wohnbauförderung. Die Gesamtbaukosten für die gemeinnützigen Wohnbauträger werden ebenfalls angehoben. NHT und Co. leisten nach wie vor einen wichtigen Beitrag. Jüngste Studien zeigen: Steigt der Anteil an gemeinnützigen Wohnungen, dann sinken die Mieten – und das auch im Privatbereich. Gemeinnütziges Bauen wird daher ein Schlüsselinstrument für leistbares Wohnen bleiben.

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