Aus großer Freude am Erleben unserer Natur

Mittagessen in Mageregg: Jägerschaft-Geschäftsführerin Freydis Burgstaller-Gradenegger und Gerd Leitner | Foto: Hude
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  • Mittagessen in Mageregg: Jägerschaft-Geschäftsführerin Freydis Burgstaller-Gradenegger und Gerd Leitner
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Freydis Burgstaller-Gradenegger ist seit rund sieben Jahren die Geschäftsführerin der Kärntner Jägerschaft. Nur selten kann sie sich die Zeit nehmen, um im "hauseigenen" Genusswirt in Mageregg zu Mittag zu essen. Für den Business Lunch macht die Juristin eine Ausnahme.
Großen Wert legt sie auf "bewussten Fleischkonsum". Privat kauft sie ausschließlich aus biologischer Produktion, oder – sie ist seit 15 Jahren selbst Jägerin – es kommt Wildfleisch aus der eigenen Jagdausübung auf den Tisch. "Wildbret liegt im Trend der gesunden Ernährung", sagt Burgstaller-Gradenegger. Die Tiere wachsen in den Jagdgebieten natürlich auf und werden "ethisch korrekt der Natur entnommen". Das gelte auch für die fast 800.000 Kilo Wildbret, die die Kärntner Jäger jährlich gewinnen.
Immer wieder stößt Burgstaller-Gradenegger auf eine "ambivalente Haltung zur Jagd". "Außenstehende wissen wenig über die Arbeit der Jäger", spricht sie aus Erfahrung. Beim Naturkreislauf vom Anfang bis zum Ende wird sehr oft das Ende ausgeblendet. "Der Tod ist ein sensibles Thema – er wird tabuisiert." Der Jäger werde zwar schnell als „Bambimörder“ bezeichnet, aber: "Wenn das Reh die Rosen frisst, muss es weg, egal wie", so Burgstaller Gradenegger.Häufig habe das Nichtwissen mit einer "Entfremdung von der Natur" zu tun. Gerade in urbanen Gebieten falle ihr das oft auf. Deshalb versuchen die Kärntner Jäger Information anzubieten.

Erhalter von Lebensraum
"Es geht nicht nur ums Erlegen von Tieren", bringt es Burgstaller-Gradenegger auf den Punkt. "Wir sind vor allem Erhalter und Gestalter des Lebensraums." Ziel ist es, durch Verbesserung der Biotope für einen artenreichen Wildbestand zu sorgen. Allein heuer fließen 90.000 Euro in ein Projekt für das Niederwild. "Landwirte lassen auf einem Teil ihrer Äcker Pflanzen als Nahrung für das Niederwild wachsen", erklärt sie. Derzeit läuft die Aussaat.
Gerade in stadtnahen Gebieten sei es eine Herausforderung, sich um den Lebensraum des Wildes zu bemühen. "Man ist nicht allein im Wald", so die Erfahrungen von Burgstaller-Gradenegger. "Häufig kommen Jogger, Biker und auch freilaufende Hunde vorbei."
Was viele nicht wissen: "Jäger sind gesetzlich dazu verpflichtet, das Wild vor Störungen zu schützen." Und: Wie gerade Hunde ohne Leine für Gefahr sorgen, ist kaum bekannt. Burgstaller-Gradenegger erklärt: "Wenn das Wild im Winter seinen Energieverbrauch drosselt, kann es tödlich enden, wenn es von einem Hund gejagt wird." Besonders heikel sind frei laufende Hunde auch jetzt in der Brut- und Setzzeit.
Aufklärungsarbeit und Appelle sind ihr deshalb äußerst wichtig – immer wieder halten Vertreter der Jäger Vorträge um Bewusstsein zu schaffen.

Interesse an der Natur
Über mangelndes Interesse kann man in der Jägerschaft jedenfalls nicht klagen. Allein im letzten Jahr absolvierten 366 Kärntner die "grüne Matura". "Viele legen die Jagdprüfung ab, ohne vorerst aktiv Jäger sein zu wollen", berichtet Burgstaller-Gradenegger über die Motive. "Es geht ihnen um die Aneignung von Wissen über die Naturzusammenhänge."
Freilich aber geht es auch um das Gewinnen der Produkte aus der Natur – von Fleisch über Fett bis hin zu Bestandteilen für Salben. "Jagd ist auch ein Wirtschaftsfaktor", sagt Burgstaller-Gradenegger klar. Und: "Sie darf auch Freude machen – das Naturerlebnis und das Beutemachen."

Saisonales Speisen mitten im Gehege

Auf zehn Hektar erstreckt sich das Freigehege um das Schloss Mageregg am Klagenfurter Stadtrand. 45 Tiere können Gäste dort erleben. Seit einem Jahr ist auch die Küche ein neues Erlebnis. Franz Mlakar - er betreibt auch den "Genusswirt am Pyramidenkogel" - hat nämlich den Genusswirt übernommen.
Gemeinsam mit Gattin Barbara wartet der Küchenchef mit Produkten aus Kärnten auf - Gemüse, Fisch und Fleisch stammen aus der Umgebung und werden zu traditionellen Speisen verarbeitet. Auf der Karte finden sich Kärntner Lax'n ebenso wie Kärntner Weiderind und auch verschiedene Schmankerln vom Wild.

Zur Sache - Menü
Seit vergangenem Jahr betreibt Franz Mlakar den Genusswirt im Schloss Mageregg am Klagenfurter Stadtrand.

Bei Business Lunch servierte der Küchenchef:

Gegrilltes Hühnerbrüstchen mit Gemüse

Schopfsteak mit Kartoffel und pikantem Letscho.

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