Swarovski
Entscheidung über die Zukunft des Standortes Wattens
TIROL. AK Präsident Erwin Zangerl fordert seit einiger Zeit die Offenlegung der konkreten Pläne der Swarovski-Führung. Er weist zudem auf den geplanten Kahlschlag hin, der in seiner Dimension heruntergespielt wurde, natürlich im Sinne der Konzernführung. Zangerl betont, dass Aussagen gegenüber Fachmedien belegen, dass der neue Vorstandsvorsitzende einen klaren Plan hat, wie es in Wattens weitergehen soll – nämlich mit noch weniger Belegschaft, als angenommen.
Scheibchenweise zerlegen und ins Ausland transportieren
Tirols AK Präsident Erwin Zangerl hat schon vor Wochen darauf hingewiesen, dass der Standort in Wattens weit mehr in Mitleidenschaft gezogen wird, als es die Konzernführung zugibt. „Man kann jetzt leicht eine mögliche Abwanderung zurückweisen und über Gerüchte sprechen, vor sechs Wochen hat der derzeitige Konzernchef aber in Wirklichkeit seine Vorhaben klar dargelegt.
Der Konzernchef Robert Buchbauer erklärte gegenüber dem Wirtschaftsmagazin Trend in der Ausgabe vom 31.7.2020 seine Pläne. Darin heißt es „Der neue Swarovski-Boss baut nicht nur Jobs in Tirol ab, sondern verlegt auch die Konzernzentrale in die Schweiz“, „bleiben soll in Tirol auf absehbare Zeit die Glaserzeugung [...]“ oder „der Schwerpunkt solle aber auf Forschung und Entwicklung liegen, nicht mehr auf der Herstellung und Bearbeitung von Glaskristallen“.
„Entweder waren diese Aussagen damals unwahr, oder seine aktuellen Aussagen, dass der Standort gesichert ist, sind es“, kritisiert Zangerl.
Zangerl fordert Erklärung
„Scheinbar hat Buchbauer ja einen klaren Plan, für den wird es in Wattens aber keine 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter brauchen. Damit treibt der Konzernchef die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ebenso vor sich her, wie das Land Tirol oder Teile der Familie, die sich gegen einen Kahlschlag stellen“, so der AK-Präsident.
Er fordert deshalb eine Erklärung: „Wir können nicht akzeptieren, dass hier auf dem Rücken der Beschäftigten eine scheibchenweise Demontage des Unternehmens erfolgt und man sich dann noch mit Sozialplänen brüstet. Ebenso wenig kann das Unternehmen einen von der Schweiz aus angezettelten Krieg gebrauchen, den es vermutlich gar nicht bewältigen kann. Ich sage noch einmal – hier geht es um das Schicksal tausender Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und ihrer Familien, deshalb braucht es eine gemeinsame Lösung und keinen Alleingang der Führung“, so Zangerl.
Denn würde das Unternehmen erst in eine AG umgewandelt und der Konzernchef bestätigt, wäre dem Ausverkauf des Standortes Wattens Tür und Tor geöffnet. „Und das gilt es gemeinsam zu verhindern“, so der AK Chef abschließend.
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