Gewerbegebiet
"Runder Tisch" für baldige Widmung, kommt Leiner wieder nach Innsbruck?

- Das Modehaus Feucht hat konkrete Vorstellungen für die Nutzung des leerstehenden Leiner-Hauses.
- Foto: Herrmann
- hochgeladen von Georg Herrmann
INNSBRUCK. Vom Leuchtturmprojekt mit der Bezeichnung "grüner Diamant" in der Rossau zum leerstehende Gebäude, die Entwicklung des ehemaligen Einrichtungshauses der Kika-Leiner-Gruppe seit der Eröffnung im November 2012 ist bei weitem kein Erfolgsmodell für die wirtschaftliche und städteplanerische Positionierung der Stadt Innsbruck. Leiner kündigt kleine Geschäftsflächen in den Landeshauptstädten an.
Geschichte
Rund 10.000 m2 an Verkaufsfläche, Tiefgarage mit 2 Paardecks und 270 Parkplätzen, vier Ebenen für Verkauf, Verwaltung und Lager. Mit dieser Ausgangslage präsentiert sich das derzeit leerstehende Bauwerk. Rund 40.000 m3 Aushub vielen bei der Errichtung 2012 an, 1.690 Betonmischer-Fahrten wurden für die 14.300 m3 Fundamente und Decken sowie 2.600 m3 Wände und Säulen benötigt. Die Kika/Leiner-Gruppe ging nach Turbulenzen um die (Ex-)Konzernmutter Steinhoff 2018 an die SIGNA-Gruppe von René Benko. Der Sanierungskurs führte zur Schließung der Leiner-Filiale in Innsbruck, aktuell wird ein Teilbereich der Geschäftsfläche von einem Handelsunternehmen genutzt. Ansonsten steht das große Haus seit 31. Dezember 2018 leer.
Nutzung
Das familiengeführte Unternehmen "Mode von Feucht" hat für das Haus ein ausführliches Projekt erstellt. Das Haller Unternehmen betreibt 20 Filialen und 7 Franchise-Stores. 205 Mitarbeiter sind für das 1977 gegründete Modeunternehmen tätig. Für den neuen Standort in der Rossau hat das Modehaus das Konzept "Green building" entwickelt. Natürliche Materialen, Zero-Energy-Konzept und umweltschonende Verkehrsanbindung sind einige der Schwerpunkte. Die Bedürfnisse der Kunden soll mit flexiblen Angeboten entsprochen werden. Popup-Stores können beispielsweise mit wenig Aufwand schnell eingerichtet werden. Die Bandbreite reicht von Mode bis zur Floristik und von Foodkonzepte bis zum Book-Store. Neben dem Department-Store will das Unternehmen den Standort auch als Verwaltungssitz und Logistikzentrum nutzen. Im Handelsbereich würden rund 100 Arbeitsplätze, in der Verwaltung und Logistik ca. 30 Arbeitsplätze entstehen. Eine Umsetzung des Projektes wäre innerhalb eines Jahres möglich.
Widmung
Währen die ´Pläne des Modehauses Feucht auf dem Tisch liegen, fehlt immer noch die politische Entscheidung. Für das Möbelhaus Leiner wurde das Areal als Sonderfläche Einkaufszentrum mit Einschränkung auf die Betriebsform B gewidmet. Das bedeutet, dass dort hauptsächlich Waren verkauft werden dürfen, die mit einem Kraftfahrzeug abtransportiert werden – wie etwa Baumaterial, Elektrowaren, Sportgeräte oder eben Möbel. Für die Zielsetzung des Modehauses Feucht ist diese Widmung jedoch wertlos. "Die eigentlich erfreuliche Ansiedelung eines heimischen Unternehmens mit über 100 MitarbeiterInnen im ehemaligen Leiner Gebäude droht zu einer unendlichen Geschichte zu werden. Der Ruf des noch intakten Wirtschaftsstandortes ist in Gefahr und damit auch die für die Stadt so wichtige Einnahmequelle aus der Kommunalsteuer. Bürokratische Bremsklötze müssen gelöst und im Zweifel für die Wirtschaft und 100 Arbeitsplätze entschieden werden", meint die Liste "Für Innsbruck" in einer aktuellen Aussendung. Wirtschaftsstadträtin Christine Oppitz-Plörer will die Angelegenheit aktiv lösen: ""Der Wirtschaftsstandort Innsbruck braucht erfolgreiche und dynamische Unternehmen und keine leeren Gebäude. Wir müssen daher bürokratische Bremsklötze lösen und endlich eine politische Entscheidung für die von vielen Seiten gewünschte Ansiedelung eines heimisches Unternehmens treffen. Ich werde mit allen Beteiligten aktiv das Gespräch suchen und dem Bürgermeister um eine poistive Beschlussfassung in dieser Angelegenheit bitten." Auch der Vorsitzen des Ausschusses für Stadtentwicklung, GR Lucas Krackl hofft einen raschen Fortschritt: ""Bei allen Bedenken muss das frühere Credo 'Im Zweifel für die Wirtschaft' weiterhin gelten. Ich stelle ein großes politisches Wohlwollen für die Ansiedelung fest und bin mir sicher, dass es bei entsprechendem Wollen auch rechtliche saubere Lösungen gibt. Wir laden daher alle Fraktionen ein, diese Ansiedelung endlich gemeinsam politisch zu entscheiden und zu ermöglichen."
Leiner meldet sich zurück
Aufhorchen läßt Zudem verrät Leiner CEO Reinhold Gütebier bei einer Pressekonferenz. Er informiert über Pläne eines neuen Leiner-Konzepts, das sich gerade in Vorbereitung befindet: "Wir werden neue, kleinere Standorte eröffnen mit einer Verkaufsfläche von etwa 1.000 Quadratmetern mit Fokus auf Küchen, insbesondere in den Landeshauptstädten. Mehr will ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht verraten, aber feststeht: Wir haben noch viel vor!"
Beitrag: Keine Lösung für Leiner-Haus finden Sie hier
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