FC Wacker Innsbruck
Darum sagt kitzVenture nein zum FC Wacker
In Sachen Rettung des FC Wacker Innsbruck tauchte auch der Name kitzVenture auf. Patrick Landrock bestätigt Gespräche, erklärt die Gründe für die Absage und kann sich eine Zukunft mit den FC Wacker Fans vorstellen.
INNSBRUCK. "Es ist richtig, dass die kitzVenture GmbH beim FC Wacker Innsbruck sowohl ein rettendes als auch ein langfristiges Investment auf Basis einer Beteiligung geprüft hat. Unser Ziel wäre es gewesen, den Traditionsverein zu retten und zusammen mit den Fans langfristig auf Erfolgskurs zu bringen", erklärt KitzVenture Geschäftsführer Patrick Landrock in der Stellungnahme. Dabei stand Landrock im direkten Kontakt mit Präsident Kevin Radi und hat mit diesem auch das "Bierduschen-Heimspiel" gegen Horn besucht.
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Kein Engagement
In der Stellungnahme erklärt Landrock die Gründe, die ein Investment für die kitzVenture GmbH nicht möglich machen.
- Eine Due-Diligence-Prüfung war nicht möglich, da Buchhaltung und Verträge entweder aktuell nicht vorhanden oder verfügbar waren.
- Wichtige Fragestellungen konnten durch die Vereinsführung nicht oder nur unvollständig beantwortet werden.
- Die Aussage "die OP-Liste aus dem SAP ist leider nicht mehr zu 100% aktuell, weil wir seit Ende März keine aktive Buchhaltung mehr haben, aber man kann auch prinzipiell annehmen, dass die Rechnungen, die seitdem fällig waren noch nicht so dringend sind.." schafft weder eine einschätzbare Risikoübersicht und ist in der Geschäftswelt im gesamten vor allem in einer solchen Situation nicht vertrauensbildend.
- Nach unserer rechtlichen Überprüfung ist bei der Fußball-GmbH im Firmenbuch kein handlungsfähiger Geschäftsführer eingetragen, der Vereinsvorstand dürfte ebenfalls aktuell nach den Vereinsstatuten Handlungsunfähig sein
- Eine Insolvenz der Fußball-GmbH birgt ein erhöhtes und nicht abschätzbares Haftungsrisiko für den Verein und somit für einen potentiellen Investor.
- Im gesamten besteht der Verdacht, dass eine Insolvenzlage nicht erst in Kürze gegeben ist, sondern seit Monaten bestehen könnte.
Landrock fasst zusammen: "Ein langfristiges geschäftliches und tatsächlich umsetzbares Konzept ist nicht zu erkennen. Relevante Assets sind nicht vorhanden."
Leitragende sind die Fans
"Aus den vorgenannten Gründen haben wir uns gegen ein weiteres Engagement in der Sache entschieden. Wie man den aktuellen Berichterstattung entnehmen kann, ist die Rettung durch Kevin Radi ja nach seinem bekunden bereits sichergestellt worden. Leider ist mir nur keine deutsche Bank bekannt, die eine Überweisung mit dem Dienstmerkmal "Sofortüberweisung" bzw. "Echtzeit-Überweisung" zu einer österreichischen Bank aktuell anbietet. In wie fern ein in den Medien genannter sofortiger Betrag von 100.000 Euro unter Berücksichtigung des § 158 StGB (Begünstigung eines Gläubigers) aktuell weiterhelfen sollte, erschließt sich mir leider nicht", führt der kitzVenture Geschäftsführer weiter aus. "Die Leidtragenden an entsprechenden wirtschaftlichen Handlungen der letzten Wochen, Monate und Jahre der jetzigen und vorausgegangenen Vereinsführung ist die bewundernswerte Fan-Basis, die trotz Zwangsabstieg und Finanzdebakel beim letzten Heimspiel die Reste Ihrer Profi-Mannschaft anfeuerte und feierte."
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Neuanfang
"Einen durch die Fans getriebenen Neuanfang - ohne die jetzige Vereinsführung -, stehen wir gern für Gespräche auch in Zukunft offen gegenüber. Die Fans eines Fußballvereins dürfen niemals zu Marionetten des Vereins werden - eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe und unter Einbeziehung der Faninteressen muss immer gegeben sein. Meinem Eindruck nach ist dies beim FC Wacker Innsbruck schon lange nicht mehr der Fall", erklärt Patrick Landrock abschließend.
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