Sponsorensuche wird zum Marathon

Olympia | Foto: Foto: Hassl

Mit Finanzierung steht und fällt Projekt „Olympische Jugendspiele“ – Stadt will sich nicht übervorteilen lassen

„Klare Worte“ hat Bgm. Hilde Zach am vergangenen Montag bei jener Besprechung gefunden, die zwischen LH Günther Platter, ÖOC-Präsident Karl Stoss und ihr stattgefunden hat. Die Stadt Innsbruck fordert eine gerechte Aufteilung der zu erwartenden Mehrkosten.

(gstr). In einem Punkt sind sich alle Verantwortlichen einig: ein Fiasko wie bei der Endabrechung der Euro 08 will niemand noch einmal erleben. Umso schwieriger gestalten sich jetzt die Verhandlungen rund um die Finanzierung der Olympischen Jugendspiele 2012 in Innsbruck. Bei der ursprünglichen Beschlussfassung für die Bewerbung wurde ein Kostenrahmen von 15 Millionen Euro angenommen. Dieses Geld hätte zu je drei Millionen von Stadt, Land und Bund und zu sechs Millionen von Sponsoren aufgebracht werden sollen. Dieser Kostenrahmen ist, realistisch gesehen, nicht mehr zu halten. Mit der Nennung genauer Zahlen halten sich die Verantwortlichen derzeit zurück, allerdings wird eine Kostensteigerung auf bis zu 23 Millionen kolportiert.

„Gerechte Aufteilung!°“
Für Bgm. Hilde Zach ist jedenfalls klar, dass diese Mehrkosten nicht zur Gänze auf die Stadt Innsbruck abgewälzt werden dürfen. „Wir müssen auch die anderen Partner zwingen, ihren Beitrag zu leisten . Ich bin überzeugt, dass die ersten Olympischen Jugendspiele Sinn machen würden, allerdings haben sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in den vergangenen Jahren geändert. Die Suche nach Sponsoren gestaltet sich bedeutend schwieriger als gedacht. Ich gehe zwar grundsätzlich positiv an die Veranstaltung heran, werde jedoch nicht blind in ein finanzielles Debakel laufen“, stellte Zach am vergangenen Montag bereits vor der Besprechung mit LH Günther Platter und ÖOC-Chef Karl Stoss klar. Eine Summe über die tatsächlichen Kosten der Großveranstaltung wollte und konnte Zach jedoch noch nicht nennen.

Delegation fährt nach Kanada
Trotz dieser Unstimmigkeiten laufen die Vorbereitungen für die Jugendspiele weiter auf Hochtouren. So wird als Vertreter der Stadt Innsbruck StR Christoph Kaufmann zu den Olympischen Spielen nach Vancouver reisen, um über den aktuellen Fortschritt der Vorbereitungen zu berichten und gegebenenfalls neue Sponsoren zu lukrieren. „Aus meiner Sicht gibt es einen klaren Beschluss für die Abhaltung der Spiele. Jetzt müssen wir abwarten bis ein Endbericht über die geänderte Kostensituation vorliegt, auf Basis dessen alles weitere entschieden werden kann. Ich hätte mir jedenfalls gewünscht, dass hier bei der Kostenschätzung realistischer vorgegangen worden wäre“, betont Kaufmann.

Für den politisch Zuständigen auf Landesebene, LHStv. Hannes Gschwentner, ist es hingegen die zögerliche Haltung der Stadt Innsbruck, die ihm Sorgen bereitet. „Auf der einen Seite kann ich die Vorsicht von Bgm. Zach angesichts der Nachwehen der EURO verstehen. Allerdings muss man auch realistisch sagen, dass der Wert dieser Spiele um ein Vielfaches höher wäre, selbst wenn die Veranstaltung statt 15, 18 oder gar 20 Millionen kosten würde“, betont Gschwentner. Zudem erläutert der Sportreferent des Landes, dass ein Gutteil der zu erwartenden Mehrkosten darauf zurückzuführen ist, dass derartige Spiele zum ersten Mal durchgeführt werden und es kaum Vergleichswerte gibt.

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