150 Jahre Brennerbahn

Das Bergsteigerdorf St. Jodok bietet neben seinen herrlichen Wanderwegen und Bergtouren ins Schmirntal und Valsertal den vielleicht schönsten Blick auf die 
Brennerbahn auf Nordtiroler Seite. | Foto: Karl Künstner
  • Das Bergsteigerdorf St. Jodok bietet neben seinen herrlichen Wanderwegen und Bergtouren ins Schmirntal und Valsertal den vielleicht schönsten Blick auf die
    Brennerbahn auf Nordtiroler Seite.
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Das Wipptal ist eine der ältesten und wichtigsten Nord-Süd-Verbindungen über die Alpen. Der Grund ist einfach, gilt der Brennerpass mit seinen 1.371 Metern Höhe doch als niedrigste Alpentransversale. Kaiserin Maria Theresia ließ 1777, also vor 240 Jahren, die erste winterfeste Straßenverbindung bauen. 90 Jahre später wurde die Brennerbahnlinie eröffnet. In ihrer 150-jährigen Geschichte hat sich die Brennerbahn schnell zu einer der wichtigsten Eisenbahntransitstrecken Europas entwickelt.
Von 1864 bis 1867 wurde die Bahnlinie von der k.k. priv. Süd­bahn­ge­sell­schaft nach den Plänen und unter der Leitung von Karl Etzel errichtet. 20.000 Arbeiter waren daran beteiligt. Die Trasse wurde zweispurig geplant. Die Fertigstellung des zweiten Gleises erfolgte 1908, die Elektrifizierung 1928/29.
Von Anfang an war man bemüht, die Kosten für den Bau so gering als möglich zu halten. Trotzdem finden sich an der Brennerbahn bahntechnische Neuheiten wie die sogenannten "Kehrtunnel" an den großen Talschleifen bei St. Jodok und Gossensass. Diese waren notwendig, um die großen Höhenunterschiede (zwischen Innsbruck und dem Brenner sind es 796 Meter) überwinden zu können, ohne die maximale Steigung von ­25 Promille zu überschreiten.
Die Fahrt mit den ersten Dampfzügen von Innsbruck nach Bozen dauerte fünf Stunden. Auf Südtiroler Seite erzählt man sich heute noch gerne die Geschichte von Bahngästen, die am Bahnhof Schellenberg ausstiegen, nach Gossensass wanderten und bevor der Zug die große Talschleife durchfahren hatte und sie wieder einsteigen mussten, dort noch einen Kaffee trinken konnten. Die beschauliche Zugfahrt verschaffte den Reisenden trotzdem eine große Zeitersparnis. Zum Vergleich: Auf der Straße benötigte der Postwagen damals für die Fahrt von Innsbruck nach Bozen rund 15 Stunden.

Radweg auf der alten Bahntrasse

Bereits Jahrzehnte vor dem Bau der Brennerbahn wurden diverse Projektplanungen diskutiert, unter anderem eine Variante mit einem über fünf Kilometer langen Brenner-Scheiteltunnel. Auch der Tiroler Alois Negrelli, der spätere Planer und Erbauer des Suezkanals, hatte Pläne für die Brennerbahn erstellt, die aber nie verwirklicht wurden.
Heute lässt sich die alte Bahntrasse vom Brenner bis Bozen auch mit dem Fahrrad erkunden. Auf knapp hundert Kilometer führt der Eisacktal-Radweg teilweise durch alte Tunnel und vorbei an ehemaligen Bahnhöfen.

Mehr Berichte und Tipps zur Freizeitgestaltung rund um Innsbruck und in ganz Tirol finden Sie im Freizeit Innsbruck Stadt & Land

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