ANALYSE: "Nach Rücktritt der Klubchefin steht Stadt-VP vor dem Kollaps"

GR Barbara Traweger-Ravanelli gibt den Sessel der Klubchefin ab. Aus Frustration über die Zustände in der Stadtpartei, sagen Insider.
  • GR Barbara Traweger-Ravanelli gibt den Sessel der Klubchefin ab. Aus Frustration über die Zustände in der Stadtpartei, sagen Insider.
  • hochgeladen von Stephan Gstraunthaler

Wohl aus Loyalität hält sich Barbara Traweger-Ravanelli auch nach ihrem Rücktritt pflichtbewusst an das vereinbarte Wording. "Die politische Arbeit als Klubobfrau hat mir große Freude bereitet, diese ist jedoch auch sehr zeitintensiv. Da sich meinem Unternehmen neue Möglichkeiten und Herausforderungen eröffnet haben und ich mich in nächster Zeit diesen verstärkt widmen werde, habe ich mich entschlossen, die Funktion der Klubobfrau zurückzulegen", heißt es in der Aussendung der scheidenden Klubchefin. Dass ihr Rückzug eine lautstarke Anklage gegenüber Stadtparteichef Franz Gruber und seiner Führungsriege ist, weiß jedoch jeder in der Partei.

Lauter Einzelkämpfer

Hinter den Kulissen brodelt der Unmut unter den Innsbrucker Schwarzen. Dass sich mit Traweger-Ravanelli nun die letzte Frau aus einer Führungsposition in der Stadtpartei zurückgezogen hat, gilt als symptomatisch. Schon zu lange sei die Stadtpartei nur ein Verein von Einzelkämpfern. Gemeinsame Ziele oder Visionen fehlen gänzlich. Zwar bleibt Traweger weiterhin Gemeinderätin, ist aber neben Daria Sprenger die einzige verbliebene Frau im Klub – wobei Sprenger bereits vor ihrer Karenzzeit aufs Abstellgleis manövriert wurde.

Hitzl übernimmt Klub

Zwischenzeitlich versucht die Stadtpartei, "Normalität" zu demonstrieren. GR Franz Hitzl übernimmt die Agenden des Klubchefs, sein Stellvertreter wird GR Christoph Appler. Mit 14. Oktober soll die Rochade wirksam werden. Doch die Stimmen an der schwarzen Basis, die sich ein Machtwort der Landespartei – am besten von Landesparteichef Günther Platter persönlich – wünschen, werden immer lauter. Denn spätestens mit Jahreswechsel beginnt der Vorwahlkampf in Innsbruck. Und dafür ist die Stadtpartei derzeit weniger gerüstet denn je.

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