Corona-Krise
Gailtal: Maskenpflicht in drei Gemeinden

- Nach der Corona-Koordinationssitzung: Martin Gruber, Peter Kaiser und Ilse Oberleitner
- Foto: LPD Kärnten/Peter Just
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Zusätzliche Maßnahmen im Bezirk Hermagor aufgrund von oranger Ampelfarbe betreffen Veranstaltungen und eine Verstärkung der Mund-Nasen-Schutz-Pflicht in drei Gemeinden an öffentlichen Orten. Gelten soll die Verordnung ab Montag. Sicherheitsmaßnahmen gibt es auch für die Landesfeierlichkeiten nächste Woche.
KÄRNTEN. Die orange Farbe der Corona-Ampel war heute großes Thema im Koordinationsgremium in Kärnten. Landeshauptmann Peter Kaiser und Landesrat Martin Gruber betonten: "Wir sehen das Orange als Warnung, als Wachrütteln, und nicht als Bestrafung. Und wir werden alles tun, damit die Farbe rasch wieder grün wird."
Maßnahmen im Bezirk Hermagor
Man habe sich nun für den Bezirk Hermagor auf zusätzliche Maßnahmen geeinigt:
- Veranstaltungen mit zugewiesenen Sitzplätzen: Kärnten geht von dem, was bundesweit erlaubt ist, auf ein Drittel hinunter. Das bedeutet: in Räumen statt 1.500 Personen 500 und im Freien statt 3.000 Personen 1.000.
- An öffentlichen Stellen – auf Plätzen und in exponierten Bereichen – wird Mund-Nasen-Schutz verordnet. Die Bezirkshauptmannschaft (BH) Hermagor wird dazu noch Konkretes (Verordnung) veröffentlichen, abgesprochen mit dem Gesundheitsministerium. Ab Montag soll die Verordnung gelten. Betroffen sind drei Gemeinden: Kirchbach, Kötschach-Mauthen und Dellach.
- Mit dem Kärntner Fußballverband wurde vereinbart, dass bei Orange alle Fußballspiele ausgesetzt werden.
Im Schulbereich ist die Ampel auf Gelb, der Unterricht läuft also normal, man agiert nur im Einzelfall. Derzeit sind an zwei Schulen im Bezirk Klassen geschlossen, da es eine Infektion einer Lehrkraft an der Volksschule Gundersheim gibt. Eine Schülerin der HLW Hermagor ist ebenfalls infiziert.
Gruber und Kaiser bitten die Bevölkerung, sich an die Maßnahmen zu halten.
Cluster wurde eingegrenzt
Laut Landessanitätsdirektorin Ilse Oberleitner lief das Cluster-Management im Bezirk Hermagor professionell, das Almabtrieb-Cluster konnte eingegrenzt werden. Es gab kleine Streuungen in andere Bezirke, die man "gut im Griff" habe. Sie dankt allen Mitarbeitern in den Gesundheitsämtern und jenen, die beim Contact Tracing helfen: "Am meisten gefordert sind wir beim Verdachtsfall- und Cluster-Management. Die Mitarbeiter arbeiten teilweise bis in die Nacht hinein."
Keine neuen Maßnahmen für Villach Land
Für den Bezirk Villach Land, der seit heute auf Gelb steht, gibt es keine zusätzlichen Maßnahmen. "Hier haben wir die Sache gut im Griff. Wir sind auf einem guten Weg, die gelbe Farbe loszuwerden", so Kaiser.

- Nach der Corona-Koordinationssitzung: Martin Gruber, Peter Kaiser und Ilse Oberleitner
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Präventionskonzept für 10.-Oktober-Feiern
Nächste Woche stehen auch die Feierlichkeiten zum 10. Oktober an. Durch Maßnahmen wie Registrierungen, Absperrungen und entsprechende Sicherheitskonzepte will man für größtmögliche Sicherheit sorgen. Der große Festakt im Wappensaal wird mit Mund-Nasen-Schutz begangen, es gelten reduzierte Teilnehmerzahlen. Kaiser sprach von 100 bis 130 Personen im Wappensaal – plus Abstand von einem Meter und eben Maskenpflicht. Ein entsprechendes Lüftungskonzept ist auch vorgesehen.
Für Oberleitner gibt es ein "tolles Präventionskonzept", das von der Leiterin des Protokolls vorgelegt wurde – mit vielen fachlich fundierten Maßnahmen.
Köfer: Landesfeierlichkeiten auf 2021 verschieben
Für Team-Kärnten-Chef Gerhard Köfer ist es traurig, dass Feiern zu 100 Jahre Kärntner Volksabstimmung nur ohne direkte Einbeziehung der Bevölkerung stattfinden können. "Es wäre ein in dieser Zeit gutes Signal, wenn man den notwendigen Hausverstand aufbringen würde, alles auf das nächste Jahr zu verschieben und dann auch dafür zu sorgen, dass die gesamte Bevölkerung, insbesondere auch unsere Jugend, bei einer großen Veranstaltung wie dem ursprünglich geplanten Fest der Täler mitfeiern kann."
Schließlich seien die 10.-Oktober-Feiern für die Bevölkerung, nicht für Politiker.
FPÖ Kärnten: "Hermagor im Ruf geschädigt"
FPÖ-Chef Gernot Darmann sieht die orange Ampelfarbe generell nicht ein: "Aus rund 40 Infizierten in einem dünn besiedelten Gebiet im ländlichen Raum abzuleiten, dass man einen ganzen Bezirk im Ruf schädigt, auf Orange stellt und damit die gesamte Tourismusregion Hermagor im Hinblick auf die Wintersaison schädigt, ist grob fahrlässig."
Darmann fordert den Bund erneut auf, den Bundesländern mehr Entscheidungskompetenzen zu geben. "Die Länder brauchen die alleinige Kompetenz, über notwendige Corona-Maßnahmen zu entscheiden, statt wie derzeit Maßnahmen des Bundes nur verschärfen zu dürfen."
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