ÖGB-Kritik an der Zusammelegung der Krankenassen

Ein funktionierendes Gesundheitssystem wird bewusst geopfert, um die Sozialpartner zu schwächen – das ist sicher nicht im Sinne der Versicherten!“, übt Tirols ÖGB-Vorsitzender Philip Wohlgemuth Kritik an den Plänen der Bundesregierung zur Zusammenlegung der Gebietskrankenkassen. | Foto: acz
  • Ein funktionierendes Gesundheitssystem wird bewusst geopfert, um die Sozialpartner zu schwächen – das ist sicher nicht im Sinne der Versicherten!“, übt Tirols ÖGB-Vorsitzender Philip Wohlgemuth Kritik an den Plänen der Bundesregierung zur Zusammenlegung der Gebietskrankenkassen.
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TIROL. Heute Freitag will die Bundesregierung über die Zusammenlegung der Krankenkassen informieren. Jedoch gibt es eine breite Basis, die sich gegen diese Zusammenlegung wehren. Diese sei nicht im Sinne der Versicherten, so beispielsweise der ÖGB Tirol.

Selbstverwaltung der TGKK ist kostengünstig

Ein Argument für die Zusammenlegung der Krankenkassen ist, dass dies kostengünstiger sei. Jedoch beträgt die Selbstverwaltung der TGKK (Tiroler Gebietskrankenkasse) lediglich 0,017 Prozent des Gesamtbudges, so Philip Wohlgemuth. Durch die Zusammenlegung der Krankenkassen werde ein funktionierendes Gesundheitssystem geopfert, um die Sozialpartner zu schwächen. Dies sei nicht im Sinne der Versicherten. Weiters würde die TGKK effizient arbeiten.

Vorsitz soll bei den Arbeitnehmervertretern bleiben

Die Tiroler Gebietskrankenkasse wird zum Großteil von Arbeitnehmer-Beiträgen finanziert. Aus diesem Grund sollten die Versicherten selbst entscheiden können, was mit ihren Beiträgen passiert, so Philip Wohlgemuth. Durch die Zusammenlegung der Kassen verlieren die ArbeitnehmerInnen die Entscheidungshoheit. Diese würde in den Bereich der Arbeitgeber wechseln. In den vergangenen Jahren wurde viel unternommen, die TGKK zum Wohl der Versicherten zu verbessern und gleichzeitig wurden zwei Drittel der Sozialversicherungs-Leistungen vereinheitlicht, so der TIroler ÖGB Vorsitzende.

Regionale Selbstverwaltung als Vorteil

Die regionale Selbstverwaltung ist für Wohlgemuth aus verschiedenen Gründen von Vorteil. Bei einer regionalen Selbstverwaltung arbeiten Vertragspartner, Versicherten und Dienstgeber inklusive Mitwirkung an der Beitragseinhebung, dem Meldewesen und der Beitragsprüfung zusammen. Weiters bleibt die Auswahl der Vertragsärzte auf regionaler Ebene. „In der TGKK wird hervorragend gearbeitet, auch die Beitragsprüfer leisten tagtäglich ausgezeichnete Arbeit. Warum man hier ein funktionierendes System zerstören will, ist mir ein Rätsel!“, so Philip Wohlgemuth.

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