Der Flaneur schleicht durch die Zeit.
Die Ruhe und die Stille: Ein Superwahljahr. Es geht ums Vollenden.

Wohin geht die Reise. Eine Richtungswahl oder nur im Gleichschritt weiterzeternd. Entscheidung. | Foto: FdT Archiv Marcanatonio Marino
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  • Wohin geht die Reise. Eine Richtungswahl oder nur im Gleichschritt weiterzeternd. Entscheidung.
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Introduction: Ein kleines Durcheinander. So wie im richtigen. Eben. Leben halt.
Ende März ist fast schon Anfang April. Der Sommer lacht um die Ecke. Der Winter verschleppt sich.
Die Ruhe und die Stille. Doris Knecht, Schriftstellerin und Kolumnistin beim „Falter“ und den „Vorarlberger Nachrichten“ im Radio gehört. Bei den „Gedanken“. Ruhe bedeutet Doris Knecht ist nur selten die Ruhe selbst. Aber sie macht sich ihre Ruhe selbst. Wenn nötig, mit schallschluckenden Kopfhörern. Wenn möglich, mit einem Waldspaziergang auf vertrauten Pfaden. Ruhe bedeute, so Doris Knecht, Ruhe geben zu können, auch sich selbst gegenüber. Jeder sei seiner eigenen Ruhe Schmied. Denn in ihr liegt die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit: „Ruhe!“Doch wer hat überhaupt das Recht, „Ruhe“ zu brüllen? Und wer bestimmt, wie Ruhe zu klingen hat? Was der eine als beruhigende urbane Geräuschkulisse empfindet, ist für die andere eine unzumutbare Ruhestörung. Viele dulden das Dröhnen von Motoren widerspruchslos, empfinden aber einen Kinderspielplatz als ungehörige Lärmbelästigung. Das Ruheempfinden ist mindestens so individuell wie das Lärmempfinden. Also immer mit der Ruhe! Andererseits: Noch nie hat der Satz „Jetzt beruhigen Sie sich doch endlich“ dazu geführt, dass sich der Angesprochene beruhigt hätte. Und dem Satz „Bitte bewahren Sie Ruhe“ liegt meist ein guter Grund für Panik zugrunde. Auf der Suche nach Ruhe unterscheidet Doris Knecht genau zwischen Krach, der sie nichts angeht, und Geräuschen, die ihr möglicherweise Interaktion oder gar Kommunikation abverlangen. Gerade in letzter Zeit werden immer öfter beunruhigende Stimmen laut, die endlich Ruhe geben sollten.

Superwahljahr.

Wir wissen es – heuer ist ein Superwahljahr. Rundum. In Innsbruck, in Österreich, Europawahl,  Präsidentschaftswahlen in den USA. Wir werden schier erschlagen von Meldung und blankem Irrsinnn. Von Versprechungen und Entgleisungen, von Hass und Lieblosigkeit, Menschenverachtung und machtfüllenden Mißbrauch. Seit der vom Virus befeuerten ersten Krise, mit den Folgeschäden ist nichts mehr wie es war. Krieg in der Ukraine, Gazastreifen – viele Brandherde weltweit, manche unbemerkt- was ist zum Beispiel los im Sudan? Mitte April 2023 eskalierte ein lange schwelender Konflikt innerhalb des Sicherheitsapparats. Die militärische Konfrontation ließ das flächenmäßig drittgrößte Land Afrikas mit seinen rund 46 Millionen Einwohnern im Chaos versinken. Stattdessen herrscht heute ein brutales Sterben im Sudan – es ist beinahe so leise, dass es die Welt überhört.

Einsicht und Aussicht. Golflatein am Baggersee.

Regional: Rene Benkos Überzeugungskunst und die Ableitungen dominieren die Medienlandschaft und die Stammtisch. Auch die BM-Wahl in Innsbruck fasziniert die einheimische Öffentlichkeit.Mich inkludiert. Wer da aller möchte – in Innsbruck gibt es viele, die möchten. BürgermeisterIn werden. Ein Durcheinander statt Miteinander. Wahl-werbende-Bewerber. 14. April. Weltstadt Innsbruck. Ich habs getan. Nach zuviel News rund um Netanyahu, Trump, Biden, Zelenskyj, um ORF und Spionage, nach zuviel Rene Benko und Co dieser Welt. Alternative: Nix für Zartbesaitete. Entweder man ist ein Fan von ihr, ihm oder gleich allen – oder negiert das Schauspiel. Ein, zwei drei Stunden masochistisch in den Innsbrucker Gemeinderat „vorbeigeschaut“. Wenn man ein Sittenbild, abseits von persönlicher Wertung und Wertschätzung braucht, muss man sich das zu Gemüte führen. Möglicherweise gibt es dort auch Mandatare mit hehren Ansichten und guten Absichten. Zumindest so ins Tagwerk gestartet. Aber in der realen Wirklichkeit, in der Sitzung, live verfolgbar (oder später in kleinen verträglichen Dosen genossen …) ist das dort gewählte Sprachmodul der TeilnehmerInnen, egal welches Couleurs diskussionswürdig. (Insgesamte Dauer 11:54:59 Stunden) Siehe Sprachdebakel rund um Neuvergabe des Minigolfplatzes am Baggersee. Unglaublich. Was da erwachsene Menschen, gewählte Mandatare abziehen. Showtuning vom Feinsten mit wundersamen Tupfen zum Mitschämen. Wunderbar die ungereimten Besonderheiten rund um den Minigolfplatz beim Baggersee. Nachahmern zum Genuss und Verdruss empfohlen – Gemeinderatssitzung vom 21.3. (die LETZTE vor der Wahl)
Stream Gemeinderatssitzung vom 21.3.

Beim Rundgang durch Innsbruck habe ich Wahlplakate, bitte was zufällig vor meine Linse hüpfte abfotografiert. Vizebürger Lassenberger und einige andere waren so beschmiert und verunstaltet. Da hat sogar mein Fotoapparat versagen müssen. Aber die spannenden Diskussionen, wer und wer nicht, Stichwahl, die oder der ...Persönlich bin ich ja interessiert - aber nicht wahlberechtigt. Die unzähligen Experten sind unterschiedlicher Meinungen. Auch ich würde - wenn -  eh nicht wissen, was zu tun wäre. "Würfeln hilft immer" meint da der H. Orlando, der darüber dereinst gar ein Büchlein geschrieben.

Vollenden.

Danach – war es am Ostersamstag – TREiBHAUS – „Nino aus Wien“ – Nino Mandl in Bestform.
„Es geht immer ums Vollenden“  (Text Ernst Molden und Nino Mandy) und „Alles 1 Scheiß“ als Hinführung zum am Bildschirm erlebten Innsbrucker Gemeinderat. Schlussakkord:

„Vielleicht gibt es heute gar keine Politikerin, oder Politiker, die oder der UNSER allen Ansprüchen überhaupt noch gerecht werden kann …!“

Das stimmt. Sicher. Und ist die Kehrseite der Medaille - Trotzdem - am besten selbst ein Bild machen und am nächsten Sonntag einfach und selbstbewußt zur Wahl gehen. Es stehen wahlbereite Menschen zur Auswahl und es geht immer ums Vollenden ...
"Es geht immer ums Vollenden" - Der Film

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