Forschung Verhaltensökonomie: Viele Studienergebnisse sind wiederholbar

Das Innsbrucker Team (v.l.): Michael Kirchler, Felix Holzmeister, Michael Razen und Jürgen Huber | Foto: Uni Innsbruck
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Forschungsergebnisse können meist nicht wiederholt werden

In den letzten Jahren wurde festgestellt, dass viele Forschungsergebnisse nicht wiederholt werden können. Allerdings gelten Studien nur als sicher, wenn die Ergebnisse wiederholt werden können. Dieses Problem besteht in experimentellen Studien aus der Krebsforschung oder in der Psychologie.
Dies führte zur Frage nach neuen Qualitätskriterien. Ein internationales Team von Forschern des California Institute of Technology, der Stockholm School of Economics, der National University of Singapore und der Universität Innsbruck hat nun die Qualität der Studien in der experimentellen Wirtschaftsforschung untersucht.

Großteil der Studienergebnisse ist wiederholbar

Um die Qualität zu überprüfen wurden die Versuche von 18 Forschungsarbeiten im Labor genau wiederholt. Bei 11 Studien war das Ergebnis nahezu gleich. Bei 3 Studien wich das Ergebnis nur minimal von den Originalstudien ab. „Je nach angelegtem Kriterium können wir sagen, dass die ursprünglichen Ergebnisse der untersuchten Laborstudien zu 61 bis 78 Prozent reproduzierbar sind. Verglichen mit jüngeren Studien aus anderen Disziplinen ist dieses Ergebnis erstaunlich hoch.“, sagt Michael Kirchler vom Institut für Banken und Finanzen.

Kriterien für die gute Qualität der Studienergebnisse in der Wirtschaftsforschung

Zwei Kriterien sind Voraussetzung für die hohe Wiederholbarkeit der experimentellen Wirtschaftsstudien. Die TeilnehmerInnen der Studien bekommen eine finanzielle Vergütung. Dadurch sind sie bei der Mitarbeit verantwortungsvoll und motiviert. Gleichzeitig wird in der experimentellen Wirtschaftsforschung neben den Ergebnissen, auch die Instruktionen, die Software, die Datenverarbeitung und teilweise die Originaldaten, die für das Experiment notwendig sind, veröffentlicht. "Das schafft hohe Transparenz und erleichtert die Reproduktion der Ergebnisse.“, so Kircher.

Experimentelle Wirtschaftsforschung an der Universität Innsbruck

Bei dieser Studie waren Innsbrucker Wirtschaftsforscher federführend beteiligt. An der Universität Innsbruck gibt es bereits zahlreiche Arbeitsgruppen in der experimentellen Wirtschaftsforschung. Mit dem Innsbruck EconLab wurde eine Forschungsinfrastruktur aufgebaut, über die zwischen 3.000 und 4.000 Studienteilnehmer laufend für Experimente zur Verfügung stehen.

Was ist Verhaltensökonomie?

Verhaltensökonomie gehört zu den Wirtschaftswissenschaften. Dieses Teilgebiet untersucht das menschliche Verhalten in wirtschaftlichen Situationen.

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