Pinkfarbener Botendienst
Flink ist im Konkurs, auch Innsbruck betroffen

Der Fahrradbote auf der Autobahn bei Innsbruck sorgte im April für Aufsehen, jetzt meldet der Botendienst Insolvenz an. | Foto: Screenshot/FB
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  • Der Fahrradbote auf der Autobahn bei Innsbruck sorgte im April für Aufsehen, jetzt meldet der Botendienst Insolvenz an.
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Die Flink Austria GmbH kann ihren laufenden Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen. Vom zuständigen Handelsgericht Wien wurde ein Konkursverfahren eröffnet. Betroffen ist auch die Flink Delivery Fahrradboten GmbH.

INNSBRUCK. Am Bozner Platz 3 hat Flink mit seinem Fahrradbotendienst seinen Standort. Das Unternehmen wurde im September 2021 gegründet und ist seit Oktober 2021 operativ tätig. Die Geschäftsidee sollte mit finanzieller Unterstützung der deutschen Muttergesellschaft in Österreich aufgebaut werden. Bei der Insolvenzschuldnerin handelt es sich um die 100%ige Tochtergesellschaft der deutschen Flink SE (Sitz in Berlin). Der bekannte Konzern betreibt einen Onlinehandel mit Waren aller Art, welche per (pinkfarbenen)Express Fahrradkurier an Kunden zugestellt werden. Bestellungen erfolgten mobil, über die App „Flink“ oder über den Onlineshop „goflink.com“.

22,4 Mio. Euro Schulden

Nach eigenen Angaben der Antragstellerin war es in Österreich (Standorte in Wien, Graz und Innsbruck) nicht möglich, das Geschäftsmodel gewinnbringend umzusetzen.Die deutsche Muttergesellschaft hat in Deutschland eine Restrukturierung eingeleitet und stellt daher keine weiteren finanziellen Mittel zur Verfügung. Es wird von Verbindlichkeiten in Höhe von rund EUR 22,4 Mio. ausgegangen. Laut AKV Europa sind von dieser Insolvenz 117 Gläubiger betroffen. Im Unternehmen sind 163 Mitarbeiter beschäftigt. An Aktivwerten sollen im Unternehmen neben dem 100%igen Geschäftsanteil an der Flink Delivery Fahrradboten GmbH offene Forderungen in wesentlicher Höhe, die Betriebs- und Geschäftsausstattungen der Standorte sowie umfassende Lagerbestände vorliegen.

Neben den Standorten in Wien und Graz ist auch Innsbruck von der Insolvenz betroffen. | Foto: Flink
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Fahrradboten

Es wird nunmehr im Rahmen des Insolvenzverfahrens das vorhandene Vermögen inventarisiert und geschätzt. Erst nach diesen Ermittlungen wird eine Stellungnahme zu den Befriedigungsaussichten der Gläubiger möglich sein. Die Insolvenzschuldnerin wiederum ist 100%ige Eigentümerin der Flink Delivery Fahrradboten GmbH. Die Zustellung der Waren erfolgte durch Leistungen dieser Tochtergesellschaft. Auch über dieses Unternehmen wurde das Insolvenzverfahren eröffnet (Im Unternehmen sind 252 Mitarbeiter und 70 freie Dienstnehmer beschäftigt. Es wird von Verbindlichkeiten in Höhe von rund EUR 4,9 Mio. ausgegangen. Es sollen 9 Gläubiger betroffen sein.​​​​​​​) Ob in weiterer Folge die Weiterführung des Unternehmens und die Entschuldung durch einen Sanierungsplan beantragt wird, wird sich im Zuge des Verfahrens zeigen. Bisherige Verkaufsversuche konnten nicht erfolgreich abgeschlossen werden.

Fahrrad auf der Autobahn

Bekannt wurde der Botendienst in Tirol durch die Nutzung der Autobahn bei Innsbruck im April 2022. Der Fahrradkurier steuert sein E-Bike über die Autobahn in Richtung Bozen, Bregenz, Brenner. Und wird dabei gefilmt. Das Video gelangte ins Internet, auf diversen sozialen Netzwerken haben es, Stand gestern, bereits Zehntausende Menschen angesehen. Auch die Exekutive wurde informiert. „Den Beamten erklärte der Mann, ihn habe das Navi dorthin gelotst. Als ihm auffiel, wo er eigentlich umgeht und dass er da nichts zu suchen hat, war es laut seinen Angaben schon zu spät zum Umdrehen.“ Vor Ort wurde eine Strafe ausgesprochen.

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