Hunderte Plakate in den Fenstern: "Wir bleiben"

Widerstand gegen Bebauungspläne der IIG im Eichhof in Pradl.
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INNSBRUCK. "Wir bleiben": Hunderte Transparente wurden im Eichhofblock in die Fenster gehängt. Wer durch die Bogeneinfahrt hineingetreten ist, musste feststellen: Die Aktion ist auf eine beeindruckende Art und Weise gelungen, denn es zeigt den aktuellen Widerstand gegenüber dem städtischen "Aufstockungs"-Projekt.

"Zusammenhalt ist wichtig"

Im Innenhof versammelten sich am Mittwochvormittag zirka 60 Bewohner: Besonders PensionistInnen zeigten sich bestürzt über die Art und Weise, wie man mit langjährigen MieterInnen umgeht. Auch Transparente wurden in die Höhe gehalten und es wurde mehrmals betont, dass die Interessensgemeinschaft Erhaltung Eichhof nur durch gemeinsames Auftreten und Zusammenhalt erfolgreich sein kann.

Zahlreiche Befürchtungen trotz "Lotto 6-er"-Mietvertrag

Anlass der Versammlung war ein fühmorgendliches Treffen mit der Bürgermeisterin. Sie versicherte den BewohnerInnen, dass niemand gegen seinen Willen abgesiedelt werde. Trotzdem befürchten die Eichhof-Bewohner – die sich mit ihrem Lebensraum emotional extrem verbunden fühlen – dass durch Einzelgespräche die MieterInnen sukzessive zur Absiedlung von der Innsbrucker Immobiliengesellschaft (IIG) überredet werden. Und plötzlich bleibt man alleine im Haus.

2/3 der Eichhof-Bewohner wollen bleiben

Im Eichhof gibt es 244 abzureißende Wohnungen, aus 38 wurden die MieterInnen schon abgesiedelt. Von den verbliebenen 206 Wohnungen – das betrifft zirka 550 Menschen – wollen 136 HauptmieterInnen in ihren Wohnungen bleiben.
Während der Aktion am Mittwochvormittag ist schon der erste Bagger ausgerückt, der an der Ecke Kranwitterstraße/Langstraße Bodenbohrungen durchführt. Die Menschen fühlen sich von der Politik vor den Kopf gestoßen: "Zu Beginn wurden wir belogen", so Markus Trafoier (IG Erhaltung Eichhof) bei der Demonstration, "uns wurden Sanierungsmaßnahmen und Verschönerungen versprochen und plötzlich kommt Abriss und Neubau daher". Man wolle sich das nicht gefallen lassen und werde weiterhin gegen diese Pläne kämpfen. Schließlich haben die meisten MieterInnen einen unbefristeten Mietvertrag in der Tasche und wenn nicht alle absiedeln, kann es Jahrzehnte dauern bis die Siedlung leer wird.

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