Verkehrsclub Österreich warnt
Bei Schneefahrbahn unbedingt Tempo reduzieren

"Bei Schneefahrbahn das Tempo um die Hälfte reduzieren, großen Sicherheitsabstand einhalten und volle Konzentration auf den Straßenverkehr", erinnert Verkehrsclub Österreich-Sprecher Christian Gratzer. | Foto: stock.adobe.com/Symbolfoto
  • "Bei Schneefahrbahn das Tempo um die Hälfte reduzieren, großen Sicherheitsabstand einhalten und volle Konzentration auf den Straßenverkehr", erinnert Verkehrsclub Österreich-Sprecher Christian Gratzer.
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Dieses Wochenende wurde von mehreren schweren Verkehrsunfällen auf Schneefahrbahnen überschattet. Allein in Niederösterreich verloren vier junge Menschen dadurch ihr Leben. Der Verkehrsclub Österreich warnt Autofahrer deshalb und gibt Tipps zum richtigen Fahrverhalten bei winterlichen Verhältnissen.

ÖSTERREICH/KÄRNTEN. Die Mobilitätsorganisation Verkehrsclub Österreich - Mobilität mit Zukunft weist daraufhin, dass sich bei Schnee- und Eisfahrbahn der Bremsweg vervielfacht. Deshalb auf Schneefahrbahn unbedingt deutlich langsamer und sehr aufmerksam fahren sowie größeren Abstand halten, rät der Verkehrsclub. Und wer die Möglichkeit hat, am besten öffentliche Verkehrsmittel nutzen.

Schwere Verkehrsunfälle

Am Wochenende gab es etliche schwere Verkehrsunfälle auf Schneefahrbahnen, leider auch mit Todesopfer. Auf der A1 Westautobahn kamen drei junge Menschen bei einem Verkehrsunfall ums Leben, im Bezirk Zwettl starb ein 19-Jähriger bei einem Unfall auf der Schneefahrbahn. Für die kommenden Tage wird in Österreich weiterer Schneefall vorhergesagt.

Tempo reduzieren

"Der Bremsweg erhöht sich massiv bei Schnee und Eis. Als Faustregel gilt: Bei Schneefahrbahn das Tempo um die Hälfte reduzieren, großen Sicherheitsabstand einhalten und volle Konzentration auf den Straßenverkehr, also auch Hände weg vom Handy während des Fahrens", erinnert Verkehrsclub Österreich-Sprecher Christian Gratzer.

Beispiele zeigen Wichtigkeit auf

Wie wichtig es ist, langsamer und aufmerksamer zu fahren, verdeutlicht der Verkehrsclub anhand folgender Beispiele: Bei Tempo 50 verlängert sich der Anhalteweg (Reaktionsweg plus Bremsweg) bei winterlichen Fahrverhältnissen fast um das Dreifache von rund 21 Meter bei trockener Fahrbahn auf rund 58 Meter bei Schneefahrbahn. Bei Tempo 80 nimmt der Anhalteweg von knapp mehr als 40 Meter auf fast 140 Meter zu. Bei Tempo 130 steht ein Auto auf trockener Fahrbahn nach rund 100 Metern, bei Schneefahrbahn erst nach rund 350 Metern.

Öffentliche Verkehrsmittel nutzen

Der Verkehrsclub Österreich empfiehlt, Autofahrten möglichst zu vermeiden und wenn möglich auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen. Das Unfallrisiko mit dem Auto ist um ein Vielfaches höher als im Öffentlichen Verkehr. Für alle, die bei winterlichen Verhältnissen mit dem Rad fahren, hat der Verkehrsclub Tipps zusammengestellt: Bei Schneefahrbahn Sattel etwas tiefer stellen und Reifendruck verringern. Langsamer fahren, frühzeitig und maßvoll bremsen, nicht abrupt bremsen. Gerade in der dunklen Jahreszeit ist eine gute, funktionierende Beleuchtung enorm wichtig, betont der Verkehrsclub. Ist der Radweg nicht vom Schnee geräumt, ist die Radwegbenützungspflicht aufgehoben und es darf auf der Fahrbahn gefahren werden. Gerade bei schwierigen Fahrbedingungen gilt umso mehr: Aufeinander Rücksicht nehmen, vorausschauend und aufmerksam fahren.

Anhalteweg verlängert sich bei winterlichen Fahrverhältnissen massiv (Anhalteweg = Reaktionszeit plus Bremsweg)

30 km /h
Anhalteweg bei trockener Fahrbahn: 10 Meter Anhalteweg bei winterlichen Fahrverhältnissen: 23 Meter Geschwindigkeit nach 10 Meter:
26 km /h

50 km/h
Trockene Fahrbahn: 21 Meter
Winterliche Fahrverhältnisse: 58 Meter
Geschwindigkeit nach 21 Meter: 44 km /h

80 km/h
Trockene Fahrbahn: 43 Meter
Winterliche Fahrverhältnisse:: 139 Meter Geschwindigkeit nach 43 Meter: 70 km /h

100 km/h
Trockene Fahrbahn: 62 Meter
Winterliche Fahrverhältnisse:: 212 Meter Geschwindigkeit nach 62 Meter: 88 km /h

130 km/h
Trockene Fahrbahn: 98 Meter
Winterliche Fahrverhältnisse: 351 Meter Geschwindigkeit nach 98 Meter: 115 km /h

VCÖ-Tipps zum sicheren Radfahren im Winter

1. Auf gute, funktionierende Beleuchtung achten. Zu empfehlen ist ein Nabendynamo sowie ein Standlicht als Rücklicht
2. Funktionieren der Bremsen regelmäßig kontrollieren
3. Kontrollieren, ob alle vorgeschriebenen Reflektoren am Fahrrad montiert sind.
4. Kette öfters ölen
5. Reifendruck etwas verringern
6. Sattel etwas niedriger stellen
7. Langsamer und aufmerksamer fahren
8. Nicht abrupt bremsen
9. In Kurven bei Schneefahrbahn und bei Glätte besonders vorsichtig sein
10.       Bei höheren Minusgraden kann Radschloss einfrieren, Enteiser mitnehmen.

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