Mehr Grünflächen für IBK
Liste Fritz fordert Gesetze; ÖVP ist geschockt

Tom Mayer, Architektin Patricia Nothegger und Andrea Haselwanter-Schneider | Foto: Liste Fritz
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Laut Liste Fritz weist Innsbruck im Vergleich zu anderen Hauptstädten relativ wenigGrünflächen auf. Im Angesicht des Klimawandels und der immer höheren Temperaturen in der Stadt appelliert die Liste Fritz, dass hier dringend eine Veränderung stattfinden muss.

INNSBRUCK. Dass es immer häufiger Hitzeperioden gibt, macht vor allem dem Klima in Städten zu schaffen. Grünflächen und Bäume anstelle von Beton und Asphalt können hier Abhilfe schaffen. 

„Innsbruck spielt in der Statistik der Bodenversiegelung leider eine unrühmliche
Rolle. Denn in den letzten 10 Jahren musste Innsbruck im Vergleich mit anderen Landeshauptstädten mit 12,5 Prozent den verhältnismäßig größten Anstieg an versiegelter Fläche verzeichnen. Obwohl mit Georg Willi seit beinahe sechs Jahren ein grüner Politiker an der Stadtspitze steht“,

so Andrea Haselwanter-Schneider, Obfrau der Liste Fritz. Die Partei will bei der Bodenversiegelung in Innsbruck endlich eine Veränderung sehen und verlangt, dass Grünflächen in der Raum- und Bauordnung eine gesetzliche Verankerung finden.

Es wird nichts getan

2022 wurde die Stadtklimaanalyse für Innsbruck veröffentlicht, auf die Architektin Patricia Nothegger zum Thema Versiegelung in Innsbruck verweist. Die Studie enthält unter anderem die Information, dass in Tirol täglich eine Fläche von 0,4 Hektar versiegelt wird. Dies sollte Alarm bei den zuständigen Politikerinnen und Politikern auslösen, doch meist wird nach solchen Analysen wenig unternommen. Liste Fritz-Gemeinderat Tom Mayer betont:

„Seit 2022 ist die Stadtklimaanalyse bekannt. Das war’s dann aber auch schon. Generell werden sämtliche Analysen, die Innsbruck betreffen nur zur Kenntnis genommen oder ignoriert. Und so verliert Innsbruck immer mehr Grünflächen, es werden Bäume gefällt und so schreitet die Verdichtung und Versiegelung voran."

Zu viele Betonwüsten in Innsbruck

Sparkassenplatz. Landhausplatz. Messe. Universität. Und es gibt noch mehr Plätze, an denen statt Grünflächen Beton und Asphalt zu sehen sind. Gemäß der Liste Fritz verlor die Stadt Innsbruck ab 2018 immer mehr Grünflächen.

"Worauf die Innsbrucker Politik und vor allem Bürgermeister Georg Willi Wert legt, sind Radwege und Studenten",

so Tom Mayer von der Liste Fritz. Innsbruck strahlt durch seine versiegelten Flächen Hitze aus und dem muss entgegengewirkt werden. Vor allem Bäume würden für die entsprechende Abkühlung sorgen. 

Beispiele zur Verbesserung

Die Liste Fritz sieht dringend Handlungsbedarf. Beispielsweise könnte die lang gewünschte Autobahneinhausung im Westen der Stadt eine Grünfläche von 100.000 Quadratmetern bieten. Dagegen wehrt sich der Bürgermeister allerdings seit Jahren. 

"Wir müssen der Bevölkerung Schattenplätze bieten. Dabei muss die Politik auch nichts Neues erfinden, sondern kann sich an bereits bestehenden Konzepten wie zum Beispiel in Salzburg orientieren",

erklärt Parteiobfrau Andrea Haselwanter-Schneider. Außerdem betont die Liste Fritz, dass sowohl kleinere als auch größere Projekte durchaus umsetzbar sind, wenn man nur will. 

"Wir fordern eine gesetzliche Verankerung für Grünflächen in der Bauordnung. Derzeit gibt es zwar formulierte Ziele für Neubauten, jedoch sind diese nicht bindend",

führt Haselwanter-Schneider weiter aus.

Auch ÖVP spricht von Grünem Desaster

In den letzten 10 Jahren sind die versiegelten Flächen in Innsbruck um 12,5 Prozent gestiegen, dies berichtete der WWF. Im Vergleich zu anderen Städten in Österreich ist dieses Ergebnis erschreckend, das findet nicht nur die Liste Fritz, sondern auch die Innsbrucker ÖVP.

„Das ist ein echtes Fiasko für die Grünen, die seit 2012, also seit mehr als einem Jahrzehnt, in der Stadtregierung sitzen. Obwohl die Grünen immer wieder in ihren Erzählungen betonen, wie sehr ihnen der Bodenschutz am Herzen liegt und wie stark sie sich für die Rückgewinnung von Grünflächen in Innsbruck einsetzen. Das Ergebnis der WWF-Bodenversiegelungsstudie ist jedenfalls eine ernüchternde Bilanz für die Regierungsarbeit der Grünen“,

so reagiert VP-KO Christoph Appler.

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