Corona
Stadträtin fordert Ende des Sport-Lockdowns

Sportstadträtin Elisabeth Mayr will wieder Bewegung auf den Sportplätzen. | Foto: IKM
  • Sportstadträtin Elisabeth Mayr will wieder Bewegung auf den Sportplätzen.
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INNSBRUCK. Innsbrucks Sportstadträtin Elisabeth Mayr fordert das Ende des Sport-Lockdowns. „Der Sport in den Vereinen muss wieder möglich sein. Mit einem Testkonzept, angelehnt an jenes, das derzeit in den Schulen erfolgreich angewendet wird, sollte das machbar sein.“ Sie unterstützt damit die Forderungen und Appelle zahlreiche Sportvereine und deren Vertretern. Innsbrucks Vizebürgermeister Johannes Anzengruber hat die Öffnung der Gastronomie gefordert.

Öffnung für Sport

„Der Sport in den Vereinen muss wieder möglich sein. Mit einem Testkonzept, angelehnt an jenes, das derzeit in den Schulen erfolgreich angewendet wird, sollte das machbar sein“, fordert Innsbrucks Sportstadträtin Elisabeth Mayr (SPÖ) ein Öffnen der Sportvereine nicht nur für den Leistungssport, sondern auch für den Nachwuchs.

Hiobsbotschaften

Aus anderen Bundesländern kommen Hiobsbotschaften der Vereine über den Verlust zahlreicher Mitglieder über alle Altersklassen und Sportarten hinweg. Die Basis bricht weg und ein ganzer Jahrgang an Nachwuchsarbeit liegt auf Eis. Auch in Innsbruck sind ähnliche Schwierigkeiten zu hören. „Es geht aber nicht nur um die Sportvereine, sondern um den sozialen, gesundheitlichen und psychischen Aspekt“, betont Mayr. „Der körperliche Ausgleich, das Zusammensein mit Gleichgesinnten und der Ausbruch aus der Corona-Routine wäre enorm wichtig – für jede und jeden.“

Synergie

„Wenn den Vereinen die Erlaubnis zum Testen mit dem Nasenbohr-Test gegeben würde, könnten diese ihre Covid-Präventionskonzepte, die ja bis November gezeigt haben, dass sie funktionieren, um das Testen vor Trainingsbeginn erweitern“, wäre das Öffnen für den Sport genauso wie jenes der Schulen gut umsetzbar. „Dieses Konzept könnte dann auch für die zahlreichen Kultur-, Traditions- und anderen Vereine, die seit November stillstehen, angewandt werden. Die Vereine wären sicher dazu bereit, diese Tests durchzuführen, um das Vereinsleben wiederzuerwecken“, sieht Mayr Potenzial für Öffnungen über den Sport hinaus.

Vorbereitet

Die Stadt Innsbruck ist bereit und gerüstet, den Sport überall dort zu ermöglichen, wo es die Verordnungen des Bundes nicht verbieten. Schon jetzt wird, wo gestattet, den Vereinen entsprechende Infrastruktur in den städtischen Einrichtungen zur Verfügung gestellt“, erklärt Sportstadträtin Elisabeth Mayr, dass das Sportamt laufend in engem Austausch mit den Vereinen ist, um diese bestmöglich in dieser schwierigen Zeit zu unterstützen und zu begleiten, wie die Beispiele Volleyball, Schwimmen, Turnen, Eishockey, etc. zeigen. Die Fachverbände und Vereine haben im Herbst 2020 bewiesen, dass sie sehr gute Hygienekonzepte entwickelt haben, die das Infektionsrisiko minimieren und die für die körperliche und seelische Gesundheit so wichtige Bewegung ermöglichen. „Die Kinder und Jugendlichen haben keine Lobby in dieser Pandemie. Umso wichtiger ist es, dass die Politik ihre Bedürfnisse und Belastungen ernst nimmt und an Lösungen und Verbesserungen arbeitet. Sport sehe ich als Teil der Lösung und nicht als Teil des Problems“, erklärt Mayr abschließend.

Gesundheitsfaktor

Sport Austria-Präsident Hans Niessl hat vor kurzen der Öffentlichkeit mitgeteilt: "Aus Sicht von Sport Austria ist es unverständlich, dass jene Maßnahmen, die für die Schulen Gültigkeit haben, nicht auch im Sport zur Anwendung kommen: Kinder mit einem gültigen negativen Corona-Test dürfen in die Schule gehen, aber nicht im Sportverein unter entsprechenden sportartenspezifischen Auflagen und einem gültigen negativen Test Sport betreiben. Das passt nicht zusammen. Die Auswirkungen des Lockdowns - insbesondere auf Kinder und Jugendliche - im psychischen und physischen Bereich werden von Woche zu Woche größer. Mit jedem Tag wird es schwieriger, sie wieder in Bewegung zu bringen. Der Lockdown im Sportbereich vermindert die körperliche Bewegung und wirkt sich negativ auf die Gesundheit aus. Das darf nicht weiter ignoriert werden. Leider aber berücksichtigt Gesundheitsminister Anschober den Sport bis jetzt nicht als Gesundheitsfaktor..."

Forderungspaket

ASKÖ Präsident Hermann Krist präzisiert, dass der Sport seit Beginn der Pandemiekrise alle Schritte verständnisvoll mitgetragen hat. "Wir nehmen alle das Virus und seine Mutationen sehr ernst und tragen alle Maßnahmen für verantwortungsvolles Umgehen mit.
'Sport und Bewegung' stärkt das Immunsystem und ist daher Teil der Lösung, die darin besteht, einerseits die individuelle Gesundheit jedes Menschen zu steigern und andererseits durch das dichte Vereinsnetzwerk eine intensive Teststrategie mit bis zu 2,1 Millionen Menschen zu ermöglichen. Wenn Volksschülerinnen und -schüler mit den Lehrern/Lehrerinnen Selbsttests hinbekommen, warum sollten das TrainerInnen und Funktionäre/Funktionärinnen mit Sportlern/Sportlerinnen nicht können? Wenn man negativ ist, sollte man etwas tun dürfen, positiv Getestete werden erkannt und in Quarantäne geschickt. Gutes contact tracing muss doch machbar sein! Wo ist das Problem?" Krist fordert auch namens sämtlicher ASKÖ Präsidenten aus den Bundesländern ein sofortiges Spitzengespräch mit dem Sportminister sowie dem Gesundheitsminister. "Wir werden offenbar nicht gehört, wir werden geradezu ignoriert und darum müssen beide politisch Verantwortlichen am Tisch sitzen und im direkten Gespräch erklären, warum was nicht gehen sollte!
Wir fordern zum wiederholten Mal:

  • Eine umgehende Öffnung der Sportanlagen (mit Regeln, aber Möglichkeit zum Gruppen/Mannschaftstraining)
  • Den Zugang zu Kindergärten und Schulen (Konzepte liegen vor)
  • Die Einbeziehung der Vereine in die generelle Teststrategie (Konzepte liegen vor)
  • Klar geregelte Teilnahmemöglichkeiten für Fans und ZuseherInnen (Konzepte liegen vor)

Der Breiten-, Gesundheits- und Amateursport liegt am Boden und der Schaden wird immer größer! Da helfen die wenigen Ausnahmen nichts!"

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