ÖGB Tirol: Frauen werden zurück an den Herd getrieben
Frauenministerin Juliane Bohner-Strauß will die Finanzierung der Kinderbetreuung um 30 Millionen Euro in Tirol kürzen - dies treibe Frauen zurück an den Herd, so der ÖGB Tirol.
TIROL. Die Türkis-Schwarze Bundesregierung kündigte die Kürzung der Finanzierung der Kinderbetreuung an. In Tirol sind das rund 30 Millionen Euro. Gerade bei einem 12-Stunden-Tag hat dies Auswirkungen auf die Beschäftigung von Frauen.
Mission an den Herd
Frauenminister Juliane Bogner-Strauß plant die Kürzung der Mittel für die Kinderbetreuung in Tirol um 30 Millionen Euro. Tirol ist aber schon jetzt Schlusslicht bei der Kinderbetreuung. „Das ist eine einzige Katastrophe für die Familien! Zuerst verlangt man von den Menschen, dass sie 12 Stunden am Tag arbeiten, dann streicht man die Möglichkeiten zur Kinderbetreuung!“, so Tirols ÖGB-Vorsitzender Philip Wohlgemuth. Frauen seien die VerliererInnen dieser Maßnahme. Denn sie würden aufgrund des geringeren Einkommens eher bei den Kindern zu Hause bleiben. „Die Regierung setzt ihre Mission ‚Zurück an den Herd‘ fort“, so Philip Wohlgemuth.
Ausbau der Kinderbetreuung in Tirol notwendig
In Tirol schließt mehr als die Hälfte der Kinderbetreuungseinrichtungen nach weniger als acht Stunden. Tirol bildet hier zusammen mit Vorarlberg und Oberösterreich das Schlusslicht. Ein Ausbau der Kinderbetreuung wäre in Tirol dringend notwendig. Die Kürzung der Mittel in diesem Bereich sei ein Spiegelbild der aktuellen Frauenpolitik der türkis-blauen Regierung. Weiters zeige es deutlich, dass ein konservatives Familienbild forciert werden solle, so Philip Wohlgemuth. Zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf sei jedoch der Ausbau der Kinderbetreuungseinrichtungen notwendig.
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