Eltern-Geld: Viele dafür

Theo Hippel und Gudrun Kattnig
2Bilder

Kärntner Elternvertreter nutzten den Wahlkampf, um für eines ihrer Anliegen Bewusstsein zu schaffen: die Gleichberechtigung von Kinderbetreuung in der Familie und in öffentlichen Einrichtungen. "Wir wollen Wahlfreiheit für die Eltern", fordert Gudrun Kattnig vom katholischen Familienverband erneut.
Die Idee: Das Geld, das die Betreuung in einer Einrichtung kostet, soll an die Eltern gehen, wenn das Kind in der Familie betreut wird. Das sind immerhin 57 Prozent der Kinder in Kärnten. Rund 850 Euro pro Monat – inklusive anderer Transferleistungen – sollen das sein.

Mehrheit sagt ja
In einer schriftlichen Umfrage – die WOCHE berichtete – sollten nun Ortsparteichefs zu der Idee Stellung nehmen. Das Ergebnis: "87 Prozent jener, die antworteten, sprechen sich für das Modell aus", freut sich Theo Hippel vom Familiennetzwerk. 13 Prozent sind dagegen (siehe Infobox rechts).
"Viele sagen, dass die Familie der beste Ort für die Kinder ist", freut sich Kattnig über beigefügte Begründungen. Und: Vertreter aller Fraktionen können dem Modell etwas abgewinnen. "Wir sind nun gespannt, ob sich nach der Wahl in jenen Gemeinden etwas tut."
Auffallend für die Elternvertreter: "Die Nein-Antworten stammen fast ausschließlich aus der SPÖ und von den Grünen", so Hippel. Die FPÖ-Vertreter haben sich einstimmig für das Betreuungsgeld für zuhause ausgesprochen. Also: auch eine ideologische Frage.
"Am meisten Antworten haben wir von ÖVP-Politikern erhalten", berichtet Kattnig. Fast alle mit: "Ja." Die Grünen sprechen sich knapp mehrheitlich für die Eltern-Prämie aus.
"Die Gegner befürchten, dass Frauen manipuliert würden, zuhause zu bleiben", zitiert Kattnig von den Antworten. Hippel ergänzt: "Wir wollen finanzielle Gleichstellung der Betreuungsarten und damit echte Wahlfreiheit."

Zur Sache - Die Ergebnisse im Detail

Vertreter des katholischen Familienverbands und des Familiennetzwerks sendeten die Umfrage an alle Ortsparteichefs in Kärnten.

Die Ortsparteichefs
sprechen sich für oder gegen das Modell aus, das Eltern zusätzliches Geld zukommen lässt, wenn sie ihre Kinder zuhause betreuen. Laut Untersuchung des Landes nehmen 57 Prozent der Kinder in Kärnten keine Betreuung außerhalb des Elternhauses in Anspruch.

Der Rücklauf an beantworteten Umfragen – die Antworten kamen aus allen politischen Lagern – beträgt rund 17 Prozent.

87 Prozent sprechen sich für die Gleichbehandlung der Betreuung zuhause und in einer Institution aus – und damit für das zusätzliche Betreuungsgeld. 13 Prozent sind dagegen.

Die Befürworter kommen aus allen politischen Lagern. Nein zum Modell sagten vor allem Vertreter von SPÖ und Grüne.

Die Antworten:
Vertreter der SPÖ sprachen sich zu zwei Drittel für das Elterngeld aus.
Die FPÖ-Vertreter waren einstimmig für das Geld für betreuende Eltern.
Von der ÖVP sprachen sich fast alle dafür aus.
Von den Grünen waren knapp mehr als die Hälfte der Antworten für das Modell.

Theo Hippel und Gudrun Kattnig
Kärntner Elternvertreter wollen die finanzielle Gleichstellung der Betreuung in Einrichtungen und zuhause | Foto: stockphoto

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.